Kapitel 66: Gerüchte über EIN57

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Pov. Palle

Wir waren gerade auf dem Weg zum Kölner Dom, als Zombey einen Gedanken ansprach: „Wisst ihr, was ich gerne wüsste?" „Hm?", erwiderte ich und er ergänzte: „Können wir nicht reintheoretisch Abhauen?" „Abhauen?", fragt Basti und Zombey nickte daraufhin. „Ja, Abhauen. Also mal an sich. Kein Lehrer beobachtet uns und wie sollen sie uns denn sonst orten? Mit dem Walkie-Talkie, das wir reintheoretisch auch einfach verlegen könnten?" Ich antwortete: „Stimmt, ist eigentlich-" Ich wurde direkt von Basti unterbrochen: „Nicht möglich. Glaubt mir. Wir können nicht fliehen. Selbst wenn wir das Walkie-Talkie einer fremden Person geben würden, würden sie uns finden und ich möchte nicht einmal über die Konsequenzen nachdenken." „Wie kannst du dir da so sicher seien?", fragte ich nun nach und er meinte: „Vertraut mir einfach. Ich weiß, wovon ich rede", antwortete er mir und Chessie wurde neugierig: „Denkt ihr es gab schonmal jemanden, der aus dem Internat geflohen ist?" Basti nickte: „Gerüchte besagen, dass es mal jemanden gab, der sich unter dem Namen EIN57 versteckt hielt. Er war der einzige und erste Mensch, der es tatsächlich geschafft hatte, dem Internat zu entfliehen. Bis heute wurde er nicht wiedergefunden und keiner weiß, ob er noch lebt oder nicht." Wir schauten ihn perplex an, bis ich dann sagte: „Boah, du weißt aber auch alles!" Basti kicherte leicht und meinte: „Dafür bin ich bekannt." Dann lächelte er und wir alle mussten auch lächeln.

Nur wenige Minuten später, kamen wir auch schon am Kölner Dom an. Wir schauten uns ein bisschen um und FuFu meinte: „Sollen wir schon zurück gehen?" Basti nickte und mein Blick blieb an Zombey hängen, der ziemlich tief in Gedanken versunken schien. „Alles okay, Zombey?", fragte ich Zombey und er antwortete mir nicht. „Micha?", ich tippte an seine Schulter. „Hm?", Zombey drehte sich leicht zu mir um. „Du scheinst in Gedanken. Ist alles gut?", fragte ich ihn etwas besorgt. „Ich möchte wissen, ob es Maurice gut geht", gestand er. „Ich verstehe", meinte ich auf sein Geständnis und legte meine Hand auf seine Schulter: „Ich bin mir sicher es geht ihm gut. Lass uns einfach zurück gehen, okay? Vielleicht wartet er schon am Bus auf uns." Mit einem Lächeln versuchte ich ihn aufzumuntern. Er lächelte schwach zurück.

Irgendwas war in seinem Kopf los, aber er möchte es mir nicht erzählen. Das bedrückt mich irgendwie. Wir sind doch voll die guten Freunde, oder nicht? Während wir unseren Weg zum Bus antraten, überlegte ich was wohl der Grund für Zombey's Schweigen war. Jedoch kam ich nicht drauf und meine Gedanken schweiften zu Manu. Ich versuchte seine Gedanken zu hören, doch er ließ mich nicht. Seit neulich schirmt sich Manu immer weiter von mir ab und dass nur wegen Maurice. Ich habe das Gefühl, dass er so in Maurice verknallt ist, dass er mich für ihn an der Seite liegen lässt. Mein Herz schmerzt bei dem Gedanken, weswegen ich meinen Kopf schüttelte, um den Gedanken loszuwerden. FuFu kicherte. „Hm?", schaute ich ihn verwirrt an und er meinte nur: „Sorry, aber du sahst gerade aus wie ein kleiner Labradorwelpe, der sich schüttelt, wenn er nass geworden ist." Ich lachte darauf hin: „Ist das etwas gutes?" FuFu nickte: „Also definitiv keine Kritik und auch keine Beleidigung." Wir lachten zusammen und ich merkte, wie locker ich wurde. Es war schon schön sich keine Gedanken machen zu müssen.

Es waren die letzten Meter zum Bus und wir konnten schon die anderen aus der Ferne sehen. Meine Schritte wurden etwas schneller und als ich Manu sah, rannte ich auf ihn zu und umarmte ihn ganz dolle. Er umarmte mich zurück feste und ich lächelte: „Ihr wart ja schnell." „Ach, wir hatten auch sehr viel Hilfe", lachte Manu leicht. Man wie ich diese Stimme vermisst habe.

Nach einer kurzen Kontrolle, ob alle heile, zurückgekommen waren, setzten wir uns in den Bus. Natürlich redeten alle durcheinander. Wir hatten schließlich viel zu erzählen. Seufzend ließ ich meinen Kopf an Manu's Schulter fallen. Ich war fix und fertig. Natürlich erwartete ich jetzt das Manu mich anspricht oder mich anstupst, da er es nicht mag, wenn ich mich an ihn lehnte, doch er tat es nicht. Ich hielt leicht meinen Atem an mit dem Gedanken, dass er vielleicht mich auch gar nicht bemerkt hatte, da er gerade mit Zombey sprach. Gerade als ich mich wieder zurück aufsetzen wollte, schaute mich Manu an und sagte lächelnd: „Du kannst dich ruhig an mich lehnen." Mein Herz machte einen Sprung und ich dachte, ich träume, doch als ich in seine smaragdgrünen Augen sah, konnte ich nicht anders als zu lächeln. Schon automatisch lehnte ich meinen Kopf wieder an seine Schulter. Er schien irgendwie lockerer und lieblicher und sogar... glücklicher. Ob irgendwas auf dem Ausflug mit ihm passiert ist? Soll ich ihn fragen?

Ich gähnte. Man, bin ich müde. Meine Augenglieder wurden immer schwerer und ich schloss meine Augen. Ich werde Manu einfach später fragen. Langsam bemerkte ich wie der Bus sich in Bewegung setzte, doch ich war so müde von all dem Laufen, dass ich innerhalb weniger Minuten an Manu's Schulter schon einschlief.

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Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel :)

Vielleicht hat Kürbistumor ja jetzt doch eine Chance? Was denkt ihr? :D

Und wer ist dieser oder vielleicht sogar diese EIN57? So viele offene Fragen~ hehe :3


Meine anderen Ichs (Zomdado/Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt