Wiedersehen

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Ich saß mit Benjamin am kleinen Tisch in unserem Zimmer und wie aßen unser Frühstück. Der Große haute ordentlich rein und schwärmte davon, dass er so etwas leckeres noch nie in seinem Leben gegessen hatte.

"Lass das lieber Bea nicht hören!", lachte ich und ich sah, wie er ein wenig verlegen wurde.

"Heute werden wir sie wieder sehen.", sagte er leise und ich sah, dass ihm dieser Gedanke ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte.

"Ja.", hauchte ich und ich dachte auch darüber nach. Ich freute mich auf Lio und Lizzy. Die zwei Chaoten hatten Gabriel hoffentlich nicht allzu viele Nerven gekostet.
Und auch Bea würde ich gerne wieder in die Arme schließen, doch vorallem freute ich mich auf Damian.
Ich vermisste meinen besten Freund und war froh, wenn ich ihn wiedersah.

Die Tür wurde aufgerissen und Levi kam hereingeplatzt.
"Schon mal was von Privatsphäre gehört? Stell dir vor, ich wäre nackt gewesen."

"Ich hab schon grauenvollere Dinge gesehen. Es hätte mich nicht geschockt.",sagte er kalt und ich war mir nicht sicher, ob er mich beleidigt oder ein Kompliment gemacht hatte.

"Wir brechen auf.", fügte er noch hinzu und Benjamin und ich erhoben uns und zogen unsere Mäntel über.

Wir trafen uns vor dem Haupteingang und ich sah den Idiotentrupp bereits warten. Alle hatten sie schwarze, lange Mäntel an, mit denen sie im Untergrund hoffentlich kein Aufsehen erregten.

Wir stießen zu ihnen und wir machten uns auf den Weg. Ich hatte Sorge, weil die Gruppe viel zu groß war, doch nach einer langen Diskussion mit Levi gestern Abend, gab ich resigniert auf.

Wir liefen einige Meter und ich sah, dass Armin immer wieder zu uns rüber sah. Ich seufzte genervt. Der Junge würde sich einpissen da unten.

Ich beschleunigte mein Tempo ein wenig und lief neben Armin.
"Hey.", versuchte ich es vorsichtig und er zuckte sofort zusammen. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Solche Sensibelchen war ich nicht gewohnt, doch ich musste ihm seine Angst nehmen, bevor wir unten ankamen.
"Ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde.  Und solange wir da unten sind, werde ich dafür sorgen, dass euch nichts zustößt, ok?", ich versuchte ein leichtes Lächeln und sah, dass Armin überrascht wirkte.

"I-ich...weiß...", stotterte er. Er atmete einmal tief durch und nahm seinen ganzen Mut zusammen, ehe er sprach:
"Als ich dich da unten sprechen gehört habe... Wie locker du darüber geredet hast, dass du deinen Freund erschossen hast. Nein, selbst wenn es nur ein Komplize gewesen ist. Du hast in dem Moment geglaubt, du hättest ihn ermordet und es schien dir vollkommen egal. Ich war erschrocken, wie brutal die Menschen sein können und ich denke, das war es, was mir so eine Angst gemacht hat."

Diesmal war ich es, die überrascht zu ihm sah. So viele und vorallem ehrlich Worte, hatte er noch nie an mich gerichtet.
"Wenn ich ehrlich bin, war mir noch nie etwas so schwer gefallen, als euch diese Lüge aufzutischen."

"Aber es gibt solche Menschen da unten, oder?", wieder schwang ein wenig Unsicherheit in seiner Stimme.

"Nicht nur dort. Grausam sind alle Menschen. Egal von wo sie kommen."

Wir sahen uns noch einen Moment an, ehe Levi verkündetete, dass wir da wären. Wir standen vor einem unscheinbaren Häuschen. Levi öffnete die Haustür und trat ein. Wir folgten ihm.
Es war zwar möbiliert, doch man sah deutlich, dass hier keiner wohnte.

"Hättest ja zumindest mal staubwischen können.", richtete ich an Levi und er durchbohrte mich mit seinem genervten Blick.

Wir gingen in den Keller, der komplett leer war und mir kam bereits der altbekannte Geruch nach Erbrochenen entgegen. Ich hörte, wie Jean ein würgendes Geräusch von sich gab und kassierte dafür gleich einen Schlag von seinem Hauptgefreiten.

Dieser deutete auf eine Tür. Benjamin ging nach vorne, zog sich die Kapuze über den Kopf und öffnete vorsichtig die Tür. Er schob seinen Kopf hinaus und deutete mit einer Handbewegung, dass die Luft rein war.

Wir zogen nun alle die Kapuzen über und nacheinander traten wir hinaus. Wir bildeten kleinere Gruppen, um uns unaufälliger bewegen zu können.
Doch glücklichweise, war die Stadt beinah menschenleer. Ein paar betrunkene, die noch nicht zu ihren Schlafplätzen gefunden hatten, hockten in den Ecken und lallten Lieder oder übergaben sich.

Levi x Reader ~ Change your Life // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt