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"Nun ja... Deine Aufgabe ist ganz einfach... In der Nacht des Blutmondes hast du nichts anderes zu tun als mir das Ja Wort zu geben und mich dein Blut austrinken zu lassen!"
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Laut lachte ich auf und schüttelte hektisch meinen Kopf, während Blake mich besorgt an sah.
"Oh nein! Nein, nein, nein! Nein! Ganz bestimmt nicht! Ohne mich!" Ratterte ich drauf los und ein hysterisches Lachen entwich meinen Lippen.
"Nun ja... Ich hatte dir doch einen guten Grund genannt, warum du das tun solltest was ich von dir verlange..." Voller Hass veregnte ich meine Augen und aggressiv knirschte ich lautstark mit den Zähnen.
"Das kannst du so was von vergessen! Verrecke doch hier in deinem Häuschen!" Zischte ich abfällig.

Was dann geschah war zu schnell als dass ich es mit meinen Augen verfolgen konnte.
Eine große kalte Hand umschloss plötzlich meine Kehle so fest wie ein Schraubstock. Ich wurde hoch gehoben und gegen eine Wand gedrückt. Kurz zischte ich auf, als ich den harten Rahmen eines Bildes in meinem Rücken spürte.

Die scharfen Spitzen zweier Reißzähne blitzten bedrohlich in meinem Sichtfeld auf und ich versuchte mich aus Josh's Hand befreien zu können, woran ich glimpflich scheiterte.

Laut wurde mir ins Gesicht gefaucht und der Griff um meinen Hals wurde stärker, was mich panisch nach Luft schnappen ließ.

"Josh, vielleicht solltest du-" Blake unterbrach sich sofort selbst als er von Josh bedrohlich angefaucht wurde.
"Pass mal ganz genau auf, Mensch! Ich bin kein sehr geduldiger Jäger und du schöpfst meine Geduld verdammt schnell aus! Du hast gefälligst das zu tun, was ich von dir verlange! Andernfalls mache ich nicht nur dein Leben zur Hölle, das verspreche ich dir! Solltest du dich weiterhin weigern, werde ich Aiden damit beauftragen deine kleine Freundin Joana zu mir zu bringen!" Ich hörte den Vampir und das was er mir sagte gar nicht richtig, denn das Pochen meines eigenen Pulses hallte erschreckend laut in meinem Ohr.

Josh's Hand am meinem Hals gewann mehr an Griff und meine Augen verdrehten sich leicht in meinen Augen, während ich versuchte nach dem notwenigen Sauerstoff zu schnappen.

"Josh, wenn du sie nicht los lässt, wirst du sie töten und dann kann sie dir erst recht nicht mehr nützlich sein." Wie auf Stichwort ließ Josh mich wie eine heiße Kartoffel los und ich fiel auf meine Knie.
Sofort sog ich so viel Luft wie mir möglich war in die Lunge und hustete kurz.
Besorgt fasste ich mir an den schmerzenden Hals und fühlte eine besorgniserregende Schwellung.
"Schaff mir das Gör aus den Augen und bring sie hoch in ihr Zimmer." Befahl Josh Blake und verließ mit schnellen Schritten den Saal.

Blake wollte mir auf helfen, doch ich zuckte unter seiner gewollten Berührung weg.
"Nicht!" Krächzte ich und Blake seufzte.
"Du hättest ihn nicht provozieren dürfen!" Bedauerte Blake kopfschüttelnd und ich schnaubte.
"Ha! Das sagst DU! Du hast ja auch gut reden!" Murrte ich und stand selbst auf.

Erneut seufzte Blake, packte mich sanft am Oberarm und brachte mich wieder hoch in das Zimmer welches hier für mich vorgesehen war.
Blake schob mich auf das Bett zu und zwang mich mit leichtem Druck dazu auf mich auf den dunklen Bettbezug zu setzen.

