Ich wachte auf mit einem Gefühl von Panik. In mir rauschte noch das Adrenalin und brachte mich dazu mich aufzusetzen. Meine Atmung ging schnell und mir war unglaublich heiß. Ein Albtraum. Nur ein Albtraum. Ich stützte mein Gesicht in meine Hände und bemerkte dabei, dass mir der Schweiß auf der Stirn stand. Nur ein Albtraum, dachte ich mir immer wieder und beruhigte mich damit selbst.
"Geht's wieder?"
Ich erschrak mich beinahe zu Tode und zuckte zusammen. "Was machst du denn hier?", fragte ich erschöpft. Bucky stand neben mir und hatte einen mitleidigen Gesichtsausdruck aufgesetzt. "Du hast geschrien. Wovon hast du geträumt?"
"Zuckerwatte und Einhörnern.", brummte ich und schaute mich um. Ich lag in einem Bett in einem mir unbekannten Zimmer. Es war außer dem Bett komplett leer, es gab nicht mal Fenster, dafür eine Stahltür. James ließ ein grinsendes Schnauben von sich hören. "Nun erzähl schon. Danach geht's dir besser."
"Na schön. Ich hab von dir geträumt. Zufrieden?", fragte ich sarkastisch und schlug die Bettdecke zur Seite. Ich hatte immer noch die Klamotten von gestern an. Bucky ging schnell und das Bett herum, nahm meinen Ellbogen und stützte mich ohne dass ich darum gebeten hätte. "Hör mal, ich bin nicht mehr so. Das war der Winter Soldier…"
Ich ließ mir dieses Mal von ihm helfen und stand nun vor ihm. "Ich weiß, ich weiß und ich arbeite daran, okay? Aber mein Hirn vermischt im Moment alles. Zwei Tage lang hab ich geträumt, wie du mich vor der Explosion gerettet hast und diesmal waren wir wieder in dieser Baracke und ich hab dich mit Feuer verbrannt. Also, ich kann nichts dafür, es ist unwillkürlich. Und obwohl ich bei Anderen Gedanken manipulieren kann, schaff ich das nicht bei meinem eigenen Gehirn. Glaub mir, ich hab's versucht." Gerade fiel mir auf, dass ich plapperte wie ein Wasserfall und der Mann vor mir mich etwas überfordert anschaute. "Tschuldige, ich rede zu viel.", murmelte ich.
"Ähm, nein, ist schon gut.", wank er ab. "Du hast also die letzten drei Nächte von mir geträumt, ja?" Er hatte ein leicht verschmitztes Grinsen im Gesicht.
"Ich ähm…", machte ich baff. "Also das war eigentlich nicht meine Kernaussage. Was ich sagen wollte, war dass ich einfach noch ein bisschen Zeit brauche, um das Ganze zu verarbeiten."
Er nickte langsam und ließ meinen Arm los. "Ja, Nein, klar. Ich verstehe das. Mir geht's auch so. Wenn ich irgendwas machen kann, um dir dabei zu helfen, dann sag es ruhig."
"Oh, ja. Ich glaube, dass du mich in meine Badewanne geschmissen hast, war erstmal Hilfe genug.", erwiderte ich und klopfte ihm sachte auf die Schulter. Nach einer kurzen Pause fiel mir etwas anderes ein. "Wo zum Teufel sind wir eigentlich?"
"Irgendwo in New York bei einem Lagerhaus." Ich schaute ihn zweifelnd an. Ein Lagerhaus? Was sollte das denn? Hier war ich bestimmt in Sicherheit vor Hydra. Ich ging durch die Stahltür in den Flur, der absolut im Dunkeln lag. Keine Fenster. Kein Licht. Ich hielt meine rechte Hand nach oben, ließ eine Flamme auflodern und konnte so wenigstens die nackten Wände erkennen.
"Nein, nein!", rief Bucky schnell und drückte meinen Arm nach unten. Fragend schaute ich ihn an und löschte das Feuer dann. "Wir wollen nicht mehr Wärme erzeugen als nötig, falls Hydra einen Thermalscanner benutzen sollte."
"Wir sind ein wenig paranoid, hm?", merkte ich an und wartete keine Antwort ab. Die nächste Tür, die sich in der Dunkelheit erahnen ließ, stieß ich auf. Nach und nach blinkten Lampen an der Decke auf und enthüllten den Inhalt des Raumes. Er war nicht sehr groß und war eingerichtet wie ein Büro. Ein großer Schreibtisch mit modernem Computer, daneben eine dunkelgrüne Ledercouch und ein Billardtisch, sowie ein Schrank mit Doppeltür und unbekanntem Inhalt. "Oh mein Gott.", flüsterte ich genervt und ließ die Schultern hängen. Demotiviert tappte ich zu dem Schreibtisch rüber und sah den Computer an, der bereits hochgefahren war. Ein Fenster ploppte auf. Stark Tower wollte ein Gespräch mit uns.
"Hi.", machte ich nachdem ich auf die Enter-Taste geklickt hatte. Vor mir tauchte Tony auf. Er saß in seinem Labor. "Hey Kleines."
"Komm mir ja nicht so!", fing ich knurrend an. "Du hast mir ein Armband geschenkt, damit ihr mich betäuben könnt, wann es euch passt?!"
“Ähm, ja.", gab er zu.
"Du hast gesagt, es hat einen GPS Tracker, falls ich wieder entführt werde!"
"Und das war nicht gelogen!", verteidigte er sich mit hochgezogenen Achseln. Er warf sich etwas in den Mund, dass wie ein M&M aussah.
"Hast du wenigstens ein schlechtes Gewissen?", fragte ich und tippte mit zwei Fingern auf der Tischplatte.
"Ja, ich fühle mich furchtbar.", sagte er mit Ironie in der Stimme. Typisch.
Ich schnaubte und verdrehte die Augen. "Kann ich lieber mit Pepper sprechen?"
Er nickte, antwortete aber mit "Nein."
"Dann sag mir wenigstens, wer es für 'ne gute Idee gehalten hat, dass Mr. Robo-Cop auch hier ist.", wollte ich wissen und zeigte hinter den Bildschirm auf Bucky, der sich auf die Couch geworfen hatte und mich nun mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck anschaute.
"Er soll auf dich aufpassen."
"Wieso?"
"Naja, letztes Mal als ich nachgesehen habe, war er stärker als du."
"Ouch.", gab ich zähneknirschend von mir.
"Entschuldige.", meinte er abwinkend. "Sieh ihn einfach als eine Art Verstärkung." Noch mehr M&Ms landeten in seinem Mund.
"Wohl eher Gefängniswärter… Wann kümmert ihr euch um Hydra?"
"Weiß ich nicht."
"Und wann kann ich dann wieder nach Hause?"
"Weiß ich nicht."
"Was weißt du denn überhaupt?", knurrte ich ungeduldig.
"So ziemlich von allem ein bisschen und noch mehr. Aber vor allem weiß ich, dass du dort sicherer bist als sonst wo."
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Five Elements
FanfictionBucky x reader Story / different Marvel-Universe // Du lebst in Asgard, bist geflüchtet und willst einfach nur in Ruhe dein Leben leben ohne dass jemand deine Kräfte missbrauchen kann, aber unglückliche Ereignisse bringen dich zurück auf die Erde un...