Ashley Thompson

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Auf dem Flur ist kaum jemand mehr. Ich gehe zur Stationsschwester, die am PC arbeitet.

„Guten Tag.", begrüße ich sie freundlich. Sie schaut auf.

„Hallo. Wie kann ich helfen?"

„Ich habe einen Termin. Ashley Thompson ist mein Name." Sie nickt nur und tippt schnell auf der Tastatur.

„Ihr Arzt sollte schon da sein aber ich werde mal eben nachsehen. Setzen sie sich doch bitte so lange." Sie deutet auf die Stühle im Nebengang. Ich nicke und öffne mein Sakko. Ich setze mich und starre an die weiße Wand. Ob ich die Brünette jemals wiedersehe? Gefallen hat sie mir obwohl sie geweint hat und gerade von ihrem Freund geschlagen wurde. Was ist den bitte mit mir los?! Am fehlenden Sex kann es nicht liegen. Ich fahre mir durch die Haare und stöhne von mir genervt auf. Wie alt sie wohl ist? Auf jeden Fall älter als ich. Ich kenne keine Ärztin die einundzwanzig ist. Ausgeschlossen.Ein Medizinstudium dauert viel zulange.

„Thompson folgen sie mir.",befiehlt die Stationskrankenschwester. Ich stehe auf und folge ihr zu einem Raum.

„Sie können schon rein gehen.", sagt sie und lässt mich da stehen. Ich öffne die Tür. Ein heller Untersuchungsraum mit großen Fenstern. Ich schiebe meine Hände in die Hosentaschen und trete ans Fenster. Was wie eine Aussicht da könnte man glatt vergessen dass man in einem Krankenhaus ist.

„Cos so geht das doch nicht weiter! Was ist wenn nächstes Mal niemand dabei ist der dich rettet? Wie weit soll er noch die Grenze überschreiten?!", fuhr eine Frau jemand laut an.

„Können wir das verschieben? Wir haben Patienten.", wimmelt eine bekannte Stimme sie ab.

„Das ist mir doch egal.", brummt die andere. Ich drehe mich gerade zur Tür als die Brünette mit einer blonden Krankenschwester den Raum betritt. Ich grinse sie an. Sie bleibt überrascht mitten in der Tür stehen. Ihre, wie ich schätze, Freundin schiebt sie weiter in den Raum rein. Sie starrt mich einfach an. Die Krankenschwester bemerkt das Verhalten ihrer Chefin und kommt auf mich zu.

„Guten Tag. Ich entschuldige mich für meine Chefin. Sie war bis eben verhindert.", meint sie und hält mir die Hand hin. Ich ergreife sie.

„Kein Problem. Ich kam auch zu spät.",sage ich belustigt. Sie zieht eine Augenbraue hoch und lässt meine Hand los.

„Wenn Frau Doktor Russo sich gefangen hat könnte sie anfangen.", drängt sie die Brünette. Sie blinzelt ihre Schwester an und nimmt sich langsam die Akte, die schon bereit liegt. Ich verschränke die Arme vor der Brust wobei ich spüre wieder Stoff sich über meinen Schultern spannt.

„Doktor Russo sie schulden mir ein Lächeln.", sage ich mit ernster Stimme aber grinse sie doof an.

„Man kennt sich.", fragt die Schwester eher leicht ironisch. Meine Ärztin lächelt verlegen und wird wieder etwas rot. Ich lasse die Arme fallen und fahre mir durch die Haare.

„Mein Name ist Ash. Nett sie kennenzulernen. Also offiziell.", sage ich selbstbewusst und halte ihr die Hand hin. Sie nimmt sie. Weiche kleine Hand. Bestimmt geschickte Finger.

„Dana darf ich vorstellen meine Rettung vor Jim.", sagt sie schüchtern. Viel zu schnell muss ich ihre Hand wieder loslassen. Frau Doktor räuspert sich und sammelt sich sichtlich.

„Warum sind sie hier?", fragt sie mit einem Selbstbewusstsein dass ich ihr gar nicht zu getraut hätte.

„Ich muss ein Check durchführen lassen. Ich spiele Eishockey und mein Trainer braucht die Daten.", erkläre ich. Beide Frauen vor mir nicken.

„Wollen sie einen Männlichen Arzt für diese Kontrolle?", fragt Dr. Russo. Ich ziehe fragend eine Augenbraue hoch.

„Sie müssen sich ausziehen.", sagt ihre Unterstützung mit einer Selbstverständlichkeit in der Stimme. Ich grinse meine Ärztin an. Sie halten mich für einen Mann.

„Ich glaube das ist nicht nötig. Mir reichen zwei hübsche Frauen.", meine ich und ziehe mein Sakko aus. Ich werfe es auf die Liege und knöpfe mein Hemd auf. Beide bekommen einen leuchtenden roten Kopf.Belustigt streife ich es von meinen breiten Schultern.

„Muss ihnen nicht unangenehm sein. Kommt mir oft vor.", gluckse ich.

„Ent- ent- Entschuldigung.", stottert Russo. Der Blick von beiden Frauen wandert auf meinem Oberkörper herum. Ich drehe mich um und lege das Hemd zum Sakko. Als ich mich wieder zu ihnen umgedreht habe stelle ich fest dass sie mich immer noch anstarren. Ich kann es verstehen. Ich liebe auch meine Muskeln. Mein Sixpack. Meine Schultern, Oberarme und mein Rücken. Ich kann das freche Grinsen nicht unterdrücken.

„Denken sie dass sie es vertragen wenn ich meine Hose ausziehe oder soll ich warten?", frage ich neckend. Beide Frauen sehen aufgeschreckt sich an. Synchron räuspern sie sich und scheinen sich zusammenzureißen.

„Machen sie nur." Ich nicke und ziehe meine Schuhe aus damit ich mir die Hose von den Hüften streifen kann. Jetzt mustern sie mich ganz und ich lehne mich lässig gegen die Liege. Das kann von mir aus so weiter gehen aber viel habe ich davon nicht. Und eigentlich will ich noch trainieren gehen heute.

„Es tut mir ja leid ihr starren zu unterbrechen aber ich will heute noch etwas erledigen.", sage ich. Beide seufzen was mich wieder lächeln lässt. Sie kommen zu mir. Russo legt ihre Hände auf meinen Oberarm. Meine Haut beginnt sofort an zu prickeln. Ich betrachte ihr Gesicht. Weiche Züge. Stupsnase. Nur etwas Mascara an den langen Wimpern. Gefällt mir sehr. Ihre Lippen bewegen sich aber ich kann nicht zu hören. Ich bemerke ihren wartenden ruhigen Blick.

„Wie bitte?", frage ich.

„Ob sie irgendetwas zurzeit nehmen habe ich gefragt." Ich schüttle leicht den Kopf.

„Dann machen wir trotzdem einen Bluttest. Stehe sie bitte auf.", bittet sie mich. Ich folge ihrer Bitte und stelle mich hin. Ihre schlanken Finger streichen über meine Haut hoch zu meinen Schultern. Ich spüre ihren brennenden Blick.

„Sind sie sicher dass sie nichts nehmen?", fragt die Schwester ungläubig nach. Ich lächle sie an.

„Sicher. Ich bin Sportlerin."

„Man kann es kaum glauben bei solch einen athletischen Körper.", murmelt sie eingeschüchtert. Mit der Untersuchung wird Frau Russo immer selbstsicherer.

IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt