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[Jungkook]

,,Ihr habt euch also in der Universität kennengelernt?", fragte ich und schaute dabei zu, wie der Mann gerade eigentlich seine Schuhe ausziehen wollte, aber ich hielt ihn davon ab, da sowieso im ganzen Haus, außer in den Schlafzimmern, kein Teppich ausgelegt war und somit Leute hier immer mit Schuhe hindurch stolzierten, als gäbe es kein Morgen. Leicht lächelte er daher und dann wollte ich ihm eigentlich die dünne Sommerjacke abnehmen, die er trug, jedoch schüttelte er den Kopf.

,,Wir haben damals immer zusammen Bowling gespielt und gemeinsam getrunken", erzählte er mir nur, hielt sich in seinen Worten nur sehr kurz, sagte mir nicht mehr. Irgendwie kam es mir komisch vor und so allmählich fragte ich mich, definitiv viel zu spät, ob es dann doch so schlau gewesen war, diesen wildfremden Menschen ins Haus zu lassen, nur weil er den Namen der Person nannte, der dieses Haus gehörte. Ich hatte nicht wirklich nachgedacht und ritt mich gerade wahrscheinlich in einen übermäßigen Schlamassel rein, den ich irgendwie wieder geradebiegen musste.

Aus diesem Grund nahm ich mir Inspiration von einem Drama, stellte dem Blondie eine ganz wichtige Frage.

,,Ah! Jetzt erinnere ich mich dran, dass Taehyung meinte, du würdest kommen", sagte ich und schaute den fremden Mann vor mir an, während er gerade ins Wohnzimmer kam und somit in der Tür stand, da ich stehen blieb. ,,Duri und Mirae kommen auch gleich, ihr wolltet ja irgendwie ausgehen, habe ich recht?", fragte ich und fokussierte meinen Blick nun auf mögliche, plötzliche Bewegungen seinerseits, aber er stand ganz ruhig da, mich dabei intensiv musternd, die Hände hinter dem Rücken.  

,,Ja genau, Duri und Mirae kommen auch mit, wir gehen in eine Kneipe", entgegnete er auf meine Aussage und verriet sich selbst somit. ,,Zu schade nur, das beide Duri und Mirae noch Kinder sind, die nichts mit euch in einer Kneipe zu suchen haben", meinte ich nur, versuchte schnell zu handeln, die Lampe zu greifen, die auf einer kleinen Schublade stand, um damit gegen den Kopf des wohlmöglich älteren zu schlagen. Bevor ich aber rankam, sah er bereits was ich vorhatte, machte einen ausfallenden und dazu auch ziemlich laut ertönenden Schritt in meine Richtung, um mich vollkommen gnadenlos mit all seiner Kraft zu schubsen, sodass ich natürlich stolperte und nach hinten hinüber fiel, unsanft landete und gemäß auch vor Schmerz zischte. 

Ich fühlte mich fast schon wie in einem Film, während ich den Blondhaarigen so vor mir sah. Als wäre ich nur ein wertloses Objekt, schaute er auf mich herab, die Nase gehoben und die Arme vor seiner trainierten Brust verschränkt. ,,Wenn ich du wäre, dann würde ich jetzt keinen Fehler machen", fing er an zu sagen. ,,Sehe ich auch nur einmal, dass du zuckst oder einen Finger bewegst, breche ich dir eigenhändig die Beine, um dich noch einmal so richtig schön schreien zu hören, bevor ich dir dann auch das Genick brechen und dich somit in einen endlosen, friedlichen Schlaf singe."

,,Tae-", wollte ich gerade sagen, wurde aber unterbrochen, einfach nur dadurch, dass seine Miene finsterer wurde. Ängstlich darüber, dass er mir wirklich was antun würde, blieb ich daher lieber ruhig und sagte doch nicht, dass Taehyung bald hier aufkreuzen und ihm den Hals umdrehen würde. Wenn ich ehrlich sein musste, war ich mir nicht einmal wirklich sicher, ob mein Freund in der Lage dazu war, gegen einen solch muskelbepackten Mann zu kämpfen, der sicherlich auch problemlos ein ganzes Auto schieben konnte.

,,Nun, dein Tag wird wie folgt ablaufen", erzählte er mir und nahm sich dabei reichlich Zeit in seinen Sprechweise, denn er redete so langsam, als müsse er es einem Kind erklären, dabei geweitete Augen und ein schwaches Grinsen auf den trockenen, spröden Lippen, die beinahe mit seiner blassen Haut verblendeten. ,,Sobald dein Macker hier aufkreuzt, wird er mir alles geben, was ich von ihm verlange und dabei nicht ein Wort sagen oder sich mir verweigern. Wenn ich mich dann noch sehr nett fühle, werde ich euch nur beinahe krankenhausreif prügeln, ehe ich dann genauso scheinlos wieder durch diese Türe rausgehe, durch die ich bereits in dieses Haus gekommen bin. Wenn ich dann noch die Sirenen höre, weil ihr Weicheier die Polizei gerufen habt, dann werde ich euch ein Leben lang immer hinterher sein, euer jeden Schritt beobachten und euch die Wärme des Höllenfeuers spüren lassen."

Er drehte sich einen Augenblick von mir weg und machte somit auch eine Pause im Sprechen, ehe er sich dann wieder, nun mit einem sehr selbstbewussten Blick auf seinem bereits alternden Gesicht, zu mir drehte. 

,,Und glaub mir, das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen."

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Sorry, dass keine Updates kamen, hatte eine Schreibblockade uff ;-;

sad & horny ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt