Wie man sich einen neuen Commander besorgt

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Langsam schritt ich die Treppe runter zu den Zellen.
Es war genauso wie im Fernsehen immer.
Die silbernen Metallwände wirkten kalt und ungemütlich und der gesamte Raum war durchdrängt von einer negativen Aura.
Ich konnte die Gedanken und Gefühle der früheren Gefangenen fast spüren, so intensiv war diese Aura.
Außerdem war es kalt und zwar arschkalt.
Mit Gänsehaut am ganzen Körper und kalten Schauern, die mir alle paar Sekunden den Rücken runter liefen, lief ich den Korridor entlang.
Links und rechts von mir lagen die Zellen.
Es wirkte so düster.
Sterben bei solchen Szenen in Horrorfilmen nicht immer die kleinen, unschuldigen Mädels?
Ich glaub schon.
Mist!
Zu meiner Erleichterung hatte ich ja noch meinen großen, starken Beschützer namens Fluse bei mir, der sich verängstigt in meiner Kapuze versteckte.
Außerdem waren die meisten Zellen leer.
Okay, alle Zellen waren leer bis auf eine.
Am Ende des Korridors schimmerte das Licht einer Energiewand.
Die letzte Zelle war belegt.
Belegt mit genau der Person, die ich suchte ... der ich helfen und eine zweite Chance geben wollte.
Leise schritt ich zur Zelle.
Dort saß er zusammengekauert und voller Hass.
"Was wollen sie, Jedi?", fragte der Klon ohne mich anzusehen, trotzdem spürte ich seine unendliche Feindseligkeit mir gegenüber oder eher den Jedi gegenüber.
'Was mach ich hier überhaupt?', dachte ich mir.
'Keine Ahnung, Trisi.
Aber es ist was ziemlich Blödes wenn du mich fragst.', bekam ich von Schelli zur Antwort.
Da ich ihm nicht antwortete, drehte sich der Klon zu mir und starrte mir mit wütenden Blick entgegen.
"Was wollen sie?
Ein letztes Verhör vor meiner Exekution?
Mmhhh?
Ist es das?", fuhr er mich an.
Für einen Moment musste ich erst einmal realisieren was er da gesagt hatte.
Exekution ...
Sein Schicksal nach seinem Verrat wurde nie weiter behandelt ... aber klar ... er hatte die Republik verraten und das bedeutete seinen Tod, denn schließlich war er ein Klon und die Ressourcen im Gefängnis angeblich nicht wert.
Ohne ihm zu antworten, deaktivierte ich das Kraftfeld, was ihn gefangen hielt und betrat die Zelle.
Drinnen aktivierte ich es mit Michelles Hilfe wieder.
Ich sah ihn nicht an, sondern setzte mich einfach neben ihn.
„Ich verstehe sie, Slick.", sagte ich einfach nur.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn.
Er war überrascht.
Das aus dem Mund eines Jedi zu hören, war eigentlich in diesem Kontext unmöglich.
"Wie bitte?", kam es sichtlich überrumpelt von ihm.
"Ich verstehe sie.", wiederholte ich und sah ihm diesmal direkt in die Augen.
Für einen Moment konnte ich den Slick sehen, den ich immer in ihm gesehen hatte.
Den liebevollen Bruder, der für seine Brüder durch die Hölle und zurück gehen würde.
Dann verschwand dieser Slick wieder hinter einer Wand von Hass und Zorn.
"Als ob sie mich verstehen würden, Jedi!", fauchte er wütend.
"Sie wissen nichts über mich."
Traurig begegnete ich seinem hasserfüllten Blick.
Ich seufzte.
"Hören sie zu, Slick.", bat ich ihn ruhig.
"Vielleicht haben sie recht!
Vielleicht weiß ich nicht sehr viel von ihnen!
Aber eines weiß ich ganz sicher und zwar dass sie ihre Brüder lieben."
Slicks Blick wurde sanfter als ich seine Brüder erwähnte.
"Wir beide aber wissen dass sie erst dann frei sein können, wenn der Krieg vorbei ist."
Sofort verhärtete sich sein Blick wieder und er ballte seine Hände zu Fäusten.
"Ich weiß, was sie von uns Jedi halten.
Aber glauben sie mir eines ...