"Es tut mir leid..." Murmelte Blake, doch ich schnaubte nur abfällig und drehte den Kopf weg. Es war doch unter anderem seine Schuld, dass ich mich in dieser Situation befand, in der ich nun war.
"Wirklich! Es tut mir wirklich leid! Hätte ich gewusst-"
"Kannst du mich nicht einfach hier raus lassen?" Hoffnungsvoll sah ich hoch in Blake's blauen Augen, doch er sah nicht so aus als könne er mir meinen Wunsch erfüllen.
"Weißt du... Ich bin Josh untergestellt, ich kann ihm nicht in den Rücken fallen. Selbst wenn ich es wollte..." Er klang ernsthaft betroffen.
"Das heißt, du willst nicht..." Murmelte ich, doch der Vampir schüttelte hektisch den Kopf.
"Nein, du verstehst es falsch! Bei uns Vampiren ist das etwas... Kompliziert... Wie Josh selbst gesagt hat, ist er der erste Vampir. Wir anderen entstamme alle seiner Blutlinie ab und sind dadurch an ihn gebunden. Ich bin gar nicht dazu der Lage mich gegen ihn aufzulehnen." Erklärte der Blauäugige.
"Ihr seid also nur Marionetten." Schlussfolgerte ich und Blake zuckte mit den Schultern.
"Wenn Josh es will, ja." Blake schenkte mir einen mitleidigen Blick, eh er wieder das Zimmer verließ und mich alleine zurück ließ.

Mein Alleinsein nutzte ich dieses Mal aus um anzufangen hemmungslos los zu heulen.
All den Frust, die Angst und den Hass spülte ich mit fließenden Tränen heraus.
Laut schrie ich auf und krallte meine Fingernägel in meinen Haaren um an den dunkelblonden Strähnen zu ziehen.

Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte fiel mir etwas auf - hatte Blake die Tür wieder abgeschlossen?!
Zögerlich stand ich von dem Bett auf und trat neugierig auf die Tür zu.
Fast schon unsicher legte ich meine Hand auf die Klinke und drückte diese herunter.

Als dann mit einem leisen Schnappen die Tür einen Spalt weit auf ging hielt ich kurz die Luft an und konnte mein plötzlich auftretendes Glück nicht fassen.
Ich trat so leise wie möglich aus dem Zimmer und sah mich im Flur kurz um, ob einer der Blutsauger hier herum schlich.

Als ich keinen ausmachen konnte schlich ich den Flur entlang rüber zur Treppe.
Ich wollte gerade meinen Fuß auf die erste Stufe setzen, da drang ein eigenartiges Geräusch an meinen Ohren und ich sah mich suchend um.
Es klang wie... Ein Klopfen!

Mit dem Gedanken spielend ob mein Handeln nun klug war oder nicht machte ich kehrt und sah mich suchend nach der Geräusch Quelle um.

Schließlich fand ich diese.
Ich stand vor einer Tür, hinter der es lautstark klopfte und jemand nach Hilfe schrie.
Augenblicklich kamen mir wieder Josh's Worte in den Sinn, dass die Vampire hier ihm hin und wieder einen Menschen brachten.
Wer auch immer hinter dieser Tür nach Hilfe schrie war für Josh als Mittagessen gedacht!

Sofort sah ich mich um wie ich helfen konnte und das dauerte auch nicht lange.
Im Gegensatz zu der Tür an 'meinem' Zimmer, für die man einen Schlüssel brauchte, war die Tür hier nur mit einem zur Seite gedrehten Riegel verschlossen.

Sofort drehte ich den Riegel auf und ein großes Mädchen stolperte mir um den Hals.
"Oh Gott danke! Ich danke dir!" Wimmerte das Mädchen, welches etwas älter als ich zu sein schien.
"Noch haben wir es nicht geschafft!" Flüsterte ich ihr entgegen und das Mädchen nickte hektisch, als Zeichen dass sie verstand, dass das Gefährliche noch vor uns lag.
I

ch nahm vorsichtig ihre Hand und ging mit ihr im Schlepptau die Treppe runter.

Unten im Flur angekommen sah ich mich kurz um.
Rechts lang würden wir zu dem Zimmer kommen, wo mich Aiden angegriffen hatte.
Links würden wir in den saalartigen Raum mit den ganzen Ölbildern an den Wänden angekommen.

Ich drehte mich zu dem Mädchen um, um sie zu fragen, ob sie sich vielleicht daran erinnern konnte, wie sie hier her gekommen war und erstarrte.
Josh stand hinter ihr und hielt sie fest.
"Das trifft sich doch sehr gut, denn zu dir wollte ich gerade." Meinte er böse grinsend.

Dann riss der Vampir seinen Mund auf, entblößte die scharfen Spitzen seiner Reißzähne und schlug diese in den Hals des großen Mädchens.

LG Fynn ★
~1214~ Wörter

Blood MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt