Kapitel 5

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Isabella

Montag. Der erste Tag der Woche. Einer der ätzendsten Tage überhaupt. Man weiß man muss erneut fünf Tage zur Schule. An den Ort der nervenden Lehrer.

Genervt stand ich aus meinem Bett auf und schlurfte zum Kleiderschrank. Dort nahm ich mit mein Outfit für heute heraus. Bestehend aus einer schwarzen Jeans, einen hellblauen Top und einem hellblauen Pullover.

Ich ging ins Badezimmer und kämmte meine Haare. Ehe ich die zu einem Zopf band und meine Brille — mit Fensterglas — aufsetzte. Anschließend putze ich Zähne.

Fertig mit allem ging ich in die Küche und begrüßte meine Eltern. Nachdem ich etwas gegessen habe, holte mich Maleah ab und wir fuhren zur Schule.

An der Schule angekommen stiegen wir aus dem Auto aus und gingen wir üblich zu Mark und seinen Freunden. Sofort wurde Maleah in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen.

Seufzend wandte ich meinen Blick von den beiden ab und ließ ihn über den Schulhof wandern. Sofort stach mir das Auto von Emilio ins Auge.

Er lehnte dagegen und pustete den Qualm seiner Zigarette aus, währen er seinen Freunden gespannt zuhörte. Als hätte er meinen Blick gespürt schaute er auf und unsere Blicke kreuzten sich.

Einen Moment schaute ich ihn noch an, ehe ich meinen Blick abwandte und wieder zu Maleah und den anderen schaute.

„Setzt euch!" ertönte die laute Stimme des Mathelehrers. Jeder folgte seiner 'bitte' und ich ließ mich neben Maleah auf den Stuhl plumpsen.

„Der alte Griesgram scheint ja noch schlechter gelaunt, als sonst." murrte mir Maleah leise zu. Ich nickte zustimmen.

„Wir haben einen neuen Schüler. Er wird ab heute in eure Klasse gehen. Stell dich bitte kurz vor.", das letzte wandte er an das braunhaarige Muskelpaket, welches den Raum betrat. Er schloss die Tür hinter sich und stellte sich vor die Klasse.

Das ist das erste mal das ich aufschaute. Sofort erstarrte ich, als ich sah wer da steht. „Mein Name ist Christian Grant, bin achtzehn und finde sowas total unnütze, da mich sowieso der Großteil der Anwesenden kennt." stellte er sich schnaubend vor.

Die ganzen Mädchen der Klasse kicherten, außer Maleah und ich. Ich senkte einfach nur meinen Blick und schaute auf mein Heft vor mir. Ich machte mir nicht einmal die Mühe Christian zu Mustern, um heraus zu finden ob er sich verändert hat.

Ich habe ihn zwar gestern Nacht schonmal gesehen, aber selbst da hatte ich kein Auge für ihn frei. Da habe ich meine Augen lieber auf Emilio geworfen, um seine Reaktionen zu lesen.

„Setzen sie sich nach hinten auf den freien Platz." murrte der alte Griesgram von Mathelehrer. Dieser besagte Platz ist schräg hinter mir. Ich sitze zusammen mit Maleah, an der Fensterseite, in der vorletzten Reihe. Christian sein Platz ist hinter Maleah.

Ich hörte seine schweren Schritte, wie der Stuhl zurück gezogen wurde und sich jemand dumpf darauf fallen lies. Das war mein Zeichen wieder aufzuschauen und mich auf den Unterricht zu konzentrieren.

Nach der Stunde packte ich meine Sachen, etwas schneller als sonst, ein und verließ den Raum. „Flüchtest du grade vor deinem Ex?" fragte Maleah amüsiert und ging neben mir. „Vielleicht"

An meinem Spind angekommen öffnete ich diesen und wechselte mein Mathebuch zu Geschichte. „War dein Dad heute Morgen gut gelaunt?" fragte Maleah und schloss ihren Spind. „Ja eigentlich schon. Wieso?" fragte ich.

„Ich habe nicht gelernt für den Test. Und er wird mit Sicherheit keine Ausnahme für die beste Freundin seiner Tochter machen." schnaubte sie und schlug ihren Kopf leicht gehen ihren Spind. „Er macht nicht einmal Ausnahmen bei seiner eigenen Tochter. Außerdem könnte er seinen Job verlieren, wenn er Schüler bevorzugt, beziehungsweise wenn er die Familie bevorzugt." erklärte ich ihr und schloss meinen Spind.

Auf dem Weg zu Geschichte kam uns Emilio und seine Drahtesel entgegen. Zu meinem Erstaunen haben sie Christian auch dabei. Plötzlich kam mir eine ziemlich gute Idee.

Ich ging auf Emilio zu und blieb vor ihm stehen. „Wir müssen uns nochmal treffen. Wann hast du Zeit?" fragte ich ihn mit einem grinsen im Gesicht. Ich sah wie er zu Christian schielte, welcher sich etwas angespannt hat und verächtlich schnaubte. „Morgen. Ich schreibe dir wegen der Zeit." grinste Emilio. Ich nickte und ging grinsend an ihm vorbei.

Maleah ging wieder neben mir. „Uff...Christian hat sich ganz schön angespannt, als du Emilio das gefragt hast. Wenn er nur wüsste, das es nur wegen einem Vortrag ist." kicherte sie.

„Er hat überhaupt kein recht eifersüchtig zu sein. Das was er und ich hatten, hat vor drei Jahren geendet, als er in dieses Auto gestiegen ist und die Stadt verlassen hat." sagte ich und trat in den Raum in dem wir Geschichte haben.

Kurz bevor es zum Unterricht klingelt, kommt auch Christian rein spaziert. Ganz lässig stellt er sich neben meinen Vater und redet mit ihm. Zu allem Überfluss umarmen sie sich auch nicht brüderlich.

Christian war damals wie ein zweiter Sohn für meinen Vater. Sie haben sich immer sehr gut verstanden, worüber ich mich damals gefreut habe. Aber nach seinem Umzug und dem Kontaktabbruch, habe ich sowas wie Hass ihm gegenüber empfunden.

Es tat mir schon weh, als er Schluss gemacht hatte und sagte: „Ich verspreche dir wir bleiben in Kontakt, Isy". Sein Versprechen hat zwei Wochen gehalten, danach habe ich nicht mehr von ihm gehört.

Nach dem Geschichtsunterricht hatten wir Pause, weshalb Maleah und ich in die Cafeteria gingen um etwas zu essen. Wir setzten uns mit unseren Tablett zu Mark und seinen Freunden an den Tisch. Mark war damals Christian's bester Freund. Heute scheinbar nicht mehr. Christian ist auf die andere Seite gewechselt.

Spinner.

Als neben mir der Stuhl weggezogen wurde schaute ich auf. Kein anderer als Christian ließ sich auf den Stuhl neben mich fallen. „Hey Leah, ich muss nochmal zu meinem Dad, ihn etwas wegen dem Test fragen." verabschiedete ich mich von ihr, nahm mein Tablett und ging.

Nachdem ich das Tablett weggeschafft habe verließ ich die Cafeteria. Ich ging in schnellen Schritten durch den Flur, kam aber ab einem bestimmten Punkte nicht weiter. Ich wurde gegen den nächstbesten Spind gedrückt. Schmerzhaft zog ich die Luft durch meine Zähne.

Der Arme Spind.

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Tom Cornelisse as Christian Grant

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