“Das ist sie!”, rief Tony und riss die Metalltür vor sich auf. Er hatte sie durch das kleine Fenster in der Tür gesehen. Sie lag in einem Bett, war festgeschnallt an Händen Füßen und Oberkörper. Tony blieb ein paar Schritte vor dem Bett stehen und starrte sie an. Ihre Haut hatte eine unnatürliche bläuliche Färbung und es führten mindestens fünf Schläuche in ihre Armvenen. “Ist sie..?”, fragte Barnes vorsichtig und blieb direkt neben Stark stehen. “Jarvis, scannen.”, gab er tonlos von sich und hob einen Arm auf Brusthöhe. Das Bett und deren Inhalt wurde mit einem roten Laser abgetastet. “Scan abgeschlossen. Ihr Zustand ist kritisch. Puls und Körpertemperatur sind extrem niedrig.”, erklang Jarvis sachliche Stimme. “Sie benötigt dringend ärztliche Versorgung.”
Tony überwand den letzten Meter und öffnete seinen Helm. “Y/N?”, machte er und rüttelte vorsichtig an ihr. Ganz langsam öffneten sich ihre Augenlider, blieben aber auf der Hälfte stehen. “Großartig. Ich halluziniere.”, stellte sie mit rauer Stimme fest. Es klang als hätte ihr Rachen seit Wochen keine Flüssigkeit abbekommen. Sie streckte den Kopf in den Nacken um ihn besser sehen zu können. “Nein, wir sind wirklich hier.”, sprach er ruhig. “Wir holen dich raus.” Ihre Hände steckten in einer Art festem Lederhandschuh, welcher es unmöglich machte auch nur einen Finger zu rühren. Er riss die Schnalle ab und befreite ihre blau und grün gefärbte Hand. Auf seinen fragenden Blick hin, antwortete sie nur knapp:”Nicht Gebrochen.” Danach zog er drei Kanülen aus ihrer Armbeuge. Sie begann zu bluten, aber darauf konnte er im Moment nicht viel Rücksicht nehmen.”Dieses Zeug…” Sie meinte damit wohl eines der Mittel, dass sich in den Tropfen befand. “...macht es einem extrem schwer wach zu bleiben.” Deswegen befand sie sich also in diesem miserablen Zustand.
“Leute, unser Radar zeigt einen Helikopter. Sieht so aus, als ob er auf euch zukommt.” Das war Clint mit leicht besorgter Tonlage gewesen.
“Wir sollten uns beeilen.”, mahnte Bucky und dadurch registrierte Y/N zum ersten Mal, dass er überhaupt mit im Raum war. Ihre Sicht war recht verschwommen, besonders Dinge in der Ferne konnte sie nicht gut erkennen. Aber seine Stimme erkannte sie. Immerhin hatte sie seit Monaten Albträume wegen ihm durchlebt. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie wusste, dass neben ihrem Bett ein Becken mit Wasser stand. “Tony, stell dich hinter mich.” Verwirrt versuchte er ihren Blick zu deuten und bemerkte dabei, dass sich ihre freigelegten Finger ganz leicht bewegten. Er drehte sich zu seinem Companion um und verstand dann. Bucky beobachtete das Wasser im Becken aus dem sich langsam ein Speer formte, der mit dem spitzen Ende auf ihn zeigte. “Nein, nein!”, machte Tony schnell und legte eine Hand an ihr Kinn. Dadurch sahen sie sich direkt in die Augen. Der Speer schoss bereits durch den Raum. “Er ist einer von uns!” Das Eisgeschoss blieb in der Luft stehen und berührte nur knapp die schwarze Sicherheitsweste von Bucky. “Y/N, er ist einer von uns.”, wiederholte er mit sanfter Stimme. Sie ließ ihre Finger sinken und der Speer wandelte sich wieder in Wasser und klatschte zu Boden. Diese Aktion hatte ihr wohl den Rest gegeben. Ihr Kopf fiel mit geschlossenen Augen nach vorne direkt in Tonys Hand. “Verdammt.”
“Ihr habt noch 3 Minuten, eventuell nur 2.”, gab Natasha durch. Aufgrund dieser Aussage, benutzte Stark den Laser in seinem Handschuh um die restlichen Fesseln zu lösen. Währenddessen zog Bucky die zwei Kanülen aus ihrem anderen Arm. “Okay, ich nehm sie, du machst-”
“Den Weg frei.”, endete der Soldat seinen Satz. “Steve, wo bist du?”
“Gleich bei euch, wir treffen uns an der Treppe.”, gab er durch und klang irgendwie gehetzt.
Als die drei an der Treppe ankamen, sahen sie wie Rogers von der anderen Richtung auf sie zu joggte. “Wir sollten verschwinden. Schnell.”
Sie liefen, beziehungsweise flogen die Stufen nach oben. Hier stöhnten einige der Männer vor sich hin, aber keiner von ihnen hatte es wieder auf die Beine geschafft. Durch die Tür konnten sie bereits ihr Taxi nach Hause sehen. Eine Klappe an der Seite öffnete sich und Natasha stand am Eingang. “Alles einsteigen, bitte.”, rief sie ihnen zu. Tony flog mit Y/N auf dem Arm zuerst rein, danach folgten die beiden Soldaten. Clint steuerte den Flieger bereits in die Lüfte, während die Rothaarige Tony half die noch immer bewusstlose Zielperson in einem der Sitze anzuschnallen. “Baron, versuch uns gerade zu halten und schalt die Heizung an.” Der Pilot erwiderte nichts, sondern tat wie ihm geheißen. “Jarvis, sag dem Ärzteteam bescheid, dass wir auf dem Rückweg sind.”
