Mein Leben ist verrückt!

Sklaven-Kindersoldaten-Armee

Erzählersicht:

Wortlos liefen die beiden Jedi nebeneinander durch die leeren Gänge.
Hier oben befanden sich ausschließlich die Quartiere der Jedi und Natborn-Offiziere.
Die meisten der Letztgenannten hatten Schicht und Klone hatten hier eh nichts zu suchen.
Eigentlich.
Yuki hatte jedem ihrer Männer einen Darf-Schein ausgestellt, sodass sie hier unbehelligt rumgeistern konnten.
Commander Shereshoy war in General Kiwois Quatier zurückgelassen worden und lag momentan wahrscheinlich mit seinen Brüdern in deren Bett.
Mace musste ehrlich sagen, dass seine Kollegin ihn überrascht hatte.
Er wusste nicht wirklich, was er von der Situation halten sollte.
Schon gar nicht, weil Yuki unter der typischen Jedirobe, die sie mal schnell aus ihrem Schrank gefischt hatte, noch immer ihre Nachtkleidung trug und barfuß durch die Gegend lief.
Sie war wirklich etwas unkonventionell.
Fast wie Quinlan Vos.
Auch wenn er sie für angenehmer hielt.
"Dürfte ich wissen wieso Sie mich unter vier Augen in meinem Quatier sprechen wollen?"
General Kiwoi hatte im Grunde sofort als er zur Tür rein kam, darum gebeten.
Die Männer die kreuz und quer in ihrem Bett lagen, hatte sie komplett ignoriert.
Eine unangenehme Situation, dabei wollte Mace doch nur Bescheid sagen, dass sie in etwas mehr drei Stunden auf Coruscant landen würden.
"Mein Zimmer ist belegt.
Wenn ich das da mit Ihnen bespreche, dreht mir mein Commander den Hals um.
Der kann endlich mal ausschlafen."
Da die 188ste nur auf Windus Kreuzer von A nach B transportiert wurde, hatte sie nix zu tun.
Windus Männer übernahmen alles und Yukis Jungs mussten nichts weiter tun als im Trainingsraum ihre Trainigsstunden abarbeiten, von denen Yuki sie mit Leichtigkeit befreien konnte.
Mace nickte.
Seltsam diese Frau.
Und ehe es sich der Jedi versah, standen beide vor der Tür seines Quatiers.
Mace hackte den Code für's Öffnen rein und die Doppeltür schnellte auseinander.
Mit einer leichten Handbewegung deutete der Hochmeister der Jüngeren einzutreten und machte sich dann zum Tisch in der Mitte des Raumes.
Ein normaler kurzer Esstisch und mal kein Mini-Tischchen wie Tris', auf dem sich die Datapads stapelten, die nicht mehr auf den Schreibtisch hinten links passten.
So hatte es bei Tris auch ausgesehen als sie versucht hatte ihre Pflichten alleine zu stemmen.
Mittlerweile arbeiteten Beat und sie ihre Datapads gemeinsam ab.
Entweder indem er sie besuchte oder über den Kom.
Das Bett hinten rechts war gemacht, fast so perfekt wie das eines Ex-Häftlings.
Von den Stapeln an Datapads abgesehen war der Raum absolut sauber.
Das Einzige, was dem Quatier etwas Individuelles gab waren die Duftstäbchen und das Kissen zum Meditieren.
Ziemlich einfach gehalten und immer noch größtenteils grau, ganz im Gegenteil zu Tris' Quatier.
"Also..."
Mace setzte sich an den Tisch und schob einige Datapads beiseite.
Die Tür hatte sich hinter Yuki geschlossen.
Sie waren allein.
"Was wollten sie mit mir bereden."
Die Jedi setzte sich dem Ratsmitglied gegenüber und schob wortlos einen kleinen Gegenstand zu ihm rüber.
Zwei kleine Glasscheibchen, dazwischen geklemmt ein winziges Stück organisches Material, ein organischer Chip.

"Das ist unmöglich."
Die Anzahl von Leuten deren Weltbild  Tris innerhalb von zwei Tagen zerstört hatte, war wieder um eine Person gewachsen.
Mittlerweile geradezu rekordverdächtig.
"Wie konnten wir nur so blind sein?"
Mace hatte den Kopf in die Hände gelegt, vor ihm der Chip und mehrere Datapads, die Dooku eindeutig mit den Inhibitorchips in Verbindung brachte.
Wie hatten sie so etwas Großes nicht sehen können?
Wie hatten sie es nicht spüren können?
"Auf Arroganz folgt in der Regel Ignoranz.
Und dann packt man sich auf die Nase.
Bei dem Part sind wir jetzt angekommen."
Der Glatzenpiep hob den Kopf.
Eine Augenbraue hochgezogen musterte er die Frau.
Waren sie zu arrogant gewesen?
Zu selbstsicher?
Hatten sie es deshalb nicht gespürt?
"Aber ich nehme an, dass man den Rat nicht komplett dafür verantwortlich machen kann.
Schließlich ist da noch Sheev Palpatine, ein Sith nebenbei, der eure Sicht trübt, damit er in Ruhe die Republik an sich reißen kann."
WAS?
Der Kanzler?
Ein Sith?
Unmöglich, nein.
Und doch klärten sich ungelöste Details auf, die ihm bisher Rätsel aufgegeben hatten.
Das leichte Unwohlsein, wenn er in der Nähe des Politikers war.
Warum seine Machtsignatur sich verfälscht anfühlte.
Wieso etwas in ihm schrie, Skywalker von diesem Mann fernzuhalten.
Kriff.
Hatte sie wirklich recht?
"Sind Sie sich dieser Sache sicher, Meisterin Kiwoi?"
Die Jedi drehte leicht ein Datapad in den Händen.
Ziemlich klobig für ihren Geschmack.
Diese Leute hatten zwar Raumschiff und Co aber trotzdem waren sie absolute Nieten wenn's um Technik ging.
So seltsam das auch klang.
Bewiesen jedenfalls die hässlichen Streifen auf Fotos, Videos und Hologrammen.
Da hatte sogar ihr Handy eine besser Auflösung.
Kalt lächelnd drehte sie das Stück Technik zu ihrem Gesprächspartner.
Darauf ein uralter Nachrichtenreport.
"Der Unfall von Cosinga Palpatine und seiner Familie war kein Unfall.
Er hat sie ermordet und danach mithilfe seines Meisters, Darth Plagueis, alles vertuscht.
Er ist ein Psychopath.
Das Problem ist nur, dass ich keinerlei Beweise habe.
Und bis ich sie habe, kann ich nichts machen, sonst krakelt er einmal Order 66 in die Komms der Klone und das war's dann."
Wieder und wieder schüttelte der Jedi den Kopf.
Als wolle er das abschütteln, was ihm klar wurde.
Er glaubte dieser Frau.
Er glaubte diese unmögliche Geschichte.
Und das machte ihm Sorgen und ... Angst.
"Was machen wir jetzt?
Sind diese Chips ohne Nebenwirkungen und Langzeitschäden entfernbar?"
Tris musste ehrlich zugeben, sie war überrascht.
Sie wusste zwar, dass Windu weder Senat noch Kanzler wirklich über den Weg traute - deswegen hatte sie ja auch ihn ausgesucht und es nicht Anakin oder Knobi zuerst erzählt - aber dass er ihr so schnell glaubte und jetzt sogar mit ihr Pläne schmieden wollte, überraschte sie schon.
"Mein Commander und ich haben uns bereits darangesetzt.
Bisher sind aber erst maximal zehn Prozent der Klone chiplos, wenn es überhaupt so viele sind.
Wir arbeiten ausschließlich mit anderen Klonen.
Commander Shereshoy und Captain Rex haben gestern mit meinen Medics angefangen ihre Jungs und die 501ste zu entchipen.
Marshal-Commander Kote weiß auch schon Bescheid, beziehungsweise wird von Captain Rex informiert."
Ein Nicken seitens Mace.
"Ich werde einige Jedi meines Vertrauens informieren, wenn das in Ordnung geht.
Wir halten das mit dem Kanzler momentan aber erstmal geheim.
Ich gebe weiter, dass sich ein Sith im Senat eingeschleust hat."
Die junge Frau nickte leicht und starrte ihrem Kollegen kurz in die Seelenspiegel.
Ihr Blick war ernst.
"Sobald wir über sechzig Prozent entchipter Klone haben - Kleine Vorwarnung!- könnte ich etwas extrem werden."
Windu hob die Augenbrauen und runzelte die Stirn.
Ja, was meinte sie denn damit?
"Im Vergleich zu Ihnen sehe ich nämlich den Unterschied zwischen einer Armee und einer Sklaven-Kindersoldaten-Armee."