Noah

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Die Jungs verabschiedeten sich, jeder brofistete mich. Bloß Biersack umarmte mich. Es dauerte etwas, aber es war nicht unangenehm. Purdy pfiff provokant zu uns, augenblicklich ließ Biersack von mir ab. "Bis irgendwann...", stammelte ich, bemühte mir meine Argwohn nicht anmerken zu lassen. Die Umarmung von Biersack war zu lang gewesen, um bloß freundschaftlich zu sein. Du interpretierst zu viel rein...
"Äh... Ja... Bis irgendwann...", meinte Biersack verlegen und setzte sich den belustigten Blicken der anderen aus. "Miss Thompson, pass auf dich auf. Und mach dich drauf gefasst, dass wir jetzt ständig bei dir und deinem Onkel abhängen.", sagte Christian kess. "Uns wirst du nicht so schnell los, Kleine.", grinste Purdy.
"Damit komm ich klar, Purdington.", stellte ich fest. Sie winkten mir zu, als sie in den Wagen stiegen.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer, räumte die Schachteln weg und verdrückte mich zuletzt auf mein Zimmer.
Es war ein durchaus angenehmer Abend gewesen, ich hatte meine Lieblingsband kennengelernt und wir hatten Pizza gegessen. Aber jetzt war ich völlig erschöpft, komplett fertig und gerädert. Im Zimmer ließ ich mich einfach aufs Bett fallen, pennte sofort ein.

Paradise City von Guns and Roses ertönte, der Klingelton für SMS. Blödmann! Wieso hast du den Ton eingeschaltet?! Innerlich verfluchte ich mich schon und kroch aus dem Bett, entsperrte den Bildschirm, der mich sofort mit Helligkeitsstufe Baustrahler versuchte umzunieten. Du hast vier neue SMS stand auf dem gesprungenen Display.
Außerdem zeigte die Zeit jetzt halb fünf am Morgen, was mich extremst ärgerlich auf den SMS-Schreiber stimmte.
"Morgen! Heute was vor?", sprach die SMS. Ich verneinte, legte das Telefon schon wieder weg und wollte wieder zurück ins Bett kriechen, da legte dieses Teil schon wieder los. "Cool hole dich gegen drei heute Mittag ab?"
Dieses SMS-hin-und-her-geschreibe kam mjr vor, als stünde es in einer Art wirschem Spanisch. Der Absender der SMSn war tatsächlich Biersack, nachdem ich die Nummer, die er mir notiert hatte mit der auf dem Display verglich.
Ich stempelte diese Konversation unter sonstigem ab, kroch zurück unter die Decke.
Aber einen erholsamen schlaf sollte ich nicht mehr finden, weshalb ich mich nach rund drei Stunden herungewälze um halb acht aus dem Bett verzog. Das Bad, was mir Geoff zur Verfügung gestellt hatte, war wirklich schön gestaltet und das Gefühl, ein eigenes Bad zu haben war schon krass.
Ich duschte mich schnell, zog Unterwäsche an, warf mir ein ärmelloses schwarzes Shirt über und stieg in eine schwarze Jeans. Um irgendwelche socken anzuziehen, war ich schlichtweg zu faul und tapste so nach unten in die Küche. Während ich mir so überlegte, was Biersack wohl plante, mampfte ich einen Apfel und spielte gedankenverloren am Saum meines Shirts. Da fiel mir ein Zettel ins Auge, der am Kühlschrank klebte:

Hey Mary!
Aufgrund kurzfristiger Arbeiten am Album eines Freundes werde ich für die nächsten Tage nicht im Haus sein. Anna ist informiert, Geld liegt in der Dose auf der Anrichte und... Das wars im großen und ganzen.
Wäre nett, wenn das Haus noch steht, wenn ich nächste Woche wiederkomme.

Gruß
Geoffrey Thompson

P.S. Du erscheinst morgen früh um acht in der Baltimore-lane 165 zum ersten Tag deines "Studiums" :)

Bad Girl, Big City {Black Veil Brides FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt