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[Jungkook]

Dumm wie ich war, hatte ich gar nicht realisiert, dass der Essbereich angrenzte in ein großes Wohnzimmer, in dem ich zwei Männer auffand, die mich gerade anschauten. Einer der beiden schaute mich wirklich verwirrt an, während er sich am Hinterkopf kratzte und auf seinem Schoß noch ein iPad hielt. Sicherlich war es komisch für ihn, plötzlich einen Fremden bei sich Zuhause zu sehen, aber es war noch einmal was ganz anderes, da ich ja ein sehr spezielles Aussehen hatte, mit Tattoos und Piercings.

Er sah jünger aus als ich, vielleicht um die achtzehn Jahre alt, aber definitiv nicht über zwanzig.

Weil ich mich bereits fühlte, als würde sein Blick ein Loch in meinen Oberkörper bohren, dachte ich, es sei eine bessere Idee, zu dem Anderen der beiden zu schauen, aber dieser sah mit breit grinsend an, was teils wirklich gruselig war und mich de...

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Weil ich mich bereits fühlte, als würde sein Blick ein Loch in meinen Oberkörper bohren, dachte ich, es sei eine bessere Idee, zu dem Anderen der beiden zu schauen, aber dieser sah mit breit grinsend an, was teils wirklich gruselig war und mich definitiv etwas unwohl fühlen lies.

Trotz dessen, musste ich zugeben, dass er dann doch ein ziemlich attraktiver Mann zu sein schien, der zu dem auch älter war als ich. Jedenfalls dachte ich das, weil es für mich so aussah und ich konnte natürlich auch vollkommen falsch liegen.

 „Papa hat gar nicht erzählt, dass wir heute Besuch haben werden zum Abendessen", meinte der wohl jüngere der beiden und schaute dann zu seinem, das nahm ich jetzt an, Bruder

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„Papa hat gar nicht erzählt, dass wir heute Besuch haben werden zum Abendessen", meinte der wohl jüngere der beiden und schaute dann zu seinem, das nahm ich jetzt an, Bruder. „Oder hat er dir was davon erzählt? Vielleicht hat Mama es ja erzählt?"

Allein der Fakt, dass dieser Typ dieses Wort in den Mund nahm, wenn er über meine Mutter sprach, versetzte mein Herz in einen Notzustand. Es raste und ich spürte die Wut in mir aufkommen, aber nicht auf ihn, sondern auf mich selbst, weil ich mich schlecht dafür fühlte, sie aus meinem Leben geschnitten zu haben, weil sie sich von einem Mann trennte, der ihr nicht gut tat, der aber mein Vater war. Es ging so weit und hielt so lang an, dass ich mich jetzt komisch fühlte, sie mit dem Wort Mama anzusprechen, wenn ich aber so über sie dachte, schließlich verbrachte ich meine ganze Kindheit und Jugend mit ihr.

„Haein du bist aber auch blöd! Hast du keine Augen in deinem kleinen Kopf?", meinte der Mann, der bis eben noch gegrinst hatte und schlug dem anderen sanft auf den Hinterkopf, als er an ihm vorbeiging, um sich direkt vor mich zu stellen. „Das ist Jungkook! Er ist Mamas leiblicher Sohn. Sie hat ständig von ihm erzählt und auch, wie sehr sie ihn immer vermisst", meinte er noch, ehe er mir seine Hand hielt.

Das hatte ich in letzter Zeit nun so oft machen müssen, dass es für mich kein Problem mehr war, anderen Leuten die Hand zu geben. Anders als die letzten Male aber, blieb es nicht dabei, dass wir die Hände schütteln, denn dieser Fremde Mann, der wohl mein Stiefbruder zu sein schien, zog mich sofort in eine wirklich sehr feste Umarmung, bei der er seine muskulösen Arme um meinen überkleben schlang und mich somit fest an seine Brust drückte, schließlich war ich einen Kopf kleiner als er.

