10.5.Zianourry_Perfekt

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P.o.v. Liam

Ich verstehe einfach nicht, wieso er mir so schnell vergeben hat. Vor allem weil ich mir selbst nicht einmal vergeben kann. Ich meine, ich habe ihm auf die schlimmste Art und Weise verletzt und trotzdem ist er, so nett, lieb und verständnisvoll. Ich...

Ich finde einfach, dass ich das nicht verdient habe. Immerhin liebe ich sie, ich liebe ihn und habe ihm so etwas angetan. Ich weiß einfach nicht wie ich ihnen jetzt unter die Augen treten soll und ob es eine gute Idee ist, dass ich ein Teil ihres Leben werde. Ich habe einfach... einfach Angst, dass ich psychisch nicht stabil bin und im falschen Moment die Kontrolle verliere. Ich will keinem von ihnen weh tun.

Claudia sah mich an und schien nach zu denken. Ich hatte ihr nun alles erzählt, von meinen Gefühlen zu den vier Jungs, meinen Emotionen, wenn sie mich beleidigt hatten, bis hin zu dem, was ich Louis angetan hatte. Innerlich fragte ich mich, wie diese Frau es schaffte mich nun nicht voller Ekel anzuschauen und mich postwendend aus ihrer Praxis zu schmeißen. 

"Liam, ich kann verstehen wie es dir geht und dass dies keine einfache Situation ist. Du hast eine Grenze überschritten und hast nun angst es könnte dir wieder passieren. Du machst dir deswegen Vorwürfe und willst nicht, dass ihnen etwas passiert. Auch wenn es dir selbst vielleicht nicht klar ist, aber diese Tatsache zeigt, dass sie dir wirklich wichtig sind. Und du scheinst zumindest einem von den Jungs auch sehr wichtig zu sein, sonst könnte er dir nicht so einfach verzeihen. Liam, ich denke du musst momentan einfach über deinen Schatten springen und dich an deine eigenen Worte halten, auch wenn es schwer ist. Daher rate ich dir einfach mit ihnen zu reden, wenn sie dich wirklich lieben, werden sie dir verzeihen können und werden dir helfen das Geschehene zu akzeptieren und nach vorne zu gehen."

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Mit leicht zitternden Händen drückte ich den kleinen schwarzen Knopf der Klingel und wartete darauf, dass sich die Tür öffnete. Ich versuchte ruhig zu atmen, damit sich mein erhöhter Herzschlag wieder beruhigte und ich nicht gleich zu hyperventilieren anfing. 

Auch wenn Claudia mir Mut gemacht hatte, hatte ich immer noch Angst vor dem, was mich gleich erwarten würde. Louis war gestern und heute zu Hause geblieben, da er kaum sitzen konnte, weswegen ich mich tauschend mal entschuldigt hatte. Und egal wie oft er mir versichert hatte, dass er mir verziehen hatte und mir nicht böse war, ich konnte mir selbst einfach nicht verzeihen. Ich hasste mich und ich wusste, wenn die anderen mich jetzt hassen würden, hätten sie alles Recht der Welt dazu. Doch diese Tatsache ließ den Klos in meinem Hals und den Knoten in meinem Bauch nur noch größer werden.

In den letzten zwei Tagen, hatte ich wirklich versucht auf die Jungs zu zu gehen und ihnen zu beichten, was ich ihrem Freund angetan hatte und dass ich es bereute. Doch immer wenn ich kurz davor war, war mein Kopf auf einmal wie leergefegt und es war, als hätte ich verlernt zu sprechen. Und leider passierte es jetzt wieder, mein Kopf war komplett leer. Ich konnte nur daran denken, wie sehr mich die Jungs hassen würden.

Mir stiegen Tränen in die Augen und ich nahm für einen kurzen Moment meine Umgebung nicht mehr richtig wahr, bis die große Eingangstür, vor der ich stand aufschwang. Ich sah in Harry's Augen die mich, als er mich zu erkennen schien, auf einmal wütend ansahen. Mein Puls raste, es donnerte in meinen Ohren und ich konnte an nichts anderes denken als daran, dass sie es schon wussten und mich nun hassten.

Als dann auch noch Zayn zu Harry trat und mich genauso wütend und zu gleich verständnislos ansah, konnte ich mich nicht mehr halten. Ich sackte vor ihnen auf die Knie und brach nun endgültig in Tränen aus. Unter mehr Schluchzern als Atemzügen flehte ich sie an mir zu vergeben. Mir war in dem Moment egal, dass mich die Passanten auf der Straße möglicherweise hören konnten. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 30, 2023 ⏰

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