Memories - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossen

Chapter 26

Als Sanji in dieser Nacht Wache hielt, hatte er Probleme, dabei nicht einzuschlafen. Er hatte die mittlere Schicht abbekommen, die im Allgemeinen die unbeliebteste der drei Schichten war, da man gerade erst tief eingeschlafen war, wenn man geweckt wurde, und danach nicht richtig in den Schlaf zurückfand, weil es schon so spät war.

In Sanjis Fall entfiel der erste Grund. Er hatte schon die ganze Nacht schlecht geschlafen, aus welchen Gründen auch immer, und kämpfte deshalb nun gegen seine eigene Müdigkeit. Was ihm leicht unfair vorkam, denn wenn sein Körper unbedingt schlafen wollte, dann hätte er das vielleicht tun sollen, als er noch die Gelegenheit dazu gehabt hatte.

Er seufzt leise und zog die Decke fester um sich. Sein Kristall strahlte ein schwaches Licht ab, das es ihm ermöglichte, wenigstens ein paar Handbreit zu sehen. Chopper hatte am Abend herausgefunden, dass man die Helligkeit der Steine regulieren konnte, indem man mit der Handfläche darüber rieb. Sanji hatte seinen so weit verdunkelt, wie es möglich war, um gleichzeitig noch sehen zu können und keine Monster mit dem Licht anzulocken.

Hinter ihm hörte er das regelmäßige Atmen und leise Schnarchen seiner Freunde, die sich im Schutz der neu entstandenen Mauer zusammengerollt hatten. Immer wieder drehte Sanji sich zu ihnen um und überprüfte, ob die Mauer noch stand. Es hätte diesen Drachen ähnlichgesehen, sich still und heimlich zu verziehen und ihre linke Flanke ungeschützt zu lassen, doch bisher hatten sie sich noch keinen Millimeter bewegt. Dieses eine Mal war er sogar froh über die kleinen Biester, die ihnen zuvor so viele Probleme bereitet hatten. Wenigstens brauchten sie durch sie nur noch einen Wachtposten anstatt von zweien, und die anderen konnten ein wenig Schlaf nachholen.

Hinter sich hörte er das leise Rascheln einer Decke und Schritte, die darauffolgten. Eine Gestalt löste sich schemenhaft aus der Dunkelheit und nahm neben ihm an der Wand Platz.

„Hey", flüsterte Zoro.

„Hey. Kannst du nicht schlafen?"

„Schlecht. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, träume ich, dass mich jemand in seinem Kamin röstet." Dem Klang seiner Stimme nach musste er sein Grinsen unterdrücken. „Dieser verdammte Phönix hat sich nachhaltig eingebrannt."

„Verständlich. War ja auch eine reichlich heiße Angelegenheit." Mit blöden Wortspielen konnte er ebenfalls dienen.

„Ach ja?", neckte Zoro ihn. „Lag vielleicht daran, dass du dabei warst."

Sanjis Wangen verfärbten sich rötlich, und dieses eine Mal war er dankbar für die Dunkelheit, die sie umgab.

Er ließ seinen Kopf auf Zoros Schulter gleiten. Noch immer konnte er kaum glauben, dass sie beide es innerhalb von wenigen Tagen geschafft hatten, ihre alten Missverständnisse beiseitezulegen und daraus etwas so anderes bauen konnten. Etwas so Schönes. Seitdem er ohne sein Gedächtnis aufgewacht war, hatte Sanji sich nicht mehr vollständig gefühlt, als würde ein großer Teil seiner Selbst irgendwo über ihm schweben, knapp außerhalb seiner Reichweite. Doch wenn er bei Zoro war, kam er Vollständig so nah, wie es nur möglich war.

Zoro stupste ihn an. „Du bist müde. Lass mich die Wache übernehmen."

Sanji wollte protestieren, dass es immer noch seine Wache war und er sich von so einem bisschen Müdigkeit keineswegs davon abhalten lassen würde, auf die anderen aufzupassen, doch dann schluckte er seinen Stolz dieses eine Mal herunter. Zoro war ein sturer Esel; wenn Sanji sich weigerte, schlafen zu gehen, würde er dennoch hier sitzen bleiben und mit ihm gemeinsam Wache halten, und wenn sie hier zu zweit in die Dunkelheit stierten, würden sie damit auch nicht viel mehr erreichen als allein. Eher im Gegenteil, wenn man in Betracht zog, dass er mit Zoro hier sitzen würde. Der Marimo hatte manchmal eine recht ablenkende Wirkung auf ihn.