Chapter 19

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Als sie schon ein ganzes Stückchen weitergekommen waren, fiel Sanji von einer Sekunde auf die andere auf, dass Zoro nicht mehr da war. Einen Herzschlag zuvor hatte er ihn noch neben sich gewusst, und dann war er auf einmal verschwunden.

Wie angewurzelt blieb Sanji stehen und brachte dadurch Nami dazu, ihm voll in den Rücken zu rennen.

„Hey! Was machst du denn?" Sie rieb sich die Stirn, die ungewollt Bekanntschaft mit Sanjis Schultern geschlossen hatte.

Sanji sah sich um. Tatsächlich fand sich keine Spur des grünhaarigen Schwertkämpfers.

„Zoro ist nicht mehr da", sagte er. In seiner Brust machte sich ein ungutes Gefühl breit. Normalerweise hätte er es auf den im wahrsten Sinne des Wortes unterirdischen Orientierungssinn des Marimos geschoben, wenn dieser einfach verschwand, doch sie waren seit über einer halben Stunde nur noch geradeaus gelaufen, ohne unterwegs auch nur den Ansatz einer Abzweigung zu passieren.

Nami warf ebenfalls einen Blick in die Runde, und auf ihrem Gesicht machte sich eine Mischung aus Entsetzen und Wut breit. Sanji war sich nicht ganz sicher, welcher von den beiden Teilen überwog. Im Zweifelsfall war es bei Nami normalerweise die Wut.

Als die anderen realisierten, warum sie angehalten hatten, machte sich generelle Unruhe innerhalb der Gruppe breit.

„Er war doch gerade noch da", sagte Franky. „So schnell kann doch noch nicht einmal Zoro einfach verschwinden."

Lysop war unnatürlich bleich geworden. „Oh nein. Das ist ganz schrecklich. Das ist oberschrecklich. Was, wenn die Kaninchen ihn sich geholt haben? Dann sind wir alle geliefert."

Nami schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Zoro ist in der Mitte der Gruppe gegangen. Wenn diese Einhörner sich ein neues Opfer gesucht hätten, dann wären sie doch am Ende oder am Anfang aufgetaucht und hätten sich ein leichteres Ziel gesucht. Wir hätten es bemerkt, wenn sich ein blutrünstiges Einhornkaninchen an der halben Gruppe vorbeigeschlichen hätte. Aber trotzdem kann ich es mir nicht erklären. Hier gibt es nichts, wo er hätte abbiegen können."

„Leute", sagte Franky leise. „Wir haben noch ein viel größeres Problem."

Alle sahen zu ihm, mit einem Ausdruck in den Gesichtern, der einwandfreie Weltuntergangsstimmung verbreitete. Die Enge in Sanjis Brust schien sich noch mehr zu verdichten. Das war so typisch für sie. Anstatt, dass sich eine schlechte Situation mal von selbst verbesserte, machte sie sich immer noch schlimmer.

Dann ging ihm auf, was Franky meinte. Als er sich in der Gruppe umsah, zählte er sieben schwach leuchtende Kristalle, einschließlich seinem eigenen. Sieben. Es fehlte noch jemand.

„Robin ist auch nicht mehr da."

Beklemmung breitete sich innerhalb der Crew aus wie eine dunkle Wolke. Zwei ihrer Nakama waren von einer Sekunde auf die andere verschwunden, einfach in Luft aufgelöst, und keiner hatte etwas mitbekommen. Und dann hatte es auch noch Robin getroffen. Das Verschwinden Zoros ließe sich vielleicht mit irgendeinem bescheuerten Missgeschick oder fehlender Orientierung erklären (auch wenn keiner spontan eine Erklärung fand), aber bei Robin funktionierte das nicht. Sie verschwand nicht so einfach. Es sei denn, etwas wirklich Ernstes war vorgefallen.

„Okay, Leute", setzte Nami an. Sie war beinahe so bleich wie nach ihrer Verletzung am ersten Tag hier unten, doch sie setzte große Mühen daran, ruhig und beherrscht zu wirken. Sanji wusste, wie schwer es war, seine eigenen Emotionen in den Schatten der Vernunft zu stellen, und sein Respekt vor ihr wuchs.

„Es bringt nichts, wenn wir hier rumstehen und überlegen, was mit ihnen passiert sein könnte. Es gab keine Abzweigungen, in denen sie sich hätten verlaufen können, also haben wir keinerlei Anhaltspunkte. Ich würde vorschlagen, wir überprüfen den Boden und die Wände nach geheimen Eingängen, Falltüren vielleicht, und wenn wir nichts finden, gehen wir weiter. Hier bieten wir nur eine Zielscheibe, und wir können es nicht gebrauchen, dass noch mehr von uns verschwinden."

Memories - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt