Kapitel 5

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Jack
Ich verfolgte sie bis zu einer Galerie die sie betrat. Die Galerie hatte vorne ein großes Schaufenster, sodass ich den vorderen Teil der Galerie von draußen im Blick hatte. Ich hatte sie bis jetzt nur von hinten sehen können, die Größe könnte stimmen. Wobei sie Absatz Schuhe trug und dadurch vermutlich größer war. Wie es aussah arbeitet sie in der Galerie. Den vorne auf dem Aussteller war zu lesen, dass die Ausstellung erst in einer Stunde eröffnet wurde. Ich schmiss meine Zigaretten weg und stellte mich an den Rand der Galerie, von dort aus hatte ich einen guten Blick. Drinnen war alles in weiß und alle Mitarbeiter hatten sich passend angezogen.
Sie hatte sich gerade mit einem Mann unterhalten und war in den hinteren Teil der Galerie verschwunden.

Ich sah an mir runter, ich hatte einen schwarzen Nike hoodie mit einer Weste drüber an. Ich gehörte nicht in dieses Viertel und ich würde auffallen wie ein bunter Vogel dort drinnen. Rein gehen konnte ich nicht, soviel war klar. Also blieb mir nur übrig hier draußen zu lauern. An mir ging ein Paar vorbei und die Frau schaute mich von oben bis unten an. „Was gibts zu glotzen?" fragte ich kalt.
Die Frau schaute direkt wieder nach vorne und hackte sich fester bei ihrem Mann ein. Sie betraten die Galerie. Ich wusste wenn ich hier zu lange stehen blieb würden sich die Leute aus der Galerie vermutlich beschweren und ich würde weg geschickt werden. Ich schaute wieder in die Galerie und sah sie zum ersten Mal richtig. Sie stand da und unterhielt sich lächelnd mit dem Paar. Sie hatte lange Blonde Haare, bis kurz unter die Brust. Schmale Katzen Augen, die Farbe konnte ich von hier aus nicht sehen. Ein schönes Lächeln und schöne große Lippen. Hohe Wangenknochen, die sie vermutlich nicht Mutter Natur zu verdanken hatte. Sie war stark geschminkt aber so, dass es trotzdem natürlich an ihr wirkte. Ich wusste nicht ob es die Frau aus dem Laden war. Wie sie da stand und lächelte, ich konnte mir nicht vorstellen das so jemand fähig ist meinen Bruder anzuschießen. Sie sah eher wie jemand aus der gleich auf den Laufsteg geht. Wobei sie dafür vermutlich nicht geeignet wäre, ihre Oberweite wäre dafür zu groß. Diese Info hatte ich von George, er sagte immer das Models nicht sein Typ wären, weil sie zu kleine Titten hatten.
Wieso stand ich eigentlich hier und dachte über ihre Brüste nach?

Sie sah nicht aus wie eine Engländerin, sie stach schon ziemlich raus. Ich sah das sie ein Namensschild trug, konnte aber von hier aus nichts darauf lesen. Sie gestikulierte viel mit den Händen während sie sprach. Irgendwas an ihr kam mir trotz meiner Zweifel sehr bekannt vor. Ich war mir wirklich unsicher ob sie tatsächlich die war nach der ich suchte.
Es kamen immer mehr Leute zur Galerie und ich entschied mich dazu auf die andere Straßen Seite rüber zu gehen. Von hier aus hatte ich nicht den besten Blick aber ich konnte gut auf den Eingang achten und würde mitbekommen wenn sie raus kommt.

Stunden vergingen und es wurde langsam echt kalt. Wie lange gehen solche Eröffnungen? Es war bestimmt nicht mehr lang bis Mitternacht. Langsam gingen viele Besucher aus der Galerie. Die blonde Frau war immer noch drinnen. Als genug Leute die Galerie verlassen hatten, ging ich wieder auf die andere Straßen Seite rüber. Ich wartete rechts neben dem Eingang an der wand gelehnt. Da kam sie raus, sie mit einer rothaarigen Frau, die ich glaubte Kellnern gesehen zu haben.
„Und ist Oliver heute zufrieden mit dir gewesen?" fragte die rothaarige Frau. Ich drehte mich mit meinem Körper mehr zur Seite und nahm eine Zigarette raus, damit sie mir keine Beachtung schenkten. Sie gingen an mir vorbei.
„Ja natürlich, er ist immer mit mir zufrieden."
Als ich ihre Stimme hörte wurde mir klar, dass sie zu 100% die Frau war nach der ich suchte. Diesen Akzent würde ich überall Wiedererkennung. Ich wartete bis sie etwas vor mir waren, lies eine andere Fußgängerin vor und ging dann hinter ihr her.
Ich konnte das Gespräch mithören.
„Arbeitest du morgen auch wieder?" fragte die rothaarige. „Ja morgen und Sonntag danach hab ich erstmal bis Mittwoch frei." Sie rollte das „R" sehr stark.
„Okey, schön dann sehen wir uns ja morgen."
„Dann bis morgen, Maddie." sie lächelte die rothaarige Frau an und sie umarmten sich zum Abschied. „Ruh dich gut aus, Daria." rief ihr Maddie noch hinterher.
Daria also. Endlich hatte ich ihren Vornamen.
Daria bog links in die Straße ein, ich sorgte für mehr Abstand und folgte ihr. Zum Glück waren freitags noch einige Leute auf den Straßen, so fiel ich nicht so stark auf. Zwei Straßen weiter ging sie an ein Haus und holte einen Schlüssel raus. Es war ein edles vierstöckiges Wohnhaus mit riesigen Fenstern. Ich wartete bis sie rein ging. Dann ging ich an die Tür und schaute mir die Namen auf den Klingeln an, es waren vier Namen. Ich holte mein Handy raus und fotografierte es ab.
Ja Daria, jetzt hatte ich dich endlich gefunden.
Ich zog mir die Kapuze über und machte mich auf den Weg zurück ins Motel.

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