Bei jeden Klon, den ich fallen sehe, zerbricht es mir das Herz und ich würde mich am liebsten heulend in die Ecke werfen."
Ernst sah ich ihn an.
Ist zwar nicht unbedingt angemessen für einen Jedi, aber es ist die Wahrheit und die kommt immer gut.
"Wissen sie wieso ich diese Maske trage?", fragte ich und sah ihm in die Augen in der Hoffnung Slicks gute Seite wiederzufinden.
"Die Separatisten werden von den Sith kontrolliert und deren Anführer, Darth Sidious, hat eine hohe Position in der Republik.
Hoch genug um sich an euch Klonen zu vergreifen und euch zu manipulieren."
Geschockt sah er mich an.
Ein Sith in der Republik war schon schwer zu verkraften, aber dann auch noch mit Genehmigung nach Kamino zu kommen ...
ja ich glaube das war zu viel für Slick.
"Slick!
Ihre Brüder sind in Gefahr.
Sie sind in Gefahr.
Jeder einzelne Klon in der Galaxie ist in Gefahr!
Der Sith hat in jeden von euch Inhibitorchips einpflanzen lassen.
Offiziell um eure aggressiven Verhaltensweisen zu unterdrücken.
Inoffiziell um ihre Brüder und sie zu kontrollieren.
Auf dem Chip ist ein Befehl namens Order 66 gespeichert.
Sobald dieser aktiviert wird, ist es aus.
Ihr werdet willenlose Puppen.
Hüllen, nichts mehr!
Tote Hüllen, die jedem Befehl ihres Herrn folgen.
Ihr verliert alles!
Eure Individualität und das was euch so besonders macht."
Slick schien das völlig aus der Spur zu bringen.
"Es sei denn ich kann das verhindern ...
Aber dafür brauche ich Hilfe."
Bittend sah ich Slick an.
Er schien mit sich zu ringen ob er dem Jedi vor ihm Vertrauen schenken sollte.
Kurzentschlossen nahm ich meine Maske ab.
"Sieh mich an.
Seh ich aus wie ein Jedi?
Ich schaffe das nicht ohne dich, Slick."
Einen siebzehnjährigen Teenager schien er wohl nicht unter der Maske erwartet zu haben.
Einen Moment sah er mich unentschlossen an.
Das war wieder der alte Slick.
Jetzt hatte ich 'ne Chance.
"Du musst mich nicht mögen.
Du kannst die anderen Jedi von mir aus hassen!
Und du hast recht ...
manche Jedi behandeln euch wie Sklaven, aber wir sind nicht alle so.
Ich brauche dich, Slick!
Deine Brüder brauchen dich.
Wir müssen das verhindern, ansonsten war's das."
Ich konnte sehen wie er mit sich rang.
Letztendlich seufzte er und sah traurig zu Boden.
"Selbst wenn ich helfen wollte.
Meine Exekution ist in weniger als vier Stunden."
Er wirkte ziemlich niedergeschlagen.
Armer Slick!
"Ich könnte dir hier raus helfen.", gab ich lächelnd zurück.
Aufmerksam und voller Hoffnung sah er wieder zu mir.
"Der Jedirat hat beschlossen mir eine Legion zu unterstellen und ich brauche noch einen Commander.
Ein schneller Identitätswechsel, eine neue Rüstung und schwuppdiwupp ein neuer Commander.
Und während wir dann nach Beweisen suchen, die den Sith überführen, kannst du persönlich für das Wohl deiner Brüder sorgen."
Slicks Mimik war Gold wert.
Zuerst von ungläubig auf absolutes Honigkuchenpferdgrinsen.
Tja, ich kann's halt.
"Deal!", grinste Slick.

Tja, Slick wird Commander.
Wer hätte das gedacht?
Aber mal ganz ehrlich: Ich fang wirklich immer an zu heulen, wenn in irgendeiner Schlacht irgendein meist namenloser/unbekannter Klon stirbt.
Am schlimmsten ist es dann bei denen die man kennt.
Hevy, Echo, Waxer, Fives, ...
*Heulend im Bett verkriech*
Wieso nur? Wieso?
Sie waren doch erst zwölf Jahre jung.
Es war zu früüüüühhhhhhhh!!!
*Heulkrampf des Jahrhunderts krieg*

PS.:
Und?
Ganz ehrlich wer hat bei dem Video oben geheult?
Also ich hab's.

Yay, 1120 Wörter!
Bin ich gut.

Mein Leben ist verrückt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt