Chapter Fourteen

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Ich ging gerade durch den Flur und wollte zum Fitnessraum. Erstaunlicherweise war ich motiviert genug um mich aufs Laufband zu schwingen. Mal sehen, wie lange ich überhaupt durchhalten würde. Ich bog um die Ecke, da stand plötzlich Bucky vor mir, er hatte mich mit seinem Metallarm am Hals gepackt und drängte mich gegen die Wand. Ich hustete kurz nachdem er mich gleich wieder losgelassen hatte. “Vor sowas werd ich eigentlich gerne zum Essen eingeladen.”, brummte ich, weswegen er mir einen verwirrten Blick schenkte.
“Was soll das? Wieso lauerst du mir auf?”
Er wirkte angespannt und sprach mit leiser Stimme: “Oben wurde der stille Alarm wurde ausgelöst, jemand ist hier.”
Alarmiert zog ich die Stirn in Falten und flüsterte: “Was machen wir jetzt?”
“Du gehst ganz zum Ende des Flurs in den großen Lagerraum. Der ist am weitesten weg vom Eingang.” Er zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. “Ich werd den Besuch vorne abfangen.”
“Gibt es nur einen Ein- und Ausgang?”, fragte ich schockiert. Wer hatte sich sowas dämliches einfallen lassen?
“Nein, nein, aber der zweite Ausgang ist gut versteckt. Unwahrscheinlich, dass sie den nehmen.”, wank er ab. Das überzeugte mich nicht.
“Geh jetzt und mach nur die Tür auf, wenn ich es bin, klar?”
Ich nickte verunsichert, lief dann aber los. Über meine Schulter sah ich, dass Bucky sich ebenfalls in Bewegung gesetzt hatte und den Flur entlang joggte. Kurz bevor ich bei dem Lagerraum ankam, ging das Licht aus. Oh toll, wurde der Strom gekappt? Ich hasste die Dunkelheit. Genervt öffnete ich die Tür, schloss hinter mir ab und hangelte mich an den äußeren Regalen entlang. Plötzlich gab es einen Knall, wie als würde Blech auf den Boden fallen. Ich hielt inne. Scheiße. Hatte ich versehentlich etwas umgestoßen oder war jemand hier? Nach ein paar Sekunden hörte ich jemanden ächzen und schnaufen. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Ich überlegte fieberhaft, was ich machen sollte. Ich könnte zurück zur Tür, aber das entriegeln wäre ziemlich laut. “Nachtsicht an.” Fuck!
Ich schaltete schnell und warf einen Feuerstrahl in die Richtung der Geräusche und sogleich schrien zwei männliche Stimmen wütend auf. Gut, sie waren jetzt also geblendet. “Sie ist hier! Sie ist hier!”, rief einer und gleich darauf hörten wir in der Ferne Schüsse. Das war nicht gut. Mittlerweile hatten die Eindringlinge Taschenlampen eingeschaltet und suchten damit den Raum ab. Dadurch konnte ich sie schemenhaft erkennen. Es waren zwei Männer, sie hatten die volle SWAT Einheit Montur an. Mit Sturmgewehren. So leise wie ich konnte kletterte ich eines der Regale hoch und hockte nun ganz oben zwischen Cornflakes Packungen und Bohnen in Dosen. “Habt ihr sie?” Kam ein Funkspruch von einer tiefen Stimme.
“Negativ.”
Mit einem Luftstoß warf ich den Inhalt des gegenüberliegenden Regals zu Boden und einer der Männer schien einen nervösen Finger zu haben. Er ballerte eine Salve Schüsse direkt in die Tapete. Dadurch war der andere kurz abgelenkt, ich sprang ihm auf den Rücken, legte beide Hände an seinen Helm und brach ihm mit einer schnellen Handbewegung das Genick. Das knackende Geräusch ging mir durch Mark und Bein und mir wurde ein bisschen übel.
“Dave?!” Dave fiel zu Boden und enthüllte somit den Blick auf mich. Sein Kollege schnarrte und hielt dann seine Waffe auf mich. “Keine Bewegung!”
Ich nahm die Arme hoch und konzentrierte mich stark auf Auslöser seiner Waffe. Nur noch ein bisschen. “Langsam darüber!”, wies er mich an. “Zur Tü- Aaah!”, schrie er auf und ließ die heiß glühende Waffe direkt vor seine Füße fallen. Ich nutzte den Moment und schnappte mir die Waffe vom toten Dave. Ich schoss drei Mal und mein Gegenüber fiel wie ein nasser Sack um. Während ich auf die Tür zuging, hörte ich wieder Schüsse in der Ferne. Naja, immerhin hieß das, dass Bucky noch am Leben sein musste. Das machte die Situation...nicht gut, aber besser.
Ich schlich den Flur entlang und sah am Ende des Ganges, dass die Stahltür nach draußen aufgebrochen war. Es lagen zwei Männer dahinter auf dem Boden. Sie bewegten sich nicht mehr und einer von ihnen lag in einer Blutlache. Vorsichtig schaute ich die Treppe nach oben hoch. Keiner zu sehen. Ich ging ein paar Stufen hoch und wieder hörte man Geballer. Ich eilte die letzten Stufen hoch und warf einen Blick in die Lagerhalle. Es war bereits dunkel draußen, doch hier war schwaches Licht eingeschaltet. In der hinteren Ecke sah ich einen der SWAT Männer sitzen, er zielte auf eine erhöhte Plattform hinter mir. Ich schaute durch das Visier und schaltete ihn mit einem Schuss zwischen die Augen aus. Oben auf der besagten Plattform hörte ich Bucky gegen jemanden kämpfen. Es knallte und schepperte zwischendurch. Plötzlich klickte es metallisch neben meinem Kopf und etwas kaltes wurde dagegen gedrückt. Verdammt. “Fallen lassen.”, wurde ich angewiesen. Widerwillig warf ich die Waffe vor mich und ließ langsam die Arme wieder sinken.
“Sei so lieb und ruf ihn runter.”
Ich schnaubte genervt. “Bucky?”, rief ich lauthals. Erst kam keine Antwort, doch dann sagte er gehetzt: “ich hab dir gesagt, du sollst unten bleiben!”
“Der Plan hat sich geändert.”, meinte der Mann hinter mir mit der Waffe an meinem Kopf. Es folgte ein harter Schlag gegen etwas und dann tauchte Buckys enttäuschter Gesichtsausdruck auf. “Nicht meine Schuld. Sie wussten von dem geheimen Ausgang.”, erklärte ich resigniert und zuckte mit den Schultern. Nächstes Mal nehme ich den Geheimgang und hau einfach ab.
“Nimm die Waffe runter, Zemo.” Zemo? Er kannte ihn? Was ging denn hier vor?
“Der Winter Soldier. Endlich sehen wir uns wieder.”, freute er sich. “Es ist eigentlich noch nicht so lange her, aber es fühlt sich nach einer Ewigkeit an, findest du nicht?”
“Ich dachte eigentlich du wärst weggesperrt worden.”
“Oh ja, jemand wurde weggesperrt und er ist es auch immer noch.”, erklärte er ganz beiläufig. “Deswegen musste ich eine Weile untertauchen, aber als ich dann davon hörte, dass es gleich zwei kleine Hydra Soldaten zu kaufen gab, konnte ich einfach nicht widerstehen.”
“Bitte?!”, gab ich entnervt von mir.
“Glücklicherweise scheint sie sich um dein Wohlergehen zu sorgen, sonst wäre sie wohl nicht von alleine aus dem Bunker rausgekommen.”
“Wer hat dir von uns erzählt?”
“Ach, warum sollte ich meine Quelle verraten? Dann habe ich ja keine mehr. Sie sitzt allerdings so weit oben, dass ich ihren Angaben absolut vertrauen kann. Beweis? Gerade passiert.”
“Zum letzten Mal, Waffe runter.”, brummte Bucky ihn an und machte einen bedrohlichen Schritt auf uns zu. Zemo umpackte mich mit einem Arm und zog mich dichter an ihn heran. Leider konnte ich die Waffe nicht sehen, sonst hätte ich sie wie bei dem Soldaten vorhin zum schmelzen gebracht. Ich könnte ihn verbrennen, aber er hatte dann immer noch genug Zeit um mir eine Kugel in den Kopf zu jagen.

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