Kapitel 2 - laute Gedanken

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Ich gehe aus dem Bad zurück in „meinZimmer" und ziehe mir etwas frisches an.

Es war wie jeden Tag das gleiche...

Unterwäsche, Socken und ein langes, graues, weites Kleid.

Es war so unscheinbar, dass man in einer Menschenmenge nicht auffallen würde.

Keiner würde sich zu mir umdrehen.

Manchmal betrachtete ich mich in diesem Kleid im Badezimmerspiegel und

und stellte mir vor, wie es wohl wäre, wenn es an manchen Stellen enger oder sogar eine andere Farbe hätte.

Vielleicht ein rotes Kleid? Oder ein grünes?

Grün würde ihm bestimmt gefallen, vielleicht sollte ich ihn das nächste Mal fragen.

Wenn er gute Laune hat.

Wenn... seine Laune ist selten gut.

Wer weiß, ob er mich heute überhaupt besuchen kommt, frage ich mich.


Das letzte Mal war ich nicht sehr brav gewesen und er war sauer auf mich.

Manchmal sieht man ihn tagelang nicht, und diese Tage waren lang...

Sehr lang, wenn man allein in diesem Zimmer ist.

An anderen Tagen kam er mich jeden Tag besuchen.

Und es gab seltene Tage, an denen ich tatsächlich den Gedanken hatte, er könnte mich mögen und deshalb hält er mich in diesem Zimmer fest.


Ach, was rede ich da, du lebst doch nur zu seinem Vergnügen in diesem Zimmer.

Das betont er jedes Mal.

Wie viel Glück ich habe, dass er mich ausgewählt hat.

Ich schüttel verzweifelt den Kopf und frage mich, ob es für immer so sein wird.

Vielleicht werde ich ihm eines Tages genug sein und er wird sich eine andere suchen...

Vielleicht hat er eine andere, die er sieht, wenn er nicht hier bei mir ist...

Was wird er tun, wenn er mich nicht mehr braucht?


Wenn er mich wie ein Stück Müll entsorgen würde? Wen würde das interessieren? Keiner weiß das ich hier bin und ich kenne niemanden außer ihn.

Meine Gedanken sind das anstrengendste, wenn es Tag ist.

So viele Gedanken schwirren in meinem Kopf herum und es ist so laut darin,

dass ich mich über mich selbst ärger.

Ich setze mich wieder auf mein Bett ,immerhin habe ich ein schönes großes Bett, auch wenn ich es nur habe damit er es benutzen kann, wie er will.

Ich schaue auf meine Handgelenke, siesind wund und aufgescheuert von den breiten Stahlarmbändern daran.

Aber ich weiß, dass er sie nicht lockern würde, zu oft habe ich sein Vertrauen missbraucht und bin weggelaufen.

Aber es wäre ein schönes Gefühl, freie Handgelenke zu haben und weiter zu laufen als bis zur nächsten Wand.

rennen, einfach ziellos rennen...


Wie gerne würde ich nach draußen gehen, sehen, wie es dort aussieht, die frische Luft einatmen und soweit laufen, wie ich will.

Während ich darüber nachdenke, höre ich ein Geräusch an der Tür.

Und der Himmel färbte sich grün...(Loki x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt