Entscheidung

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Ich erzählte Damian, was geschehen war. Dass Benjamin gepfiffen hatte und dass ich ihn versucht hatte zu töten.
Ich erklärte, dass ich bereit war zu sterben, bis mir der Kommandant ein Vorschlag gemacht hatte und mir zusätzlich erzählte, dass Benjamin am Leben war.

"Ich war bereit mich zu opfern, um euch zu retten. Aber ich konnte nicht über Benjamins Leben entscheiden."

"Du hast für unser aller Leben entschieden!", warf mir Damian vor und sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Wütend blinzelte ich sie weg.

"Ich wollte das Beste für uns."

"Das Beste? DAS SOLL DAS BESTE SEIN?", er zeigte auf die immer noch gefesselten Soldaten und schlug wütend auf den Tisch. Er stand vom Sofa auf und tigerte unruhig umher. Er strich sich durch die Haare, ehe er das Aussprach, was bei mir das Fass zum überlaufen lassen ließ:

"Das Beste wäre gewesen, du hättest dich töten lassen."

Auch ich sprang auf und stampfte auf ihn zu. Sofort hob er seine Waffe hoch, doch ich ließ mich nicht von ihr aufhalten. Ich lief so lange, bis ich das kalte Metall an meiner Stirn spürte.

"Dann tu es doch. Erschieß mich. Und die Anderen auch. Lass dich hier feiern, dass du sieben Soldaten des Auklärungstrupp erledigt hast und zwei Veräter. Wenn du der Meinung bist, dass das das beste für euch ist, dann tu es. Ich war bereit zu sterben und bin es immer noch. Na los. Drück schon ab."

Er hatte vor Schreck die Augen aufgerissen und ich spürte wieder, dass die Waffe leicht zitterte. Ich hob behutsam meine Hände hoch und schloss sie um seine, die die Waffe umklammerte.

"Oder du kommst mit uns. Wir fliehen aus diesem widerlichen Ort und fangen von vorne an. Wir werden Soldaten sein und die Mauern verlassen können. Wir werden frei sein, wie wir es hier, niemals sein werden können."

"Du hast kleine Nebensache mit den menschenfressenden Monstern vergessen.", flüsterte er und ich sah, wie ein Schmunzeln über seine Lippen huschte.

"Ich dachte, die könnten dich nicht so gut überzeugen.", schmunzelte ich nun auch und ich spürte, wie er die Waffe runter sinken ließ und mich sofort in seine Arme zog.

Sein Gesicht drückte er in meine Haare und er atmete tief ein.
"Ich hab gedacht, ich hätte dich verloren."
Ich hörte, wie seine Stimme zitterte und ich schlang meine Arme um ihn.

Ein genervtes Räuspern riss uns außeinander.
"Könnt ihr uns auch mal los machen?", fragte Benjamin genervt, weswegen er direkt noch einmal von Bea geschlagen wurde.

Lio sah zu uns rüber und Damian nickte ihm zu. Lizzy und Lio befreiten alle, nur Levi zog nach Damians Nicken die Hände nach vorne.

"Das war ein miserabler Knoten.", bemerkte Levi an Lio gerichtet. Dieser sah ihn verärgert an, sagte aber kein Wort.

Benjamin trat nun auch zu uns und Damian schloss ihn in eine freundschaftliche Umarmung.
"Tut mir leid.", hörte ich ihn leise sagen.

Ich sah den Blick von Levi, der nicht weit von mir stand und ich zuckte mit den Schultern.
"Lief doch eigentlich ganz gut!", sagt ich gelassen und ich hörte nur ein kleines "Tch.", was mich zum schmunzeln brachte. 

Sofort brachte ich meine Mundmimik wieder in Ordnung. Die Luft da oben hatte mir scheinbar nicht gut getan.

"Wie ist euer Plan jetzt?", Damian kam wieder zu mir und sah mich an.

Bevor ich antworten konnte, sprach Levi:
"Wir müssen abwarten."

Ich sah, wie alle seine Soldaten überrascht zu ihm sahen. Unser Plan war gewesen, so schnell wie Möglich zu verschwinden, doch da sich Kai uns in den Weg gestellt hatte und seine Leute vermutlich immer noch vor unserer Tür lauerten, machte es diesen Plan zu nichte.

Levi x Reader ~ Change your Life // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt