Wir beide wissen wofür der Highfive war. Er hat mitbekommen wen ich ins Bett bekommen habe.
„Wie war das Training?", fragt Bull, eigentlich heißt er anders aber dieser Name passt besser zu dem breiten Kerl.
„Kam zu spät und durfte Runden laufen.", sage ich und trinke schnell ein Glas Wasser.
„Hast du noch eine Vorlesung?", fragt Tim.
„Zu meinem Bedauern schon.", nicke ich und stelle das Glas wieder weg. Ich hole meine Tasche und laufe zum Saal wobei ich noch nebenbei auf mein Handy starre. Mal wieder zu viele Nachrichten. Alle von irgendwelchen Frauen.
„Ash!", ruft mich jemand. Ich schaue auf Jan steht an der Wand gelehnt. Ich gebe ihm als Begrüßung die Hand.
„Hey kleiner.", begrüße ich ihn grinsend.
„Na kommst aber gerade noch rechtzeitig.", meint er und schiebt seine Streberbrille hoch. Wir gehen rein und setzen uns. Der negative Teil am Sportstudium, man muss trotzdem einen theoretischen Teil machen. Mir wäre es lieber nur Sport zu machen. Die Zeit vergeht und völlig erschöpft schleppe ich mich raus, verabschiede mich von meinem Kumpel und laufe zum Haus zurück. Ich werfe mich gleich ins Bett und schlafe schnell ein.
„Steh auf du Penner.", weckt mich Bull laut lachend. So früh und der hat schon wieder gute Laune.Wenn ich nicht wüsste dass er als Sportler nichts nimmt würde ich denken der wirft sich immer gute Laune Pillen ein. Stöhnend setze ich mich auf und bemerke das ich mich nicht mal umgezogen habe gestern Abend. Ich ziehe mich aus und gehe in die angrenzende Dusche. Nachdem Duschen ziehe ich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose an mit dem passendem Sakko. Ich liebe diesen Stil. Er sieht ordentlich aus und passt immer. Ich mache noch meine Haare dann gehe ich in die Küche. Die meisten Jungs sitzen schon da und frühstücken. Viele nur mit Boxershorts bekleidet und verwuschelter Frisur. Ich stelle mir ein Müsli zusammen und frühstücke mit ihnen.
„Wen willst du denn herum bekommen?", grummelt Michael, einer der Topspieler und ein guter Freund von mir.
„Niemanden. Ich muss zum Arzt.", seufze ich. Sex wäre mir lieber, zwar weiß ich das ich Topfit bin aber trotzdem habe ich Bammel dass der Arzt irgendwas findet und mich nicht spielen lässt.
„Wie kommst du hin?", fragt er.
„Wollte von euch ein Auto klauen.", meine ich mit einem frechen Grinsen. Tim gluckst und sieht mich an.
„Ich fahr dich Cousinchen.", meint er.
„Bist der beste.", sage ich und räume meine Sachen wieder weg. Er lacht kurz und steht auf.
„Ich ziehe mich eben an dann können wir los.", sagt er und verschwindet.
„Sag mal warum hast du Chanty versaut?", fragt Michael. Ich lache.
„Ich bin auch nur eine Frau und wenn sich sie sich so an mich ran wirft.", sage ich und hebe unschuldig die Hände. Er schnaubt miesgelaunt.
„Bei der nächsten Party bekommst du sie in dein Bett.", muntere ich ihn auf. Ich klopfe auf seine Schulter und laufe zu Tim der aus unserem Zimmer tritt. Tim nickt und wir verlassen gemeinsam das Haus in Richtung des Parkplatzes. Sein schwarzer Sportwagen steht in der Sonne. Ich seufze. Schön im Wagen garen da freut man sich doch. Konnte er nicht woanders parken. Im Wagen werden wir von der stickigen Hitze begrüßt. Wir lassen die Fenster herunterfahren. Tim fährt los und ich nenne ihm noch wohin er überhaupt muss. Keine zehn Minuten stehen wir vor dem Krankenhaus.
„Wir haben gleich Training also musst du gucken wie du zurück kommst.", durchbricht Tim die Stille.
„Bekomme ich hin. Viel Spaß.",meine ich leicht eifersüchtig. Mein Team hat gerade Training. Ich will auch. Muss ich wohl heute ins Studio. Ich steige aus und klatsch leicht frustriert die Tür zu. Tim gibt Gas und rast davon. Ich richte mein Sakko und betrete das Krankenhaus. Schrecklich das es immer so steril hier stinken muss und immer diese kalte Hauch als würde überall der Tod stehen. Ich hasse Krankenhäuser. Ich trete an den Anmeldetresen. Die ältere Krankenschwester sieht freundlich auf.
