10. Die Entdeckung meiner bissigen Seite

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Hey ihr :)

Awwww *-* vielen vielen Dank, an alle die gevotet und kommentiert haben. Das hat mich wahnsinng gefreut :)

Viel Spaß beim neuen Kapitel :3
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Normalerweise liebte ich es mit der U-Bahn zu fahren. Es gibt selten Gelegenheiten so viele unterschiedliche Menschen zu beobachten. Einmal mit der Londoner U-Bahn fahren und man kann sich eine Weltreise sparen. Eingezwängt zwischen einem Inder und einem Chinesen. Angeschnauzt von einer Französin, belästigt von einem Amerikaner und angestarrt von einem Araber.

Ebenso war es in einer U-Bahn für Pärchen fast unmöglich ihre halbstündigen Kuscheltherapien einzuhalten. Da man hier eher damit beschäftigt ist nicht versehentlich gegen andere Fahrgäste zu knallen und sich festzuhalten. Also ein guter Grund für mich diese Fortbewegungsmöglichkeit zu lieben.

Es sei denn man ist in der selben Situation wie ich.

Erstens belagerte meine Clique und ich ganze 3 1/2 Sitze und kassierten dadurch von den stehenden Passagieren mehrere Todesblicke. Aber was soll ich dazu sagen? Rory, Nala, Calvin und Ich konnten uns ja schlecht einen Sitz teilen.

Außerdem hatte ich das Gefühl bald von den 2 Großmüttern gegenüber von uns, die Jugendbehörde aufgehalst zubekommen. Immer wieder starrten sie auf die drei Leinen in meiner Hand.

Rory hatte sich heute morgen heimlich mehrere Kilo Zucker in seine Milch geschüttet. Gemerkt habe ich das erst, als er anfing schreiend im Wohnzimmer eine Art Marathon zu laufen. Es war also mein gutes Recht ihn anzuleinen. Raj war so nett mir eine Kinderleine zu besorgen. Natürlich hätte ich ihm auch Calvins Ersatzhalsband anziehen können, aber das hätte mich mehrere Anzeigen wegen Kinderschänderei gekostet. Und glauben dass es sich eher um Nannyquälerei handelte, würde mir auch keiner.

Angestrengt versuchte ich wegzuhören als sie über "die neuesten Erziehungsmethoden der heutigen Jugend" diskutierten und mir vernichtende Blicke zuwarfen.

Erleichtert atmete ich auf als unsere Haltestelle aufgerufen wurde.

Ich bin bis jetzt noch nie am St. James-Park ausgestiegen, aber ich war sofort begeistert. Doch bevor ich mich überhaupt umgucken konnte, raste Rory schon los.

Nie wieder Zucker! Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich ihn auf eine Salzdiät setzten, bis er von dem weißen Zeug die Schnauze voll hatte.

Nala spazierte entspannt neben mir her, während Rory und Calvin gemeinsam voraus rannten und bellten.

Ich versuchte mir anmerken zu lassen dass es ganz normal ist mit einem Chihuahua und einem angeleinten 4-Jährigen Gassi zu gehen.

Nala warf mir einen mitfühlenden Blick zu. Wir Mädchen verstehen uns halt, auch wenn ich eingestehen musste, dass ich mir dieses Mitgefühl wohl eingebildet hatte.

Ich verbrachte eindeutig zu viel Zeit mit Tieren und Kindern, deren Gehirne noch nicht mal vollständig entwickelt waren. Der Beweis dafür war Rory, der anfing einen Hydranten zu beschnüffeln.

Doch solange er nicht anfing auf drei Beinen zu pinkeln, werde ich ihn noch nicht einliefern lassen.

An der Statue von Queen Victoria blieb ich stehen und verrenkte mir erstmal ordentlich den Nacken. Man war das Ding groß!

Ich zog die Kamera aus meiner Seitentasche und knipste drauf los. Dad wartete immer noch auf seine Fotos. Zögernd löste ich Rory von der Leine und sah zu wie er Tauben jagte. Danach drehte ich mich zu jeder einzelnen roten Telefonzelle um.

Wie erwartet fand ich keine heißen Typen, aber auch keine geschminkten Idioten.

Nachdenklich betrachtete ich meine Armbanduhr. 5 Minuten vor Halb 12.

Live, Laugh but please don't Love me (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt