Chapter Seventeen

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Der nächste Tag startete gar nicht gut. Ich hatte höllische Kopfschmerzen. Da half nur eins. Kaffee. Ich schlurfte durch den Flur und in das Wohnzimmer. Hinter der Bar gab es auch eine Kaffeemaschine. Diese war mein Ziel.
“Morgen.”, grüßte ich Steve und Bucky. Sie saßen auf der Couch und beredeten irgendwas.
“Hi. Was ist mit dir?”, wollte Steve von mir wissen und meinte damit wohl meinen wenig begeisterten Gesichtsausdruck.
“Zu viel Tequila.”, murrte ich und steckte eine Kapsel in die Maschine. “Warum seid ihr hier?”
“Wir warten auf Fury für das Meeting.” Ich nickte nur und beobachtete weiter den Kaffee, der langsam in die Tasse strömte. Komm zu mir, du lebensrettendes Elixir!
Ich lehnte mich auf die Arbeitsfläche des Tresens und fand eine Zeitschrift in der ich zu blättern begann. Zwischendurch nahm ich einen Schluck aus der Tasse.
Der Fahrstuhl plingte, aber ich schaute nicht nach. Es war wohl Fury und auf den hatte ich im Moment wirklich keine Lust.
“Sharon? Wo ist Fury?” Jetzt sah ich doch kurz hoch. Ach, Agent Carter hieß also Sharon. Interessant.
“Kommt gleich.” Ich widmete mich wieder dem Artikel über die Kardashians.
“Warum stellst du mir nach?”
“Hallo? Kannst du mich nicht hören?” Irritiert sah ich wieder hoch und konnte sehen, dass Sharon mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen anschaute.
“Oh, du redest mit mir? Ich hab nicht zugehört. Was ist?”
Sie stemmte eine Hand gegen ihre Hüfte und warf mir einen genervten Blick zu. “Du warst im TAO und versuch nicht es abzustreiten. Ich hab dich gesehen.”
Nach einem Schluck Kaffee, antwortete ich: “Ich wollte es nicht abstreiten. Hab mich im TAO nur umgesehen.”
“Ja. Warum?” Ich lehnte mich wieder über die Zeitschrift und blätterte weiter. “Dachte, da würde vielleicht was interessantes passieren und so war’s ja auch.” Gerade lehnte ich mich nach links zur Kaffeetasse, da platzte hinter mir an der Wand eine der Whiskeyflaschen im Regal. Erschrocken schaute ich erst auf den Scherbenhaufen und dann nach vorne. Sharon hatte den Lauf ihrer Waffe auf mich gerichtet.
“Sharon?!”, rief Steve rüber.
“Bist du irre?!”, fuhr ich sie an. In mir begann etwas zu brodeln.
“Sharon, nimm die Waffe runter!”, verlangte Rogers. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass die beiden sich von der Couch erhoben hatten. Die Frau vor mir taxierte mich mit einem hasserfüllten Blick.
“Hast du wirklich versucht mich zu erschießen?”, fragte ich sauer. Gleich darauf knallte es erneut, nur diesmal konnte ich die Kugel mit einer Handbewegung abwehren. Okay, jetzt bring ich sie um. Sie wirkte erstaunt, dass sie mich schon wieder verfehlt hatte. Ich ging um den Tresen herum und langsam auf sie zu. Ich hob meine linke Hand neben meinen Kopf und zwang Sharon die gleiche Bewegung zu machen. Sie hielt sich ihre Waffe nun gegen die Schläfe. Ihre Augen weiteten sich.
“Was soll das?”, fragte sie panisch und versuchte dagegen anzukämpfen. Keine Chance. Ich brachte sie dazu, sich hinzuknien.
"Hör auf damit!", schrie sie. Tja, sie hätte wohl nicht gedacht, dass ich sowas drauf hatte.
Kurz darauf packte mich jemand an der Hüfte und schob mich mit dem Rücken gegen einen der Betonpfeiler. Dadurch war ich gezwungen Bucky anzusehen.
"Y/N, lass sie gehen!", forderte er ernst. "Sie wollte mich erschießen!", erwiderte ich aufgebracht und drehte mein Gesicht wieder zu ihr. Steve hockte neben ihr und versuchte die Waffe aus ihrer Hand zu bekommen. Dafür müsste er ihr schon die Knochen brechen.
"Hey!" Bucky drückte seine Hüfte gegen meine und klemmte mich zwischen ihm und dem Pfeiler ein. Dann legte er eine Hand an meine Wange und drehte meinen Kopf zurück nach vorne. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich glaube, ich vergaß kurz zu atmen.
"Lass sie gehen.", wiederholte er nun sehr viel leiser. Ich machte es nicht gerne, aber schließlich ließ ich von ihr ab. Steve entriss ihr die Pistole und sie fiel schwer atmend nach vorne auf ihre Handflächen. Aber das bekam ich nur am Rande mit, denn Buckys Augen fixierten mich und ich konnte mich nicht dagegen wehren. Er brachte mich dazu alles um mich herum zu vergessen. Wie machte er das nur? Ich konnte nicht mal sagen, wie lange wir schon hier standen. War es nur ein Augenblick oder doch schon mehrere Minuten?
"Was ist hier los?" Furys Stimme drang zu mir durch und kurz darauf löste Buck sich leider wieder von mir.
"Sie hat mich dazu gezwungen! Ich konnte nichts tun, Boss!", rief Sharon hysterisch.
"Wie bitte?!", machte ich entrüstet, konnte aber nicht weiter zu ihr gehen, weil Barnes seinen Metallarm vor mich hielt.
"Sie hat versucht mich abzuknallen!"
"Weil du mich dazu gebracht hast!"
"Wenn ich dich dazu gezwungen hätte, hättest du mich nicht verfehlt!", entgegnete ich.
"Ist ja gut, das reicht!", ging Fury dazwischen. "Ich stelle Sie beide unter Arrest."
Ich machte wieder den Mund auf um zu protestieren, doch er hob gleich die Hand und kam mir zuvor: "Nur bis das Ganze geklärt ist."

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