„Guten Tag. Wie kann ich ihnen helfen?", fragt sie. Die arbeitet bestimmt auch schon ihr ganzes Leben hier.
„Guten Tag.Ich habe einen Termin. Ashley Thompson.", begrüße ich sie. Sie tippt flink etwas auf der Tastatur dann schaut sie mich wieder an.
„Sie müssen die Treppe rauf und den zweiten Gang nach rechts. Dort finden sie eine Kontrollstation ander eine Kollegin von mir sitzen wird. Sie wird ihnen weiter helfen."
„Vielen Dank." Ich lächle sie an und laufe die Treppe raus. Ich laufe gerade den Gang entlang als mir ein Mann und eine Frau auffallen die sich lautstark Streiten. Sie scheint hier zu arbeiten zumindest gehe ich wegen dem weißen Kittel davon aus. Er scheint sie hier zu besuchen. Er hat eine aggressive Haltung. Uninteressiert steuere ich weiter auf sie zu da ich an ihnen vorbei muss. Anscheinend sehr interessant wenn man von den Herumstehenden ausgeht. Ich achte nicht weiter darauf. Ein lautes Klatschen reißt mich aus den Gedanken und ich schaue auf. Ich habe damit gerechnet dass sie ihm eine gescheuert hat aber nein er hat sie geschlagen. Ich beschleunige meinen Schritt. Er hebt nochmal die Hand aber dieses Mal bin ich da. Niemand sollte jemand anderen schlagen. Und bestimmt keine wehrlose Frau. Nicht wenn ich dabei bin! Ich packe sein Handgelenk. Er sieht mich überrascht an.
„Ich denke sie sollten selbstständig gehen oder soll ich sie rausbegleiten?", knurre ich gereizt. Er reißt sein Handgelenk aus meiner Hand und wirft der Brünetten noch einen finstern Blick zu dann rauscht er davon. Sie weint und ihre Lippe ist aufgeplatzt. Ich nehme ihre Hand und ziehe sie in den nächstbesten offenen Raum. Ein Untersuchungsraum. Ich drücke sie sanft auf die Liege. Sie scheint sehr neben der Spur zu sein. So eine Schönheit sollte nicht weinen. Ich suche schnell ein Tupfer. Gefunden.Ich nehme ihr Kinn zwischen die Finger und drücke es leicht hoch damit ich die Wunde besser betrachten kann. Wunderschöne Lippen so verunstaltet. Ich drücke ihn sanft gegen ihre blutende Lippe. Sie zuckt zusammen und schaut zu mir auf. Was wie Augen. Hellgrüne Augen mit leichtem gelbstich.
„Er hat sie nicht verdient.", bringe ich raus und selbst in meinen Ohren hört sich meine Stimme rau an. Sie schaut weg.
„Vielleicht habe ich es verdient.", murmelt sie. Eine hinreißende melodische Stimme. Ich drücke etwas fester ihr Kinn und sie sieht mich erschrocken wieder an.
„So eine hübsche Frau wie sie haben das nicht verdient egal was sie angestellt haben. Es gehört sich nicht Frauen zu schlagen.", sage ich mit fester Stimme. Sie wird leicht rot. Ich lächle sie an.
„Ich danke ihnen, dass sie mich gerettet haben.", bedankt sie sich leise. Ich lasse ihr Kinn los und stecke eine lose weiche Haarsträhne hinter ihr Ohr.
„Das war selbstverständlich." Ihr Blick fällt auf die Uhr an der Wand. Ihre Augen weiten sich. Sie nimmt mir den Tupfer aus den Fingern.
„Ich komme zu spät zum Termin.", sagt sie als Erklärung. Ich grinse sie an.
„Da haben wir etwas gemeinsam. Ich auch. Ich gehe dann mal. Nächstes Mal möchte ich sie lächeln sehen.", verabschiede ich mich von ihr und verlasse den Raum. Ich kann jetzt nur hoffen dass mein Arzt keinen guten Kontakt zu meinem Trainer hat denn wenn der erfährt dass ich schon wieder zu spät bin kann ich für den Rest der Saison auf der Bank verbringen.
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Ice
RomanceDie Studentin Ashley Thompson, genannt Ash, will Profi-Eishockeyspielerin werden und sie ist auf den besten Weg. Neben dem Eis interessiert sie sich auch für Frauen. Sie bekommt alle Frauen, aber mehr als eine Nacht verspricht sie ihnen nie. Bei ein...