Kapitel 7

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Daria
Ich drehte mich langsam um und sah ihm direkt in die Augen. Diese hell blauen Augen, die ich in meinen Träumen gesehen hatte. Sie waren wunderschön, dennoch kalt und leer. Ich war so fasziniert von seinen Augen, dass mir der Rest an ihm erstmal gar nicht auffiel.
Zu den großen blauen Augen hatte er Pech schwarzes Haar, es war nass vom Regen, seine Seiten waren kurz rasiert. Sein Gesicht war kantig. An den Seiten waren einige Bartstoppel. Seine Lippen waren rund und voll. 
Es war das schönste Gesicht was ich jemals gesehen hatte. Er sah aus wie ein Engel, hatte aber dennoch was teuflisches an sich.
Sein Gesicht machte mich sprachlos, ich vergaß zu atmen. Gott ich starrte ihn mit offenem Mund an. Und er verzog keine Miene, er schaute mich mit seinen kalten Augen an. Ich musste meinen Blick von ihm abwenden um wieder zu mir zu kommen.

Erst dann realisierte ich was passiert war, er hatte mich gefunden und mich mit meinem Namen angesprochen. Ich musste schlucken und irgendwie die richtigen Worte in meinem Kopf sammeln.
„Was machen sie hier Jack?" Ich sprach ihn extra mit seinem Vornamen an, weil ich schlecht in der Öffentlichkeit „Mister Murray" sagen konnte.
Die Kellnerin brachte mir meinen Kaffee.
Sie wandte sich an Jack: „Möchten sie auch etwas trinken?" Er schaute sie nicht mal an, ich spürte wie sein blick immer noch auf mich gerichtet war. „Einen normalen Kaffee bitte." als ich den Ton seiner Stimme hörte, bekam ich wieder eine Gänsehaut.
„Sie schulden mir was, schon vergessen?" sagte er zu mir, als die Kellnerin gegangen war.
Ich nahm ein Schluck von meinem Getränk und versuchte mich darauf zu konzentrieren, um ihn nicht ansehen zu müssen. Ich schaute mich um, es saß niemanden in unserer Nähe, die paar Leute im Kaffee schienen sich zu unterhalten und schenkten uns keine Beachtung.
War er eigentlich komplett verrückt geworden? Er kam hier hin zu mir, in der Öffentlichkeit. Ich könnte doch einfach anfangen zu schreien und jedem hier sagen, dass er Jack Murray war.
„Wie kommen sie darauf, dass ich ihnen Geld geben werde?" fragte ich leise.

Ich sah von der Seite, wie er den Blick von mir abwandte und zur Wand schaute. Selbst aus dem Augenwinkel sah er gut aus.
„Sie werden mir wohl oder übel geben müssen was ich verlange. Außer sie möchten, dass die Leute in ihrem Leben die Wahrheit über sie erfahren."
Ich musste schlucken. „Ich weiß nicht was sie meinen."
Er schaute mich wieder an. „Ich meine die kleine info, dass ihr echter Name gar nicht Daria Bilk ist."
Mir wurde übel, ich wurde unfassbar wütend. Ich drückte meine Hand fest zu einer Faust. Ich biss mir auf die Lippe. Ich wollte ihn anschreien.
Ich drehte mich zu ihm und schaute ihn direkt an. Seine Miene hatte sich nicht verändert er zwinkerte zweimal mit den Augen. Ich schaute an ihm runter, er war gekleidet wie ein gewöhnlicher Typ, schwarzer Nike Pullover und eine schwarze Lederjacke. Er sprach hier mit mir und erwähnte damit Aufmerksamkeit auf uns. Das gefiel mir gar nicht. Er bemerkte meinen Blick und räusperte sich.
Ich sah ihm wieder direkt in die Augen. Ich musste mich kurz fassen um einen vernünftigen Satz zu Stande zu Bingen.
„Ich werde mich nicht hier weiter mit Ihnen unterhalten, jeden Moment sollte meine Freundin Quinn hier auftauchen. Verschwinden sie hier und quatschen sie mich nie wieder in der Öffentlichkeit an, sonst schreie ich so laut ich kann ihren Namen."
Wir schauten uns eine Minute lang einfach in die Augen. Ich erkannte immer noch keine Veränderung darin. Ich konnte nicht mal annähernd ahnen was er wohl dachte.
„Wir sehen uns in zwei Stunden vor ihrem Haus." er wandte seinen Blick von mir ab, legte einen Schein auf den Theresen und ging.
Als er weg war atmete ich einmal tief durch. Meine Knie wurden weich und ich dachte ich würde gleich vom Stuhl kippen.
Jahrelang lebte ich bereits in London, ohne jegliche Probleme. Ich war glücklich, ich lebte mein Leben und verdrängte erfolgreich Vergangenes. Doch jetzt hatte jemand herausgefunden, dass ich nicht wirklich die war, für die ich mich ausgab. Ich sah ein Haufen an Problemen kommen.
Ich musste herausfinden wie viel er wusste.

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