John pov
Ich stehe in Sherlocks und meinem Zimmer und ziehe mich um. Sherlock hat das Zimmer verlassen, als ich es betreten habe. Irgendwie hat es verletzt gewirkt, aber ich weiß, dass er es gut meint, weil ich ihn ja darum gebeten hatte, mir Zeit für mich zu geben. Für Sherlock ist das allerdings neu, da ich meistens selbst gehe, wenn ich Ruhe brauche. Sherlock widmet sich dann seinen Experimenten oder verschwindet in seinen Gedankenpalast.
Ich sehe mich im Spiegel an. "Wow..." murmle ich, "Dass ich das mal wieder tragen würde..." Ich ziehe mein Shirt zurecht. Dann greife ich zu meinem Hals. Ich habe diese Uniform noch nie ohne meine Erkennungsmarken getragen. Aber meine Erkennungsmarken hängen jetzt um Sherlocks Hals. Und sie stehen ihm besser als mir. Lächelnd nehme ich meine Hand wieder von meinem Hals. Sie gehören jetzt Sherlock.
In einer Viertelstunde fahren wir zu dem Parkour und gucken mal, wie wir alle nach Jahren noch da durch kommen. Ich meine, durch Sherlock bin ich immer noch ziemlich fit, aber ob ich noch auf Militärstandard bin, weiß ich wirklich nicht.
Sicherheitshalber packe ich ein Erste-Hilfe-Pack ein. Ich werde es sicher brauchen. Irgendwer wird es sicher brauchen. Dann gehe ich nach unten. "Hey, ähm..." sagt Micheal und tippt mich an. "Ja?" frage ich. "Dein Freund... Er hat sich seit einer halben Stunde nicht bewegt." Ich folge seinem Blick und sehe Sherlock auf einer Bank liegen. "Wir haben ihn schon angesprochen und angetippt und alles, aber er bewegt sich nicht." "Ihm geht es gut." sage ich lächelnd und gehe zu Sherlock. Ich klopfe leicht auf seinen Bauch und wuschle dann durch seine Locken: "Doppelselbstmord, aber etwas-"
Sherlock schlägt die Augen auf und springt von der Bank. "Du hast gelogen." sagt er beleidigt. "Ja, aber ich verspreche, dass ich Greg nach einem tollen Fall frage, wenn wir nach London zurückfahren." Ich klopfe ihm leicht auf die Schulter. "Was war das denn?" fragt Sarah, die neben mir steht. "Er war in seinem Gedächtnispalast." lächle ich. "Er war... was?" Wir beide sehen Sarah an, als wäre es das Normalste der Welt.
"Sherlock, ich bin schon so lange mit dir befreundet, dass ich immer vergesse, dass es nicht normal ist, wenn Menschen in einen Gedankenpalast gehen." Er lächelt stolz. Ich muss lachen. "Gut, fahren wir schonmal los, Sherlock?" frage ich. Er nickt und zieht die Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Zusammen gehen wir zum Parkplatz unseres Autos. "Du siehst toll aus." sagt Sherlock. Ich sehe an mir herunter und lächle: "Danke."
Sherlock nimmt die Marken ab und reicht sie mir: "Hier." "Was? Wieso gibst du mir die?" "Weil sie doch dazu gehören. Oder nicht?" "Nein! Also ja, aber nein, es sind jetzt deine. Ich weiß, du liebst sie." Ein leichter Rotschimmer bildet sich auf seinen Wangen und er hängt sich die Marken wieder um den Hals. Dieses Mal lässt er sie aber nicht in seinen Ausschnitt fallen, sondern lässt sie auf dem Hemd liegen. Ich lächle.
Irgendwie gefällt es mir, dass jeder durch diese Marken sehen kann, dass Sherlock zu mir gehört. Und nur zu mir. Mein Name steht quasi auf ihm. Ich lächle.
Wir steigen in den Wagen und Sherlock starte den Motor. "D-Du kannst auch alleine fahren. Ich meine, du wolltest-" "Sherlock! Alles gut. Ich brauchte einen Moment für mich, aber ich bin gerne mit dir zusammen. Wir sind so lange befreundet. Immer wenn ich mal einen Moment für mich brauche, heißt das nicht, dass ich dich nie wieder sehen will." "Versprochen?" fragt er unsicher. Ich lächle: "Versprochen."
Wir kommen bei dem Parkour an und steigen aus. Wir sind die ersten. Sherlock sieht sich um, während ich mich auf die Motorhaube des Autos setze und mich ebenfalls umsehe. Als ich einen Kameraauslöser höre, drehe ich mich zu Sherlock. "Hast du ein Foto gemacht?" frage ich, als ich sehe, wie Sherlock sein Handy in seine Manteltasche rutschen lässt. "Ja, wird mein neuer Hintergrund." "Ich werde dein Hintergrund?"
Er holt sein Handy wieder hervor und reicht es mir. Ich greife danach, gebe seinen Code ein, den er mir irgendwann mal gesagt hat, und entsperre es. Ein anderes Bild von mir erscheint als sein Hintergrund.
Seit wann und wieso hat Sherlock mich als Hintergrund?
"Warum-?" ist alles, was ich rausbekomme. Er zuckt mit den Schultern: "Der Standardhintergrund ist langweilig und du dich mag ich." Ich schmunzle. "Ich mag dich auch."
"Denkst du, du schaffst den Parkour?" fragt Sherlock, "Das sieht kompliziert aus." "Du hältst mich doch fit. Ich schaffe ihn sicher nicht mehr so einfach wie früher, aber durch schaffe ich es sicher noch." Sherlock lächelt. "Macht ihr einen Wettkampf oder macht ihr einfach einmal durch?" "Soweit ich weiß, einmal aus Spaß durch und dann, wer will, nochmal als Wettkampf." Er lächelt: "Machst du den Wettkampf mit?"
Ich zucke mit den Schultern: "Mal sehen, wie tot ich mich nach dem ersten Durchgang fühle." Sherlock lacht.
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Militärtreffen
FanfictionJohn wird zu einem Treffen der überlebenden Soldaten aus Afghanistan eingeladen. Bereits als er die Einladung erhält, weiß er, dass dieses Treffen ihn psychisch sehr belasten wird. Also entscheidet er sich, seinen besten Freund mit sich zu nehmen.