Kapitel 29: Nicht übers Herz bringen

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Pov. Palle

Ich blieb wach und wartete bis alle schliefen. Manu war schon eingeschlafen, aber als die Zeit gekommen war, weckte ich ihn.,,Was ist?" murmelte er noch nicht ganz wach.,,Komm, Manu, wir haben uns doch verabredet." meinte ich und er schaute mich an:,,Stimmt." Dann stand auch er auf und wir zogen uns an und schlichen dann gemeinsam in den Keller der Schule. Vor einer Tür blieb ich stehen und klopfte vorsichtig an. Durch einen Schlitz in der Tür schaute uns nun eine Person an. Diese öffnete uns auch die Tür und wir traten in den Raum.,,Ich habe euch schon erwartet." meinte die Person, die sich als Candy herausstellte.,,Hat alles gut geklappt?" fragte ich und sie nickte.,,Folgt mir." sagte sie und führte uns tiefer in den Raum. Es war dunkel, aber sobald Candy das Licht angeschaltet hatte, erfreute ich mich über das was ich sah. Murice mit einem Seil fest gebunden an einem Stuhl und geknebelt.,,Du hast es echt gut gemacht." meinte ich zu Candy. Sie sagte mit einem selbstgefälligem Lächeln:,,Ich weiß."

Dann sprach sie zu Maurice:,,Schau mal Maurice, deine ,,Freunde" sind hier." Jedoch schaute er weder zu Candy noch zu uns. Er starrte auf den Boden.,,Es scheint so als er wäre noch nicht ganz bei der Sache." stellte Candy fest und drückte Manu ein Gerät in die Hand. Es war ein Peitsche. Mir drückte sie auch etwas in die Hand. Ein Elektroschocker.,,So. Dann machen wir dich mal anders fest." sagte sie und band Maurice eine Schlinge um den Hals. Das Seil, an dem die Schlinge war, war durch einen Karabinerhaken an der Decke und einen Metallharken an der Wand befestigt. Dann machte sie noch Maurice Füße mit Schlaufen am Boden fest und zog dann am Seil. Maurice stand, oder eher gesagt hang nun dort und den Stuhl, wo er drauf gesessen hatte, nahm Candy weg.,,Willst du immer noch nicht deine ,,Freunde" begrüßen?" fragte sie Maurice. Doch dieser gab keine Antwort.

Da meinte Candy dann aber zu uns:,,So, nun könnte ihr alles machen was ihr wollt. Nur solltet ihr nicht gleich übertreiben, sonst hält das Murice nicht aus. Das Monster soll doch gequält werden, oder?",,Ja." meinte Manu und sagte dann aber noch.,,Und wie genau, macht man das am besten? Weil so wie er da hängt tut er mir auch irgendwie etwas leid.",,Ach, du schaffst das Manu. Überwinde dieses Leid und mach das was du immer wolltest. Räche dich bei ihm. Dazu hab ihr mich doch gerufen.",,Stimmt schon irgendwie." sagte dann Manu.,,Siehst du. Und schau mal, es ist nicht so schwer ihm weh zu tun. Schließlich hat er euch verraten und euch erst was vorgespielt. Er ist doch das Monster." sagte sie, während sie mit einem Cuttermesser von hinten das T-shirt von diesem Monster auf schneidete. Dabei verschnitt sie sich auch manchmal und traf damit Murice's Rücken. Dieser verzog schmerzhaft das Gesicht und biss sich auf die Lippen. Jedoch hörte Candy nicht auf. Nein. Sie ritzte immer mehr und mehr Linien in Murice Rücken, was den Boden schon rot färbte. Da meinte ich:,,Candy, hör mal kurz auf. Kann ich es weiter machen?",,Klar, er gehört euch ganz allein. Ihr dürft machen was ihr wollt. Da hinten steht noch eine ganze volle Kiste mit weiteren Sachen zum quälen. Ich geh in meine Zimmer und komme nachher wieder. Bis dann Jungs." sagte sie und gab mir das Cuttermesser, bevor sie dann verschwand. Manu schaute mich an und fragte:,,Können wir das wirklich tun? Ihn einfach so verletzten? Schließlich war er unser Freund.",,Ja, er war unser Freund. Aber denk mal nach was er uns alles angetan hat. Besonders Micha. Denkst du da nicht wir sollten ihm zeigen, wie es sich anfühlt geschlagen zu werden oder ganz und gar Schmerzen zu spüren?" meinte ich.,,Palle...Manu..." meldete sich dann auch Murice mit geschwächter Stimmt an uns.,,Was ist Murice?" fragte Manu. Doch Murice konnte nicht mehr antworten. Er spuckte Blut und sah aus als würde er kaum Luft bekommen. Da schnitt ich ohne zu zögern das Seil um seinen Hals mit dem Cuttermesser durch.

,,Ich hol mal nen Verbandskasten um die Wunden von Candy zu verbinden." sagte ich und holte schnell aus unserem Zimmer den Verbandskasten. Ich ging wieder in den Keller und verband Murice's Wunden. Manu hatte sich nen Waschlappen besorgt und wischte gerade das Blut vom Boden auf. Wir können es einfach nicht übers Herz bringen ihn körperlich zu verletzten. Er bedankte sich bei uns und lächelte uns an.,,Denkst du nicht, wir sollten ihn gehen lassen?" fragte Manu und ich überlegte.,,Wir könnten ihn zwar frei lassen. Aber dann, dann hätten wir keine Rache.",,Brauchen wir den Rache? Rache ist doch nichts gutes." meinte Manu und ich lächelte ihn an:,,Du hast recht. Wir sollten ihn nicht gefangen halten." Dann wendete sich Manu an Murice:,,Murice, kannst du uns verzeihen? Können wir wieder Freunde werden?",,Ja, aber nur wenn ihr auch mir verzeihen könnt. Ich weiß ich habe euch verletzt, aber das hat nichts damit zu tun, dass ich euch nicht mag oder ich euch etwas vorspielen will. Nein. Ich kann das nur noch nicht so richtig kontrollieren. Meine Krankheit und ich sind nicht so gut verbunden. Versteht ihr?" sagte er und auf einmal machte es Klick in meinem Kopf.,,Du wolltest nie uns mit Absicht verletzten. Du konntest es nicht zurück halten. Das war deine Besonderheit. Jetzt verstehe ich alles. Tut mir so leid, Murice. Ehrlich.",,Ach, halb so schlimm. Lasst ihr mich eigentlich gehen?" fragte Murice.,,Ehm, Ja, würdest du dann aber mit in unser Zimmer kommen und dort dann erstmal bleiben?" fragte ich und Murice fragte:,,Warum? Also klar könnte ich, aber ich versteh nicht wieso?",,Wir wollen Micha erstmal wieder beruhigen. Der dreht nämlich fast durch."sagte Manu.,,Oke." sagte Murice nur. Man merkte das er nicht ganz bei Sinnen war, wegen dem Blutverlust, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ich schnitt noch die Seile an seinem Beinen ab und wir stüzten Murice bis zu unserem Zimmer. Dort angekommen, legten wir ihn in Manu's Bett. Murice bedankte sich bei uns nochmal bevor er einschlief. Ich und Manu schlichen uns noch ins Zimmer von Micha und Murice, um für morgen frische Sachen für Murice zu haben. Wir wollen ihn nicht weh tun. Wir wollen wieder Freunde werden. Doch wie erklären wir das Micha, Osaft und Cracker?

Naja, egal. Uns fällt bestimmt was ein. Da legten wir uns dann in mein Bett und Manu kuschelte sich dicht an mich.,,Du hast das richtige getan." meinte Manu zu mir und ich nickte. Man sollte nicht nach Rache streben, sondern mal dem anderem zuhören und versuchen ihn zu verstehen. Man sollte versuchen ihm zu helfen, statt ihn zu verletzten. Das habe ich gelernt. Murice hat eine neue Chance verdient. Vielleicht schaffen wir es ja wieder Freunde zu werden. Dachte ich mir und schlief wieder ein.

Meine anderen Ichs (Zomdado/Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt