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[Jungkook]

Während des Abendessens wurde viel gesprochen, es wurde vom Tag berichtet, gegenseitig wurden Fragen gestellt und man lachte viel, was ich gar nicht wirklich kannte, schließlich hatte ich die letzten Jahre meines Lebens immer allein am Abend verbracht und gegessen, wodurch ich niemanden hatte, mit dem ich sprechen konnte. Aus diesem Grund fühlte ich mich ein wenig unwohl, da ich nicht wusste, ob ich mich einfach in die Gespräche mit einbringen oder ob ich weiterhin stumm mein Essen essen sollte, dass so unglaublich gut schmeckte, egal was es war. Meine Mutter hatte es hier wirklich gut, allein wegen des fabelhaften Essens, dass sie vom Koch zubereitet bekam, aber ganz allgemein auch, weil sie ein wohl sorgenloses Leben hatte, schließlich musste sie sich nicht drum kümmern, Geld für all die schönen Dinge zu verdienen, die sie hatten.

„Und du Jungkook?", fragte Seojoon mich plötzlich, aber ich wusste nicht, was genau er damit meinte. Das war auch ein großes Problem von mir, dass ich mich oft in meinen Gedanken verlor und gar nicht wirklich zuhören konnte, wenn jemand mit mir sprach. Natürlich sagte ich aber nichts und schaute nur verwirrt umher. „Was machst du beruflich?", fragte er mich dann aber, als er gemerkt hatte, dass ich nicht wusste, was er meinte.

„Ah, ich-", fing ich an zu sagen, aber sprach nicht weiter, denn aus dem nichts fühlte ich mich plötzlich ganz komisch. Ich weiß nicht, woher das kam, aber irgendwas in mir sagte mir, dass ich nicht die Wahrheit sagen sollte, gleichzeitig aber ergab es auch keinen Sinn, die Leute anzulügen, bei denen ich die nächste Zeit wohnen würde. „Ich bin arbeitslos."

Solang es nur wenige Worte waren, die ich sagte, hatte ich keine Probleme mehr, stotterte auch nicht. Also ganz so besonders schön Taehyung mit seiner kleinen Familie wohl nicht für mich zu sein. So dachte ich jedenfalls, aber noch hatte ich es nicht versucht, in ganzen Sätzen zu meinen Stiefgeschwistern zu sprechen.

„Studierst du? Oder wieso bist du arbeitslos?", fragte Haein neugierig und legte dafür sogar sein Besteck beiseite, um mit seine volle Aufmerksamkeit zu geben.

Hier war es wohl ganz normal gewesen, zum Abendessen auch ein Glas Wein zu trinken. Ich war bereits bei meinem Zweiten und noch bevor ich meinem jüngeren Stiefbruder die Antwort gab, trank ich den Rest der roten Flüssigkeit aus, weil mein Kopf mir sagte, es würde mir die restliche Kraft geben, um in ganzen Sätzen zu sprechen. Und siehe da, es funktionierte. Ob es nun nur Kopfsache war oder der Alkohol, das wusste ich nicht.

„Mein ehemaliger bester Freund und ich hatten zusammen eine Werkstatt, aber unsere Wege haben sich getrennt, weil er keinen Kontakt mehr zu mir wollte. Deswegen bin ich hier bei meiner Mut-", erklärte ich der Familie, die mir aufmerksam zuhörte, pausierte aber, als ich über meine Mutter sprach. Sie wusste, dass ich sie nicht Mama nennen konnte, nach all den Jahren, die wir kaum Kontakt hatten, aber es fühlte sich auch nicht richtig an, sie nicht zu nennen, wenn meine Stiefgeschwister es tat. Aus diesem Grund hielt ich für einen kurzen Augenblick inne. „Deswegen bin ich hier bei Mama, weil ich sonst auf die Straße müsste."

Die Frau, die gegenüber von mir saß, fing sofort an zu Lächeln und freute sich wirklich sehr darüber, dass ich so von ihr sprach.

