14. Wie das Fettnäpfchen zu meinem ständigen Begleiter wurde

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Überrascht hob er die Augenbrauen. 

"Oh!"

Da steht also Pudellocke, halb nackt mit nur einem Handtuch bekleidet vor mir  und das einzige was er sagt ist "Oh"?  Gut, ich war kein Stück besser, so wie ich da stand und auf seinen Körper herunter starrte. Oh Gott! Schnell drückte ich mir die Handfläche auf die Augen aber er hatte meinen Blick trotzdem bemerkt und grinste dreckig. Ich mache meinen Namen als Spanner ja wieder mal alle Ehre. So stand ich eine Weile da, bis ich vorsichtig durch die Lücken zwischen meinen Fingern spähte, ob er verschwunden war. Doch er stand immer noch da und sah an mir herunter. Oh Verzeihung, ist der Herr etwa enttäuscht, dass ich im Gegensatz zu ihm Kleidung trage? Mein Blick wanderte wieder zum Handtuch um seine Hüfte. Konnte mich Blondie nicht warnen dass seine Freunde gerne mal freizügig rum laufen?

"Untenrum wird's sogar noch interessanter!"

Immer noch grinsend machte er sich langsam an dem Knoten seines Handtuchs zufassen. Ich war eindeutig im falschen Film. Doch bevor das Tuch auch nur Zentimeter herunterrutschen konnte, gingen meine Reflexe mit mir durch.

"NEIN!"

Panisch streckte ich meine Hand nach dem Handtuch aus, um es wieder zurecht zu ziehen. Genau in diesem Moment kam Niall die Treppe runter. Gutes Timing Junge! Wäre er ein paar Sekunden früher gekommen, wäre ich nicht in dieser Situation.

"Stör ich?"

"Hey Niall! Ich wusste gar nicht dass du Besuch erwartet hast."

Dieser Idiot tat auch noch so als wäre die Hand eines Mädchens an seinem Handtuch etwas ganz alltägliches. Vor Wut begann ich zu stottern.

"Sag diesem Idioten er soll sein Handtuch gefälligst da lassen wo es hingehört!" Pudellocke lachte und auch Niall musste grinsen. Ich dagegen fühlte mich umso mehr verarscht. 

"Keine Sorge Babe, ich trag noch Boxershorts drunter!"

Beleidigt und rot wie eine Tomate ließ ich sein Handtuch los. Dann wandte ich mich an Blondie. 

"Wo ist jetzt dein Problem?"

Entschuldigend lächelnd hielt er mir einen Anzug mit einem ziemlich großen Fettfleck vor die Nase. 

"Wie wäscht man den?" Erst schleppt er mich hier her, dann mach ich mich vor Pudellocke zum Affen und das nur weil er nicht weiß wie man einen Anzug wäscht?

 ¨Habt ihr nicht Stylisten für so was?¨

¨Ja schon, aber die ist mit ihrem Baby beschäftigt!¨

Immer noch rot wie ein Krebs, strich ich langsam über den Stoff des Anzugs. Wie kommen die Typen auf die Idee, mir solche Fragen zu stellen?  Nur weil ich zufällig eine Frau bin? 

"In der Waschmaschine geht er ein. Versuchs mit Handwäsche. Mit Weichspüler würde es gehen, aber übertreib nicht. ¨ Ja ein Monat mit einem nervigen Jungen aushalten, der sich ständig mit Saft voll schüttete, hatte Auswirkungen auf mein Waschverständnis.  Theatralisch ging er auf die Knie und sah dankbar zu mir hoch.

¨Danke, du hast mir das Leben gerettet.¨ Von einer Schauspielkarriere würde ich ihm lieber abraten.  Aber dennoch reichte ich ihm meine Hand und half ihm hoch.

"Zum Dank wirst du bei uns Essen!" Das klang schon eher wie ein Befehl als eine Bitte. Mir fiel ein dass wir uns dank Rorys kleinen Pinkelunfall nicht mal Hot Dogs kaufen konnten. Wo war der Zwerg überhaupt? 

"Rory?"  Sein kleiner Kopf guckte aus einer der Türen heraus. Das Geräusch von fließendem Wasser, ließ mich erraten dass er die ganze Zeit auf dem Klo verbracht hatte.  Große Klappe aber die kleinste Blase der Menschheit.

Live, Laugh but please don't Love me (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt