Kapitel 20

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John pov

"John, John, John!" Sherlock springt auf dem Bett herum. Das animiert auch Gladstone - wie konnte ich erwarten, dass er ihm einen normalen Namen geben würde - dazu auf dem Bett zu springen und dabei in meine Seite zu springen, was mich schmerzverzerrt aufkeuchen lässt. "Gladstone, Platz! Sherlock, Platz!" knurre ich im Halbschlaf. Ich bekomme Gladstones Halsband zu fassen und halte ihn fest. Er legt sich hin und leckt durch mein Gesicht.

Ich beginne ihn zu kraulen und sehe meinen Freund dann an: "Warum weckst du mich an einem Sonntag so früh? Er ist dein Hund, ich gehe jetzt nicht mit Gladstone für dich raus." "Es gibt einen Mord! Komm, komm, komm!" "Und ich muss mit weil?" Sherlock hält inne und lässt sich auf das Bett sacken. "Weil ich will, dass du mitkommst." nuschelt er. Seufzend setze ich mich auf, wuschle nochmal durch das Fell unseres Hundes, dann stehe ich auf. "Ich will aber erst frühstücken." Sherlock hält mir eine Brotdose und einen To-Go-Kaffeebecher vor die Nase. Ich sehe ihn verdutzt an. 

"Gladstone ist gefüttert, ich hab die Kackbeutel aufgefüllt, ich habe selbst etwas gefrühstückt und ein großes Glas Wasser getrunken. Ich habe Gladstones Näpfe sauber gemacht und Wasser aufgefüllt." Ich lächle und gebe ihm einen sanften Kuss. "Gut. Dann zieh ich mich schnell an, dann können wir los." Sherlock lächelt begeistert. Ich stehe auf und ziehe mich schnell um. Dann gehe ich Zähne putzen, mache meine Haare und gehe dann wieder zu Sherlock. Dieser sitzt neben seinem Hund auf dem Treppenabsatz, streichelt ihn und wackelt hippelig mit dem Bein.

Ich gebe ihm einen Kuss auf die Haare, ziehe meine Jacke an und greife dann Gladstones Leine. "Wollen wir los, mein Schatz?" frage ich. Sherlock springt auf und rennt die Treppen nach unten. Sein Irish Setter rennt ihm sofort nach. Mrs Hudson kommt gerade aus ihrer Wohnung. Gladstone rennt sofort zu ihr und setzt sich vor ihr brav hin. 

Er weiß, er darf sie nicht anspringen. Schließlich ist sie auch schon eine alte Dame. Sie streichelt ihn und er beginnt freudig zu hecheln. Sherlock bleibt wie ein bockiger Junge stehen: "Gladstone, komm!" Dieser interessiert sich allerdings kein bisschen für sein Herrchen. Eigentlich ist er wirklich gut erzogen und hört perfekt auf Sherlock, wenn er aber die Wahl zwischen Tatort und Kraulen von Mrs Hudson hat, dann wird es immer Mrs Hudson sein.

"Wir müssen los!" grummelt Sherlock. "Ja, ich weiß. Geht ruhig. Los, Junge, geh mit." Mrs Hudson gibt Gladstone einen sanften Klaps. Sherlock ruft ihn ab und ich leine ihn an. Dann übergebe ich meinem Liebsten die Leine, nehme sanft seine Hand. Wir gehen zusammen raus auf die Straße. Gladstone trabt brav neben Sherlock her.

"Der Hund... Ihn dir zu schenken war die richtige Entscheidung, oder?" "Ja, ich liebe Gladstone. Und ich bin dir dankbar, dass du mir einen Hund geschenkt hast." Ich lächle. "Liebst du mich auch?" frage ich grinsend und ziehe ihn nah zu mir ran. "Nur, wenn du aufhörst, eine sexuelle Atmosphäre aufbauen zu wollen und mit mir endlich zu diesem Tatort gehst." Ich muss lachen und küsse ihn.

"Ja, okay, ich liebe dich." murmelt Sherlock und wir küssen uns erneut. "Denkst du, wir werden irgendwann heiraten?" fragt Sherlock während wir Hand in Hand weiter gehen. "Ich weiß nicht." "Ich finde Hochzeiten sinnlos." "Ich weiß." "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." "Hochzeiten sind sinnlos, eine dumme Tradition und idiotisch teuer dafür, dass man nur auf einem Zettel als Paar erklärt wird, was man grundsätzlich vorher auch war und dann hat man auch den gleichen Nachnamen... Aber ich will das mit dir machen... Ich will dich heiraten, John, ich weiß, dass das dein Traum ist." Ich lächle und bleibe stehen. 

Sanft ziehe ich Sherlock zu mir runter und küsse ihn. "Sherlock, ich liebe dich. Aber ich muss nicht heiraten. Ich will nur mit dir zusammen sein. Für immer. Ich will nur, dass du mich auch liebst, mehr brauche ich nicht. Ich muss nicht auf einem Wisch stehen haben, dass du mit mir zusammen bist." Sherlock lächelt und küsst mich erneut.

Gladstone gibt ein unglückliches Winseln von sich und zieht an der Leine. "Ja, wir kommen ja." lache ich und nehme wieder Sherlocks Hand.

Zehn Minuten später kommen wir am Tatort an. Sherlock zieht eine Maulschlaufe aus der Manteltasche und zieht sie vorsichtig über Gladstones Maul. Er muss so etwas tragen, wenn wir ihn mit zu Tatorten nehmen wollen. Aber an sich hindert sie ihn an nichts, da es nur ein dünner Riemen über seiner Schnauze und an seinem Kopf ist.

Ich hake die Leine weiter unten ein, sodass sie verkürzt ist. Dann nehme ich ihn Sherlock ab. Dieser wird eh sofort zu der Leiche gehen und ich gehe zu Lestrade. Auch dieser freut sich immer, wenn wir Gladstone mitbringen. "Side." sage ich und sofort geht er ganz nah neben mir, mit der Nase stupst er immer wieder gegen meine Hand, um mir zu zeigen, dass er bei mir ist, obwohl ich ihn nicht ansehe. "Hey." sage ich und Greg dreht sich zu mir. "Hallo. Hey, Junge, komm her." "Okay." gebe ich ihm das Signal und lasse die Leine los. Gladstone rennt zu ihm und wird gestreichelt und gekrault, bekommt die Seite geklopft und freut sich.

"Passt du auf?" frage ich. Greg nimmt die Leine in die Faust, was mich zum Lachen bringt. Dann gehe ich zu Sherlock und massiere leicht von hinten seine Schultern. "Na, mein Schöner, schon eine Idee?" "Neun oder zehn, vielleicht elf." Lächelnd gebe ich ihm einen Kuss auf die Haare und umarme kurz seinen Nacken. "Na dann viel Spaß, mein Liebster." "Habe ich." Ich muss lachen und wuschle ihm durch die Locken. 

Wer hätte gedacht, dass dieses Militärtreffen, auf dem ich mich ohne Sherlock sicher umgebracht hätte, dafür sorgt, dass ich einen festen Freund finde und er und sein Irish Red Setter wenig später meine wundervolle Familie werden? Ich könnte nicht glücklicher sein. 

The End

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