“Natürlich, Sir. Ich sende ihnen auch meinen vorläufigen Scan.” Während sie über den Wald flogen, konnten sie für einen Moment den Hubschrauber sehen, der an ihnen vorbei flog. Er war mit vier Männern besetzt, die sie verwirrt anstarrten. Offenbar hatten sie nicht mit einem Angriff gerechnet.“Sir, die Patientin ist erwacht.” Tonys Gesicht erhellte sich bei der Nachricht und er ließ den Bildschirm vor sich links liegen. Stattdessen begab er sich in das Krankenzimmer. “Danke Jarvis. Hol bitte Pepper her und sag meine Termine für heute ab, ja?”
“Wird gemacht, Sir.”
Um das Bett wuselten zwei Ärzte herum. Einer überprüfte die Bildschirmanzeigen und der andere checkte ihre Vitalparameter. Gerade leuchtete er ihr mit einer kleinen Lampe in die Augen. “Hey, Süße.”, begrüßte Tony sie und bemerkte erleichtert ihre rosige Gesichtsfarbe. Er setzte sich an den Rand des Bettes und klopfte sachte auf die Bettdecke. “Wie fühlst du dich?”
“Ein bisschen benommen.”, gab sie zu.
Der Arzt neben ihr beruhigte sie: “Das gibt sich spätestens in ein paar Stunden.”
“Kann ich aufstehen?”, fragte sie und versuchte bereits sich aufzusetzen. “Nein!”, riefen alle drei Männer gleichzeitig und drückten sie zurück ins Bett. Ihre Einstimmigkeit beeindruckte Y/N so sehr, dass sie gar nicht erst fragte, warum.
“Ich muss sie ein paar Sachen fragen. Wie heißen Sie?”
“Y/N Y/L/N”
“Gut, wann ist ihr Geburtstag?”
“Am 21. September.”
“Wissen Sie welches Datum wir haben?”
Sie blinzelte etwas schneller und schien fieberhaft zu überlegen. Etwas verlegen sah sie zur Seite und murmelte ein “Nein.”.
“Du warst in Gefangenschaft, da kriegt man normalerweise keinen Kalender, oder Doc?”, versuchte Tony zu helfen und sie fühlte sich dadurch tatsächlich ein wenig besser.
“Stimmt, richtig. Entschuldigen Sie.”, meinte der Arzt und sah lächelnd von seinem Klemmbrett auf. “Eine letzte Frage und dann lassen wir sie erstmal in Ruhe. Was ist das letzte woran Sie sich erinnern können.”
Y/Ns Blick wich nicht von Tony ab. Es schien ihr zu helfen sich zu konzentrieren. “Tony hat mich losgemacht und dann war da dieser Mann. Ich glaube, ich hab ihn umgebracht.”
“Nein, hast du nicht.”, korrigierte er sie. Er wandte sich schnell an den alarmierten Doktor: ”Hat sie nicht.” Dieser nickte langsam, notierte sich etwas in der Krankenakte und klemmte sie sich dann unter den Arm. “Ich sehe in ein paar Stunden nochmal nach Ihnen. Bis dahin bleiben sie unbedingt im Bett liegen, verstanden?”, sagte er mit Nachdruck und einem abschließenden strengen Blick gen Stark.
Als die Ärzte den Raum verließen, trat Pepper mit schnellen Schritten ein und wurde sogar noch schneller, als sie die beiden Menschen am Bett sah.
“Ich hab dich so vermisst!”, rief sie freudig und zog Julia in eine lange Umarmung. Sie lächelte und erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr ihr altes Leben ihr fehlte. Früher hatte sie so gut wie jeden Tag mit Pepper verbracht und für Stark Industries gearbeitet. Sogar ihre Mittagspausen hatten sie zusammen gemacht. “Du hättest ruhig mal anrufen können.” Y/N öffnete gerade ihren Mund um zu antworten, da redete die Rothaarige schon weiter. “Wie geht's dir denn? Fühlst du dich schon besser? Sollen wir dir irgendwas besorgen?”
“Pepper, sie hat eben erst die Augen aufgemacht.”, antwortete Tony für sie und bewegte sie an den Schultern ein wenig von ihr weg.
“Oh, stimmt. Ich freu mich nur, dass du wieder da bist.”
Y/N grinste die beiden an. “Ich freu mich auch. Ich hab euch echt vermisst.”
“Okay, okay. Genug Gefühlsduselei.”, meinte der Dunkelhaarige und nahm einen der kleineren Bildschirme aus der Wand und überreichte ihn der Patientin. “Wir gehen jetzt und du ruhst dich aus. Vielleicht willst du ein wenig lesen und bringst dich auf den neuesten Stand.”
“Ist gut, Danke.” Sie nahm das Touchpad entgegen und öffnete auch sogleich den Browser. “Falls du was brauchst, sprich einfach mit Jarvis.”
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Five Elements
Fiksi PenggemarBucky x reader Story / different Marvel-Universe // Du lebst in Asgard, bist geflüchtet und willst einfach nur in Ruhe dein Leben leben ohne dass jemand deine Kräfte missbrauchen kann, aber unglückliche Ereignisse bringen dich zurück auf die Erde un...