„Das war Schicksal! Ich bin der festen Überzeugung, dass das Universum es so wollte, damit ich endlich meinen jüngeren Stiefbruder kennenlernen darf!", erwiderte Seojoon, der neben mir saß und aus dem Nichts seinen Arm um meine Schultern legte, mich somit ganz dicht an sich heranzog. „Weißt du, dass du nicht arbeitest, ist gar kein Problem! Das heißt, dass du ganz viel Zeit haben wirst, um was mit mir zu machen."

„Ich finde, das klingt nach einer wirklich guten Idee. Nach all den Jahren lernt ihr euch jetzt erst kennen, also habt ihr viel aufzuholen!", meldete sich nun auch mein Stiefvater, der während all der Gespräche am Esstisch sympathischer klang, als ich es eigentlich dachte. „Bist du nicht nach dem Essen noch unterwegs?"

„Stimmt ja! Einige Freunde von mir und ich gehen nachher noch in einen Club. Möchtest du mitkommen Jungkook?", fragte Seojoon mich und überforderte mich mit einer so einfachen Frage sofort. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich kein Interesse dran hätte, aber ich war mir wirklich unsicher, ob es denn die richtige Entscheidung sein würde, mit einem mir noch fremden Gruppe aus Menschen in einen Club zu gehen. Beim letzten Mal, wachte ich am nächsten Morgen in Taehyungs Bett auf, wer wusste also, was dieses Mal passieren konnte?

Das es nichts mit Taehyung war, wusste ich aber, denn ich hatte mein altes Handy zurückgesetzt und verkauft, noch bevor ich zu Mama kam, damit ich keine Möglichkeit haben konnte, in irgendeiner Weise mit Taehyung in Kontakt zu treten. Zu dem wohnte er auch am anderen Ende dieser Stadt, die so groß war, dass man beinahe von einer Unmöglichkeit sprach, derselben Person zweimal über den Weg zu laufen.

„Was für ein Club? Ich weiß nicht, ob ich was passendes zum Anziehen habe", sagte ich und schaute unsicher hoch zu Seojoon, der die ganze Zeit ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen trug, das aber auch ein schwaches Grinsen sein konnte, während er mich anschaute und noch immer seinen Arm um meine Schultern gelegt hatte. Ich befand mich gerade in einer wohlhabenden Familie, also ging ich davon aus, dass der ältere Mann wie in all den Dramen, die ich zuvor geschaut hatten, in einem Anzug in den Club gehen würde, in einem privaten Bereich, wo er vollkommen ungestört sein würde.

Aus diesem Grund sagte ich auch zu, da ich hoffte, nicht allzu vielen Menschen zu begegnen.

„Das ist kein Problem! Ich hab bestimmt was für dich!", meinte Seojoon und damit war es entschieden, dass ich seine Kleidung heute für unseren Besuch im Club anziehen würde. Länger blieben wir auch nicht mehr am Esstisch, denn er war wohl so glücklich damit, mich anziehen zu können, dass er mich an meinem Handgelenk griff und mit nach oben zog.

Gerade als ich mir noch den Hut aufsetzte, schaute ich unsicher zu meinem älteren Stiefbruder, der nun wirklich am Grinsen war, sich einmal auch auf die Unterlippe biss, während sein Blick auf und ab an mir wanderte

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Gerade als ich mir noch den Hut aufsetzte, schaute ich unsicher zu meinem älteren Stiefbruder, der nun wirklich am Grinsen war, sich einmal auch auf die Unterlippe biss, während sein Blick auf und ab an mir wanderte.

„Es fällt nicht auf, dass dir die Sachen zu groß sind. Es sieht perfekt aus, die Sachen stehen dir wirklich gut und mir gefallen auch die Tattoos an deinem Arm sehr zu diesem Outfit", meinte er.

Ich schaute nur beschämt zur Seite, weil ich merkte, dass meine Wangen rot wurden, schließlich bekam ich nicht oft solch ein Kompliment und fühlte mich daher auch sehr geschmeichelt, wusste aber nichts wirklich, was ich sagen sollte, weshalb es bei einem leisen „Danke" blieb.

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Not gonna lie, dieses Bild von Jungcock kommt auf mein Grab weil er einfach so hot ist, dass ich daran sterben werde 🤡

Aber ja, Seojoon und Jk werden wohl gute Freunde 🌚

sad & horny ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt