Die Sonne ging unter und ich hatte endlich dem letzten Alien einen meiner Eisspeere zwischen die Rippen rammen können. Erleichtert atmete ich hörbar aus und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. Was für ein Tag. Erschöpft stolperte ich durch die Leichen und bahnte mir den Weg nach Hause. Es war viel zerstört worden. Die Raketen der Aliens hatten eine große Sprengkraft gehabt und ein riesiges Schlachtfeld hinterlassen. Es würde sicherlich eine ganze Weile brauchen, bis das alles repariert war. Ganz zu schweigen von dem riesigen Krater auf dem Marktplatz, den das große Raumschiff verursacht hatte. Dort stand kein Stein mehr auf dem anderen.
Ich hatte fast die Außenmauer passiert - hier stand natürlich keine Wache mehr -, da hielt mich ein Ruf auf: "Sofort stehen bleiben und langsam umdrehen!" Erst war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt gemeint war, spürte dann allerdings etwas spitzes in meinem unteren Rücken. Verdammt.
Wie befohlen, drehte ich mich langsam auf der Stelle um. Vor mir standen vier Soldaten. Alle sahen mitgenommen vom Kampf aus, hatten hier und dort Schrammen und Löcher in der Rüstung. Sie hatten ihre Schwerter auf mich gerichtet. Verwirrt hob ich eine Augenbraue. Was wollten die denn jetzt von mir?
"Ja?", machte ich fragend.
"Ihr seid verhaftet. Leistet keinen Widerstand. Wir geleiten Euch ins Schloss." Seine Stimme klang gefestigt, aber seine Augen waren müde. "Weswegen denn?"
"Befehl des Königs." Vermutlich hätte ich alle vier schnell loswerden können, aber das würde wahrscheinlich nur noch mehr Ärger bedeuten. Seufzend kapitulierte ich und hielt ihm meine Hände hin. Er hatte mit den dicken Metallhandschellen bereits herumgewedelt und legte sie mir nun an. Sie waren eng an den Handgelenken, aber ich beschwerte mich nicht. Zwei der Soldaten stellten sich an jeweils eine meiner Seiten, einer befand sich hinter mir und der Hauptsprecher führte uns an. In dieser Formation stapften wir zum Schloss. Hier wuselten einige Leute herum und begannen bereits aufzuräumen und die Fassade zu reparieren. Wie kleine fleißige Wiesel und das, obwohl die Sonne mittlerweile untergegangen war.
Sie brachten mich tief ins Innere und einige Stockwerke nach oben. Je weiter wir gingen, desto mehr Gold war um uns herum. Fasziniert sah ich mir alles genau an. Woher hatten sie nur das viele Gold bekommen?
Wir Bogen ab und plötzlich befanden wir uns im Thronsaal. Odin saß am Ende des Raumes auf seinem großen Stuhl und sah gar nicht glücklich aus. Mist.
"Dein Name.", verlangte er schroff zu wissen.
"D/N", sagte ich knapp mit derselben Freundlichkeit. Von dem Soldat rechts neben mir wurde mir dafür in die Kniekehle getreten und ich sackte eine Etage tiefer. Ich murmelte einen leisen Fluch und beließ es aber dabei. "Woher kommst du?", fragte der König Asgards. Man merkte seiner Stimme an, dass er wenig Geduld übrig hatte.
"Ich wohne außerhalb der Mauern.", erklärte ich wahrheitsgemäß.
"Das war nicht meine Frage!", donnerte er los und lehnte sich nach vorne.
"Du bist keine Asgardianerin."
Ich biss mir auf die Unterlippe und antwortete schließlich:"Ich komme von der Erde."
"Midgard.", brummte er wenig überzeugt. Er stand auf und stellte sich direkt vor mich. Mit seinem einen Auge musterte er mich. "Ein Mensch." Es klang wie eine Anklage.
"Menschen haben normalerweise keine besonderen Kräfte."
Ich erwiderte nichts darauf, war ja auch keine Frage gewesen.
"Woher beziehst du deine Macht?"
"Welche Macht?", fragte ich und tat so, als wüsste ich nicht wovon er sprach.
"Deine Fähigkeiten mit denen du gekämpft hast." Seine Stimme brodelte langsam auf.
"Ich habe keine Fähigkeiten.", meinte ich matt. Eine Hand vergrub sich unsanft in meinen Haaren und zwang mich wieder auf die Beine. "Lüg nicht so frech!", zischte mich die Wache an.
Beinahe hätte ich etwas erwidert, doch dann stürmte ein Mann herein. Er sah gehetzt aus und eine Hälfte seines Umhangs war abgebrannt. "Mein König...", begann er außer Atem und beachtete mich überhaupt nicht. "Ich habe eine dringende Nachricht für Euch!"
Odin wies die Wachen mit einer wischenden Handbewegung an:"Bringt sie in eine Zelle, ich kümmere mich später darum." Was?! Die Hand in meinen Haaren drehte mich erst herum und schubste mich dann nach vorne und ließ mich dabei endlich los. Ich schluckte meinen Stolz herunter und ließ mich von den vier Idioten in den Keller bringen. Das Gefängnis hier konnte man mit einem auf der Erde nicht wirklich vergleichen. Die Zellen hatten knallweiße Wände und Böden und statt Gitterstäben gab es hier Glaswände. In einigen Zellen waren bis zu 5 Gefangene. Sie saßen gelangweilt auf dem Boden, schauten uns aber interessiert hinterher. Nach einigen Ecken und Gängen kamen wir an einer leeren Zelle vorbei. Rundherum waren weitere Zellen angeordnet.
Die steckten mich jawohl nicht - doch, sie taten es. Mitten auf den Präsentierteller. Durch eine versteckte Tür in einem der Eckpfeiler schubste eine der Wachen mich hinein und knallte die Tür sofort wieder zu. So ein mieser kleiner...
Ich pustete mir die Haare aus dem Gesicht und sah mich langsam um. Als erstes fiel mir dabei ein blasser Mann mit schwarzen langen Haaren auf. Er trug ein echt schickes grün-schwarzes Gewand mit Umhang und allem. Er war alleine in seiner Zelle, dafür hatte er einige Möbel. Ein Bett, einen Stuhl und eine Art Sofa und sogar ein kleines Regal mit Büchern. Man, der musste ja schon ewig hier drin sitzen.
In den Zellen links und rechts von mir befand sich niemand. Komischerweise war ich die einzige Frau in diesem Knast. Entweder begangen Asgardianerin keine Verbrechen oder der Frauenknast hatte keine freien Zellen mehr.
"Was habt Ihr verbrochen?", fragte der blasse Mann und stand jetzt sehr dicht an seiner Scheibe.
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Five Elements
FanfictionBucky x reader Story / different Marvel-Universe // Du lebst in Asgard, bist geflüchtet und willst einfach nur in Ruhe dein Leben leben ohne dass jemand deine Kräfte missbrauchen kann, aber unglückliche Ereignisse bringen dich zurück auf die Erde un...