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Das Zelt war doch kleiner als ich dachte. Unsere Schlafsäcke hatten keinen Abstand zueinander, gerade als ich den Reißverschluss des Zeltes zu ziehen wollte, steckte Ran seinen Kopf rein weshalb ich vor schreck in die Luft scharf einzog und gegen Rindou stieß der mit dem Rücken zu mir gedreht hinter mir kniete. "Woah" machte dieser erschrocken.
"Verdammt! Ran" fuhr ich ihn an doch anstatt sich zu entschuldigen kicherte er. "Ich wünsche euch eine wunderbare Nacht" flötete er.
Ich verdrehte genervt meine Auge. "Danke"
"Und vergesst nicht ich habe Ohren wie eine Fledermaus" ergänzte er grinsend.
Mit meiner flachen Hand drückte ich sein Gesicht aus unserem Zelt.
"Gute Nacht Ran, schlaf gut" wimmelte ich ihn mit einer hohen Stimme ab. Als sein Kopf endlich verschwunden war zog ich den Reißverschluss zu.
Seufzend ließ ich mich nach fallen. Mein Kopf landete glücklicherweise auf meinem Kissen. Trotzdem stöhnte ich entnervt und sah zu Rindou. Dieser lag auf seinem Bauch mit einem Buch vor sich. Auf der Nase hatte er wie immer seine große runde Brille. Sein blau-blond gesträhnten Haare fielen ihm unordentlich in die Stirn...
Verdammte scheiße sah er gut aus.
Und leider musste ich zugeben dass ich eine Schwäche für Männer mit Brillen hatte und Rindou war defintiv ein Mann. Ein Mann mit einer Brille.
Ich merkte wie meine Gedanken in eine komplett falsche Richtung schweiften doch irgendwie gefiel es mir. Ich hatte Rindou noch nie so innig betrachtet, wie ich es in dem Moment tat.
Er hatte wirklich schön geschwungene Lippen, seine helle Haut sah aus wie Porzellan und sah so sanft aus, ob sie sich auch so anfühlte...das wusste ich nicht.
Komplett aus meinen Gedanken gerissen wurde ich als er von seinem Buch aufsah und er zu klappte. Er zog seinen Stirn zusammen und sah mich an, "Ist was?" fragte er mich verwundert.
Ein Grübchen zeigte sich beim Sprechen auf seiner Wange, welches ich auch noch nie vorher bemerkt hatte. Wie konnte ich all die Sachen nie bemerkt haben?
"Ich mag deine Brille" ich ließ mir nicht anmerken was ich gerade gedacht hatte und wie attraktiv ich ihn tatsächlich fand.
"Danke"
Ein schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er griff zu seiner Brille und setzte sie ab. Am liebsten hätte ich Nein geschrien und sie ihm wieder aufgesetzt. Ich starrte ihn noch einen Weile an bevor ich frustriert aufrichete sodass ich auf meiner Matratze kniete...