Kapitel 15

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Isabella

Ich ging den Gang entlang und zu meinem Spind. „Was ist den so dringend, das du mir andeutest in die Schule zu gehen?" fragte ich Emilio, als ich im Augenwinkel sah, dass er sich neben mir an den Spind lehnt. „Also eigentlich habe ich ja eher gedacht das du es ignorierst, nach der Nacht. Aber wie ich sehe, tust du es nicht." sagte er lässig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hatte auch eigentlich vor dich zu ignorieren." meinte ich und griff nach den Büchern, die ich für die ersten zwei Stunden brauche. Er blieb still.

„Wie auch immer. Was willst du den jetzt?" fragte ich ihn und drehte mich in seine Richtung. „Weißt du nicht nur mir ist aufgefallen, das ich dein Motorrad irgendwoher kenne. Meinen Jungs ist es ebenfalls aufgefallen, nur weiß weder ich noch sie, wo wir es schonmal gesehen haben." sagte er und musterte mich. „Wieso trägst du einen Rollkragenpullover, es ist warm draußen?" fragte er und zog eine amüsierte Miene. Ich schaute ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „idiota" motzte ich und drehte mich wieder von ihm weg, um meinen Spind zuzumachen.

„37..38..39.." zählte ich die Sekunden bis es klingelt, in meinem Kopf. Als dann bei Sekunde sechzig das erlösende Klingeln ertönte, schmiss ich meine Sachen in meinen Rucksack und verließ den Raum. Ich ging zu meinem Spind, um meine Sachen zu verstauen. Als ich diesen öffnete fiel mir ein Zettel entgegen. Ich hob ihn vom Boden auf und faltete ihn auseinander, bevor ich lass was dort drauf stand.

Man findet die Liebe,
wenn man nicht nach ihr sucht.
Schon manchen hat sie
mit ihrem Charme verflucht.
So sehr ich auch achtgab,
ihr Fluch traf auch mich
und als Ziel meiner Liebe
wählte er Dich.

„Was ist das?" fragte Maleah und zog mir den Zettel aus der Hand. Sie fing an breit zu grinsen. „Du hast einen heimlichen Verehrer." lachte sie und gab mir den Zettel wieder. Ich schaute mich einmal um, aber erkannte niemanden der sich irgendwie auffällig verhält. Naja wer würde auch einen anonymen Brief hinterlassen und sich dann öffentlich bekannt geben, und das auch noch im selben Moment. „Und wer soll das bitte sein. Ich meine das Gedicht riecht schon nach einem dieser Gedichte aus dem Internet." lachte ich und stopfte den Zettel in meinen Rucksack, ehe ich meinen Spind wieder schloss.

Wir gingen Richtung Ausgang, als plötzlich alle Handys im Umkreis klingelten. Verwirrt schauten wir auf unsere Handys. „Christian fordert das Phantom heute Abend heraus!" rief eine Stimme durch den Flur, der Schule. Na toll. „Christian ist ein idiot, wenn er denkt, dass er sie fertig machen kann." lachte Maleah neben mir und packte ihr Handy wieder weg. „Fährst du mit mir dort hin?" fragte Maleah voller Freude, als wir aus dem Gebäude traten. Shit. Jetzt habe ich ein großes Problem. Ich muss eine Ausrede finden und zwar schnell.

„Ich kann nicht. Meine Eltern haben es das letzte mal mitbekommen, als ich mich ausgeschlichen habe, um mit Emilio dorthin zufahren. Ich habe mega den anschiss bekommen, ich kann mit das nicht nochmal antun. Vor allem wenn mein Vater anfängt auf Spanisch zu fluchen." redete ich mich raus. Natürlich war es gelogen. Meine Eltern schlafen wie Steine. Das einzige was nicht gelogen ist, ist das es schrecklich ist wenn mein Vater auf Spanisch Flucht. Maleah hat das schonmal miterlebt. Sie hat gedacht er würde einen Dämon beschwören.

„Oh...das tut mir leid. Naja schade, dann vielleicht ein anderes Mal. Mark fährt bestimmt auch mit mir hin und wenn nicht, schaue ich es mir eben im Internet an." lächelte sie. Ich nickte. „Mark fährt bestimmt mit dir hin. Aber ich schaue es mir einfach im Internet an. Ist zwar nicht so cool wie es live zu sehen, trotzdem kann ich es so sehen."

Ich verabschiedete mich von Maleah und ging auf mein Motorrad zu, während sie auf Mark sein Auto zuläuft. Ich setzte mein Helm auf und startete den Motor, ehe ich vom Schulgelände fuhr. Ich fuhr durch die Straßen von Jacksonville und blieb schließlich in der Einfahrt unseres Hauses stehen. Ich stieg ab und entfernte den Helm. Das Motorrad schon ich in die Garage, ehe ich das Haus betrat und zur Küche ging, um etwas zu essen.

Ich zog mir meine schwarzen Sachen an und darüber meine Lederjacke. Meine Füße trugen schwarzen Stiefel. Ich schnappte mir noch den orangenen Tesafilm und die Schlüssel meines Motorrads, ehe ich leise nach unten, in die Garage, schlich. Ich klebte den Organgenen Tesafilm über den blauen Streifen, an meinem Motorrad. Nachdem Emilio mit heute Morgen gesagt hat, das ihm und seinen Freunden, mein Motorrad bekannt vorkommt, ist es für mich so sicherer. Wir wollen ja nicht, dass meine Identität auffliegt.

Als ich fertig war, schob ich das Motorrad nach draußen. Ich startete es und fuhr los. Den Weg bis zum alten Flugplatz, mit der Hoffnung das der Tesafilm hält. Dort angekommen gab ich Bescheid das ich da bin und ging wieder zu meinem Motorrad. Von weiten kann ich Emilio und seine Freunde erkennen. Gegenüber auf der anderen Seite, stand Mark mit seinen Freunden. Sogar Maleah war dabei. Von Christian fehlte aber bis jetzt jede Spur.

Also entweder kommt er garnicht, legt einen erstklassigen Auftritt hin oder er ist irgendwo in der Menge aus Schaulustigen. Als erstes fuhr ein mir unbekannter Typ gegen Zac. Danach fuhr Mark gegen Emilio. Natürlich gewann Emilio. Immerhin ist er auf Platz zwei der besten Fahrer. Nach Emilio fuhr Lucien gegen einen Typen namens Leroy. Und nun war ich an der Reihe. Christian und ich wurden aufgerufen. Ist startete also meinen Motor wieder und fuhr zur Startlinie.

Zu meinem Bedauern, war Christian doch da. Er hielt neben mir an und setzte seinen Helm auf. Die knapp bekleidete Frau gab wie immer das Startsignal. Bei los fuhren wir beide los. Christian war ausgesprochen schnell. Er war schneller als ich in der Kurve. Aber er machte wieder den selben Fehler, wie immer. Er vergaß runter zuschalten. Sein Motorrad ging also aus, was mir ein Vorteil verschaffte. Ich fuhr die Kurve und im hohen Tempo zurück zur Ziellinie. Hinter dem Ziel kam ich zum stehen. Eine Minute später kam Christian ebenfalls zum stehen.

„Du lernst echt nicht aus deinen Fehlern." sagte ich zu ihm, als er seinen Helm abnahm. „Was weißt du schon." motzte er mich an. „Ich weiß im Gegensatz zu dir, dass man in der Kurve runter schaltet." erwiderte ich. Christian musterte mich abschätzend. Wenn er nur wüsste wer ich war. Er wollte irgendetwas sagen, aber ich lies ihn nicht soweit kommen. Ich startete mein Motorrad wieder und fuhr los. Ich fuhr am Emilio und seiner Bande vorbei, welche mir hinterher schauten.

Mit hoher Geschwindigkeit fuhr ich zurück nachhause und stellte das Motorrad in die Garage. Vorher entfernte ich aber noch den Tesafilm. Man weiss ja nie wer plötzlich vor der Tür steht. Ich stellte den Helm ab und zog meine Stiefel aus, welche ich in die Hand nahm, um leise durchs Haus schleichen zu können. In meinem Zimmer entledigte ich mich meiner Kleidung und zog meinen Pyjama an. Ich legte mich in mein Bett und zog die Decke bis zum Hals. Meine Gedanken wanderten unbewusst zu Emilio, ehe ich in einen tiefen traumlosen Schlaf sank.

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