Brief - Elliot Hayes

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Lieber Geist,

Ich weiß nicht, ob du gleich jubeln oder trauern wirst, aber ich bin nicht tot. Und depressiv bin ich immer noch nicht, Blödmann. (Bitte lies das Blödmann auf eine höchst sarkastische Art und Weise. Nicht dass ich dich für einen Blödmann halte! Vermutlich bin ich hier der Blödmarn...)

Es tut mir leid, dass ich nicht geantwortet habe. Das war nicht nett. Und nicht fair. Und vielleicht tröstet es dich, aber deshalb hatte ich eben ein unfassbar unangenehmes Gespräch mit Bloom.

Und falls es dich tröstet, dann tut es mir leid, es gleich wieder kaputtzumachen.... Ich habe deinen letzten Brief nicht gelesen.

Erst nachdem Bloom mir deinen Zweiten gebracht hat. Es tu mir leid. Es tut, es tut, es tut mir leid. Wirklich.
Nein, das meine ich dieses Mal nicht sarkastisch und hey, du hast es geschafft, dass ich mich wirklich mies fühle und nicht weil ich mich langsam in einen Simpson verwandle - im ernst, ich sehe beinahe aus wie eine Zitrone auf zwei Beinen! - sondern weil ich, hätte ich deinen Brief gelesen, ich natürlich sofort beantwortet hätte!
Das erfordert Mut, sich jemanden so anzuvertrauen und ich verstehe, dass du wütend bist. Ich habs verdient... Und ich will mich damit nicht herausreden, aber ich habe an dem Tag, an dem ich deinen Brief erhielt, einen Geist gesehen (nein, keine Verarsche wegen deines Spitznamens von dir). Einen Geist oder aber einen Dämon, ich habe mich noch nicht entschieden.
Ich will darauf gar nicht weiter eingehen, weil es hier nicht um mich geht, sondern um dich. Deshalb wiederhole ich es: Es tut mir leid.
Und du solltest diesen Brief aufbewahren. Menschen, die mich näher kennen, wissen nämlich, dass ich mich eigentlich nie für etwas entschuldige und jetzt habe ich es schon sechs Mal in diesem Brief.
Aber um deine Fragen aus deinem ersten Brief zu beantworten:
Würde ich jemanden kennen, der wegen was auch immer so verprügelt, wurde (nennen wir es krankenhausreif geschlagen, wenn dir diese Formulierung mehr zu sagt. Ich bin so etwas wie ein Spezialist für Formulierungen), würde meine äußerst gewaltbereite Seite einen Hockeyschläger nehmen, zu den Häusern dieser Leute fahren und die Scheiben ihrer Autos einschlagen, anschließend würde ich ihre Autos mit faulen Eiern waschen und ihre Bäume verklopappen.
Aber da ich glaube, dass du keine so sadistische Ader in dir trägst wie ich wahrscheinlich, würde ich dem Opfer, dem dies angetan wurde, raten: Geh zur Polizei. Niemand, aber wirklich niemand hat das Recht, einen Menschen krankenhausreif zu schlagen! Niemand. Geh zur Polizei und zeig diesen Leute an. Mag sein, dass du dann das Trauma erneut durchlebst, aber auf der anderen Seite könnte es dir genauso gut helfen, damit abzuschließen. Keiner sollte mit so etwas davonkommen. Und keiner wird damit davonkommen: Karma is a bitch, Baby!
Selbst wenn du dich dagegen entscheidest, bin ich überzeugt, dass das Universum oder Gott oder an was auch immer du glaubst, sich darum kümmern wird. Die Entscheidung kann ich dir leider nicht abnehmen. Ich würde diese Leute anzeigen (auch, weil Krankenhausrechnungen verdammt teuer sind und stell dir vor, du müsstest sie nicht zahlen, weil die Schuldigen überführt und verurteilt wurden ;) )
Aber bis dahin steht dir mein Hockeyschläger zur Verfügung, die faulen Eier und das Klopapier gehen auf mich.

-Dein wirklich blöder Schatten

P.S.: Ich hab nen verdammt harten Schlag mit dem Schläger. Meine Feinde zittern vor mir, wenn ich aufs Eis komme. Muhahah

P.P.S.: Ich schulde dir übrigens zwei Zitate. Einmal für die Person, die es erwischt hat. Und einmal für die Idioten die dir das angetan haben.

„Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele an den zerbrochenen Stellen stark."-Ernest Hemingway

„Männer gleichen oft durch Wut aus, was ihnen an Vernunft fehlt."-William R. Alger

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