~ Sicht von Betül ~
Als ich meine Augen öffnete, erkannte ich das Zimmer nicht wieder. Überall war es weiß und ich hatte keine Ahnung was passiert war. Ich muss mich erinnern ! Ich schaute auf meine Hände, welche mit Nadeln verseht waren, die an große Geräte geschlossen waren. Überall waren Kabel, die mich sehr störten, weil sie so durcheinander waren.
Plötzlich ging die Tür auf und mein Bruder stürmte ins Zimmer. "Betül ! Iyimisin ? Ich hab mir große Sorgen um dich gemacht !" Er lief auf mich mit schnellen Schritten zu und umarmte mich fest (Geht es dir gut ?).
Ich: "Abi ? Wo bin ich ?" fragte ich ihn mit gereizter und heiserer Stimme.
Caner Abi: "Du bist im Krankenhaus Schatz."
Oha. Hat er mich jetzt gerade 'Schatz' genannt ? Oder hab ich etwas falsches gehört ? Oh man.
Ich versuchte mich zu richten, aber mein Bruder ließ es nicht zu. "Bleib liegen. Der Arzt hat gesagt, du musst dich ausruhen und liegen bleiben Okey ?" sagte er mit sanfter Stimme. Ich nickte und lächelte ihn an.
"Ich hatte solche Angst." sprach mein Bruder nach langem schweigen mit zittriger Stimme. Ich sah, wie er sich hielt, nicht zu weinen. Sofort nahm ich seine Hände in meine und versuchte mit ihm intensiven Augenkontakt aufzubauen. "Abim. Canim benim. Hab keine Angst mehr. Mir wird schon nichts mehr passieren, Okey ?" versuchte ich ihm einzureden (Mein Bruder. Mein Leben.) Natürlich hatte er gerade Angst, dass mir noch einmal so etwas zustoßen könnte. Das habe selbst ich. Aber man muss da durch und an sich glauben. Auch muss man jemanden haben, der einen beschützt und immer für einen da ist. Dem du immer vertrauen kannst, bei jeder Sache.
"Ist noch jemand da ?" fragte ich meinen Bruder in der Hoffnung, dass Can auch da ist. Mein Bruder nickte genervt und schloss wütend seine Augen. Okey. Can ist eindeutig da.
Nach einer Weile ging mein Bruder und ich war wieder alleine im eiskalten, weißen Krankenzimmer. Es ist schon erschreckend hier. Wenn man so überlegt, wie viele Leute wohl in diesem Zimmer gestorben sind. Da kriegt man schon Gänsehaut.
Die Tür öffnete sich und ein überaus besorgter Can mit einer roten Rose in der Hand kam ins Zimmer. Er rannte förmlich zu mir und umarmte mich fest, was ich natürlich sofort erwiderte. Ich inhalierte seinen wundervollen Duft in mich ein und so wurde mein Griff um ihn fester. Wie sehr ich ihn vermisst habe. Die ganzen Wochen in denen wir uns nicht gesehen hatten, hatten mich zerstört. Jetzt wieder in seinen Armen zu sein macht mich überaus glücklich und gibt mir wieder Kraft zum Leben.
Eine Welt ohne Can konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das wäre kein Leben für mich.Plötzlich fing ich an zu lachen und Can löste sich von mir und sah mich schief an. "Das ist voll ein Deja Vu Moment gerade." sagte ich immer noch lachend und bekam wieder schiefe Blicke von Can. "Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung ? Da hattest du mich auch gerettet und du warst auch mit mir im Zimmer, weil du uns als Verlobte angemeldet hattest." sprach ich lachend. Can gab mir einen Jetzt-Erinnere-Ich-Mich-Blick und lachte anschließend mit mir.
Ich fragte Can was passiert ist und er erzählte mir das, was er wusste. Ich erinnerte mich natürlich sofort und wurde stink sauer. "Warum hast du meinen Anruf nicht beantwortet ?" fragte ich laut. "Ich könnte vielleicht dem Sterben Nähe sein." sagte ich lauter. "Das warst du auch." flüsterte Can, indem er auf den Boden schaute. Ich wollte weiter reden, aber irgendetwas in mir hielt mich davon ab. Ich wollte nicht so tun, als ob es alles seine Schuld wäre, was es auf gar keinen fall war. Er setzte sich auf mein Bett und sah mich so unschuldig an, dass ich nicht anders konnte, als seine Hand zu halten. "Tut mir leid." flüsterte ich und streichelte seinen Handrücken. Er schüttelte seinen Kopf und sagte "Es tut mir leid, dass ich dich nicht zurückgerufen habe. Hätte Nihal mich nicht angerufen, wüsste ich wahrscheinlich nicht, dass du entführt worden bist. Und dann würdest du .."
Weiter konnte er nicht reden, weil seine Stimme versagte.
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Hayatımın aşkı (Die Liebe Meines Lebens)
De TodoBetül. 19 Jahre alt, hübsch. Halt klischeehaft. Sie verliebt sich in einen guten Freund, aber er lehnt ihre Liebe ab. Sie ist sehr traurig, innerlich zerbrochen und braucht halt. Dann - kam ER. Und somit änderte sich einfach alles. Und mit alles...