Für gewöhnlich hätte ich jetzt eine Panikattacke gehabt, wäre ausgerastet, hätte wahrscheinlich auch geschrien, aber das einzige, an das ich gerade denken konnte, war Taehyung, denn auch er umarmte mich mal und dabei gingen mir ähnliche Gedanken durch den Kopf, wie jetzt auch.

Ich verstand einfach nicht, wieso ich so klein war, im Vergleich zu all den Männern, denen ich in letzter Zeit begegnete. Eigentlich hatte ich mich immer für relativ groß gehalten, schließlich war ich größer als meine Eltern, die für lange Zeit die einzigen Menschen waren, mit denen ich Zeit verbrachte. Nachdem ich dann auch an Muskelmasse zunahm, wurden meine Schultern ein wenig breiter, was mich noch besser fühlen ließ, aber wenn ich neben Taehyung oder neben meinem neuen Stiefbruder stand, fühlte ich mich winzig, ganz in den Schatten gestellt.

„Ich hab mich schon gefragt, wann du uns endlich mal besuchen kommst, damit wir uns mal kennenlernen können!", meinte der Mann und löste ich ein wenig von mir, damit er mir ins Gesicht schauen konnte, nahm aber seine Arme nicht von mir weg. „Ich bin Seojoon und das ist mein jüngerer Bruder Haein!"

„Schön euch kennenzulernen", murmelte ich nur leise vor mich hin und versuchte mir ein Lächeln aufzuzwingen, da ich noch nicht so genau wusste, ob ich mich darüber freuen konnte, zwei neue Brüder zu haben, selbst wenn es nur Stiefgeschwister waren.

„Du siehst älter aus als ich! Bist du mein Hyung?", fragte der Jüngere nun und kam zu uns, um sich ebenfalls mit einer Umarmung vorzustellen. Ich verstand es nicht, musste ich ehrlich zugeben, denn aus Filmen kannte ich es immer, dass Stiefgeschwister sich hassten, genauso wie sie ihre Stiefeltern hassten, aber in diesem Fall war so viel Freude und Liebe im Raum, dass mir beinahe schon schlecht wurde. „Ich bin 24."

„Ein Jahr! Mann, wieso müssen alle immer älter als ich sein", beschwerte Haein sich und ließ sich zurück auf die Couch fallen, auf der er zuvor gesessen hatte. „Ach heul nicht so rum", meldete Seojoon jetzt noch. „Immerhin bist du nicht immer der Älteste, wie ich es bin! Ich bin gerade einmal fünf Jahre von der Vierzig entfernt, während ihr Winzlinge jetzt erst mit den Zwanzigern begonnen habt!"

Es dauerte nicht lang, da kam auch Mutter zu uns ins Wohnzimmer und sah uns mit einem herzlichen Lächeln an. Zuletzt hatte ich sie so Lächeln sehen, noch bevor es mit meinem leiblichen Vater und ihr in die Brüche ging. Sie freute sich sicherlich nur drüber, dass wir uns nicht hassten.

Mögen tat ich die beiden aber auch nicht. Ich hatte nun mal keinen Grund dazu, aber genauso wenig hatte ich bisher auch keinen Grund dazu, sie zu mögen, also ging ich die ganze Sache relativ neutral an. Eine andere Wahl blieb mir nicht.

Aber schade fand ich es allemal, dass Seojoon mein Stiefbruder sein musste, denn er sah eher nach einem Mann aus, den ich lieber in einem Club beim Tanzen oder an der Bar kennengelernt hätte. Ich durfte aber keineswegs jetzt anfangen so zu denken, schließlich waren wir ja irgendwie eine Familie.

Zwar nicht blutsverwandt, aber dennoch war es nicht richtig so zu denken.

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Seojoon und Haein gehören zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern aus Korea, daher mussten die beiden einfach hier mit rein. Außerdem werden sie beide uns sehr interessante und auch schöne Momente hier mit reinbringen 🌚

sad & horny ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt