The end?

572 32 8
                                    

*Zeitsprung* 8 Wochen später.

"Lass uns was unternehmen!", jaulte Andy, als ich von ihm erhob, da ich ihn mal wieder zu Boden gerungen hatte. Der Fließenboden im Wohnzimmer war kalt, Andy's Bauch aber warm. Ich musste leider verneinen, da meine Studien, die ich nun lange Zeit endlich regelmäßig betrieb, Vorrang hatten.
"Tut mir leid, du Spinner, aber ich muss in den Kurs.", gab ich grinsend zurück, machte mich bereit zu gehen und strich meine Kleider glatt: Ein dunkelblaues, weites Tshirt von Motionless in White und eine knielange Jeans, die sich in einen Lochfraß verwandelt hatte, durch diverse Unfälle sowohl mit dem Bike als auch mit den Jungs.
Er setzte sich auf, sah mich vorwurfsvoll an und machte Welpenaugen. "Vergiss es. Das wirkt bloß bei CC.", wehrte ich hastig ab, griff nach der Tasche mit meinen Unterlagen.
Andy seufzte entrüstet, setzte sich auf die Couch und lehnte sich zurück.
"Sehen wir uns dann heute Abend?", wollte er wissen. Ich nickte, lächelte ihn an. "Ja, ich denke schon."
Mit dem letzten Blick auf das glückliche Gesicht meines besten Freundes und engsten Vertrauten, verließ ich das Haus meines Onkels Geoffrey Thompson, neben dem auch Thompson-Productions (das Studio meines Onkels) lag, und fuhr mit meiner geliebten Kawasaki in die Baltimore-lane.
In den letzten acht Wochen waren die Hollywood Hills meine neue Heimat geworden. Der californische Sonnenschein hatte mir gute Laune gemacht, jeden Tag. Und mich dahingehend verändert, dass ich kaum mehr Aggression verspürte.
Außerdem hatten sowohl Andy, Noah als auch Geoff Wort gehalten: Meine Schreie waren auf dem neuen Album der Band Black Veil Brides zu hören, Andy war mein bester Freund und engster Vertrauter geworden, Noah war perfekt für mich. Leider hatte er vorallem jetzt, als es daran war, die erste Welt-Tournee der Cockchafer Grubs vorzubereiten, nicht wirklich Zeit für mich.
Doch ich konnte warten, steckte ja selbst bis über beide Ohren im Prüfungsstress: Meinen Abschluss nachzuholen und damit bald Arbeit zu finden war mein oberstes Ziel.

Als ich gut gelaunt wie immer in den Mehrzweckraum kam, sah ich Faith Tripps, eine gute Freundin, etwas matt dasitzen und ins Leere starren.
Ihr Haar war heute durcheinander, ihr Lidstrich nicht wie sonst on point und ihre Klamotten wirkten, als hätte sie auch darin geschlafen.
Ich witterte, dass etwas nicht stimmte, setzte mich wie jeden Tag neben sie.
"Faith? Ist... ist alles gut soweit?", fragte ich zaghaft.
Sie schüttelte den Kopf, schob mir wortlos und unnötig dramatisch einen Umschlag zu, auf dem definitiv von Noah geschrieben, mein Name zu lesen war.
"Äh... ok...", sagte ich, da sich Faith offenbar nicht weiter dazu äußern wollte.

Das Papier war verwittert und oft geknickt, die Schrift kaum leserlich.
Was ich las, verschlug mir den Atem:

Hi
Das hier, geht an Mary.

Mary, wie du weißt, liebe ich dich.
Doch leider, kann ich nicht hundertprozentig ehrlich mit dir sein.

Mary, ich habe dich angelogen.
Ich bin nicht glücklich, kann dieses Trugbild nicht länger aufrecht erhalten.
Mir ist nicht wohl dabei, dich verletzt zu sehen.
Versteh bitte, dass ich dich nicht mehr verletzen will, als nötig.
Als ich neulich mit Max und Lola unterwegs war, hat es gewissermaßen klick gemacht: ich weiß nicht, wer ich bin.
Ich kann unmöglich bei der Sache bleiben, die du Liebe nennst; muss nochmal von null auf anfangen.
Es tut weh, dir das sagen zu müssen. Aber ich liebe dich nicht mehr.
Nicht mehr, wie ich es gestern getan hab.

Außerdem habe ich gesehen, wie Andy und du euch anseht; es ist viel mehr zwischen euch, als das was ihr behauptet und das sieht jeder Blinde.

Bad Girl, Big City {Black Veil Brides FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt