Kapitel 6

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Nachdem ich mein Kleid in die Ecke geworfen hatte und einen Apfel gegessen hatte, machte ich mich auf Erkundungstour in seinem Haus, ich hatte meine Unterwäsche mit den Kleid in eine Waschmaschine gestopft, so dass ich splitterfasernackt herumlief. Ich betete, dass mich kein Nachbar oder Postbote sah.

Das Haus war etwas älter, es war weiß gestrichen und einige Kletterpflanzen rangten an ihm empor. Auch von innen war es mit vielen Pflanzen dekoriert. Auf meinen nackten Füßen stieg ich die Wendeltreppe hoch und kam an einem Gang mit lauter Türen.
Langsam öffnete ich die erste Tür, dort befand sich das Badezimmer. Es war hell und groß, die Dusche erschien mir riesig und mein Kopfkino begann...
Im Badezimmer waren kleine Pflanzen in Töpfen, die auf einem hölzernen Regal standen.

Geräuschlos tappte ich zum großen Waschbecken, es gab zwei Wasserhähne und auf jeder Seite standen verschiedene Produkte, auf der Linken die einer Frau.
Vorwurfsvoll und mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich sie. Dort stand ein Parfüm, ich schnupperte daran und stellte einen billigen Geruch fest, ich rümpfte die Nase. Die Lippenstifte wirkten alle ziemlich neu und kaum benutzt, obwohl sie nicht ganz so geschmacklos wie das Parfüm schienen.
Auf der anderen Seite war seine Seite. Dort standen nicht ganz so viele Sachen, ein silbernes Rasiermesser, Aftershave, Haarwachs und ebenfalls noch ein Parfüm, welches nicht so billig wie das Erste roch.

Vorsichtig hob ich das Messer an und lies es über meinen Daumen gleiten. Autsch. Es war so scharf, dass ich mich schnitt und Blut aus meinen Finger floss, welches ins Waschbecken tropfte. Fluchend wusch ich es ab und verließ bald wieder den Raum.

Das letzte Zimmer, welches ich betrat, bevor ich eine ausgiebige Dusche nahm, war das Arbeitszimmer meines Geschichtslehrers persönlich. Vielleicht erfuhr ich sogar ein paar Insider über die Noten der Klasse.
Die Tür knirschte, als ich sie erwartungsvoll öffnete, sie war aus schwerem Holz, im Gegensatz zu den anderen Türen. Als ich eintrat wurde ich stutzig, auf dem Boden lag eine Matratze mit Bettzeug und sie schien benutzt. Verwirrt näherte ich mich dem Ganzem und strich vorsichtig über das Kissen, es schien aus Leinen zu sein, der Stoff war schwer. Nachdem ich es zu Ende betrachtet hatte, setzte ich mich auf seinen Schreibtischstuhl, welcher aus dunklem Holz angefertigt war und mit ebenfalls dunklem Leder verstärkt wurde.
Ich blickte auf den ordentlichen Schreibtisch und mir fiel ein schwarzer Bilderrahmen auf, welcher mit der Bildseite nach unten gedreht war. Neugierig drehte ich ihn um und sah ein Bild von einer Frau, welche wahrscheinlich Mrs Novak war und Mr Novak, im Sommerurlaub, beide sahen ziemlich glücklich und verliebt aus. Nachdenklich legte ich es zurück und kaute auf meiner Unterlippe. Anscheinend waren die beiden nicht gerade auf Wolke Sieben wie es aussah. Ich fühlte mich als hätte ich zu sehr in ihre Privatsphäre eingedrungen, doch diesen Gedanken schob ich schnell wieder bei Seite.

In Gedanken verloren blickte ich mich um und mein Blick fiel auf eine Eingerahmte Urkunde: Universität Harvard: Zertifikat, dass Asher Novak Doktor oder Professor historischer Wissenschaften ist.
Ich staunte nicht schlecht, einmal dass er in Harvard studiert hatte und über seinen attraktiven Vornamen, von den ich bisher nichts wusste.

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