Kapitel 22

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Kurz bevor ich am Slytherin Gemeindschaftsraum angekommen war, vernahm ich Snapes Stimme einen einen Gang weiter und ging in desssen Richtung. Der Flur war nur spärlich von ein paar Fackeln beleuchtet doch es war genung Licht um zu erkennen, was in diesem Gang vor sich ging. Inmitten dieses Flures stand Snape, aber nicht alleine. Nein vor ihm stand Professor Wilkinson. Sie sahen sich tief in die Augen und kurz darauf küssten sie sich. Ich konnte ein lautes, entäuschtes Ausatmen nicht unterdrücken. Beide drehten sich, nachdem sie genau dieses Ausatmen gehört hatten zu mir um und sahen mich an.

„Tut mir leid Professor Wilkinson, Professor Snape. Ich...Ähh...wollte gerade zu Draco und habe mich an der Kante der Wand gestoßen und deswegen dieses Geräusch. Lassen sie sich nicht weiter von mir stören" Das war wirklich eine grauenhafte Ausrede gewesen, aber etwas besseres war mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Zum Glück waren die Gänge in den Kerkern teilweise so schlecht beleuchtet, dass man meine Aufkommenden Tränen nicht sehen konnte.

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte ich mich um und ging schnellen schrittes weg. Nicht in Richtung Slytherin Gemeindschaftsraum, nein in Richtung schwarzen See. Ich konnte jetzt nicht mit Draco reden ich wollte alleine sein, nachdenken. Ich begegnete ein paar Schülern, die gerade vom Essen in der großen Halle kamen, was mich aber recht wenig interessierte. Ich rannte wieder zu der selben stelle und setze mich wieder unter den selben Baum. Nicht mal fünf Minuten saß ich da als ich jemanden näher kommen hörte. „Wieso warst du in den Kerkern" nahm ich seine dunkele stimme war. Mit Tränen überlaufenem Gesicht starrte ich weiter auf den See als ich ihm antwortete.

„Ich wollte zu Draco, er hat mir ein Zettel zukommen lassen, dass ich zum Slytherin Gemeindschaftsraum kommen solle" Meine Stimme war leise und kaum hörbar. Ich war nicht Sauer, nur enttäuscht und unsagbar traurig. „Mir war irgendwie klar, dass das passieren wird" fuhr ich fort.

„Zwischen uns war nie etwas wirkliches. Es war eine blöde Schwärmerei, die niemals eine Zukunft gehabt hätte"

„Wieso hast du mir das nicht früher gesagt. Bevor ich mich in dich verliebt habe?" meine Stimme war immer noch nur ein Hauch.

„Verliebt? Du bist nicht verliebt. Es ist eine unsinnige Schwärmerei"

„Schön, dass du besser über meine Gefühle bescheid weißt als ich"

„Du bist ein hormon gesteuerter Teenager. Für den ist etwas wie eine Lehrer-Schüler Beziehung aufregend, mehr nicht"

„Jetzt weiß ich wenigstens wie du über mich denkst. Wie du wissen solltest bin ich erwachsen"

„Anscheinend noch nicht erwachsen genug"

Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Ich dachte du hast den Kuss nicht bereut, ich dachte wir würden warten bis ich meinen Abschluss habe und dann offiziel nicht mehr deine Schülerin bin"

„Ich habe den Kuss nie bereut gehabt. Jedoch wurde mir erst später bewusst das wir nie eine Zukunft hätten und ich nie etwas für dich empfandt"

Ich spürte einen tiefen Stich ins Herz. Mit keiner Aussage hätte er mich mehr treffen können, als mit dieser. Er empfandt nichts für mich... Meine Befürchtungen waren war geworden. Er fühlte nie das selbe wie ich. Man konnte keine Person dazu zwingen das selbe zu fühlen also stand ich einfach, ohne eine weiteres Wort auf und verschwandt. Ich wusste nicht, was ich darauf hätte antworten sollen. Ich wollte mich ablenken also ging ich in den Gemeindschaftsraum und schrieb Draco einen Brief, dass ich aufgehalten wurde und er mich im Innenhof antreffen solle.

Ich ging wieder raus und wartete im Innehof auf Draco der auch nachwenigen Minuten kam.

„Hey, wieso wolltest du mich sprechen?" begrüßte ich ihn.

„Hey, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mit mir zum Ball gehen wollen würdest?"

„Gerne"

„Echt? Ich dachte schon, als du geschrieben hast dass du aufgehalten wurdest, dass dich jemand anderes gefragt hätte"

„Nein, alles gut" antwortet ich lachend. „Hast du noch lust auf einen Spaziergang bis Sperstunde"

„Klar gerne"

***

Am Wochenende war ich, wie besprochen, mit Hermine Kleider shoppen. Auch Pansy und Ginny kamen mit, da Harry sie wirklich gefragt hatte. Ron hatte glücherweise auch Hermine gefragt und Pansy ging mit Blaise, sodass wir alle einen Partner hatten, mit dem wir mehr als zufrieden waren.

Am Montag schrieb ich erfolgreich meine UTZ und dann war auch schon Donnerstag, der Tag des Abschlussballes. Der letzte wirkliche Tag in Hogwarts. Ich hatte Severus im Unterricht und auch bei den Mahlzeiten ignoriert und er tat nichts anders. Es erinnerte mich fast wieder an die Zeit bevor er den Brief an meine Mutter gefunden hatte.

Ich machte mich, wie auch vor dem letzten Ball, mit Hermine und Ginny fertig. Diesmal trug Ginny ein Beiges, Knielanges Kleid, welches in Kombination mit ihren gelockten Haaren wirklich traumhaft an ihr aussah. Hermine hatte sich für ein mindfarbenes, enganliegendes, mit strasssteinen versehenes Kleid entschieden, welches in der Mitte ihrer Oberschenkel aufhörte. Ihre Haare hatte sie dazu wieder Hochgebunden. Ich entschied mich dieses mal für ein schwarzes, bodenlanges Kleid, dass ab der tailie etwas weiter geschnitten war und einen Schlitz zwischen Mitte und rechter Seite hatte, welcher von Mitte des Obeschenkels bis zum Ende reichte. Dazu hatte es einen V-Ausschnitt zudem ich meine Haare in einen gelockten Hochzopf steckte und ein paar Stränen vorne raus hängen ließ.

Diesmal wartete, anders wie beim letzten mal Pansy vor dem eingang des Gemeindchafstsraumes auf uns und wir gingen gemeinsam runter zur großen Halle. Ron, Harry, Blaise und Draco warteten schon gentelman like auf uns und begrüßtens uns freundlich, bevor wir zusammen in die geschmückte Halle gingen, die einem wunderbaren Ballsaal glich.

Zu beginn standen wir nur alle zusammen an einem Tisch und tranken etwas, aber nach kurzer Zeit begannen wir uns auf der Tanzfläche zu verteilen. Ich versuchte den Zaubertänke Lehrer, der am rande der Tanzfläche Stand, zu ignorieren und mich voll und ganz darauf zu konzentrieren an meinem letzten Abend in Hogwarts Spaß mit meinen Freunden zu haben. Und den hatte ich. Ich hatte Spaß bei den Tänzen mit Draco und beim reden und lachen mit den anderen. Severus ging zum Glück früher wieder zurück in die Kerker, sodass ich seine Blicke nicht mehr auf mir spüren musste.

Um 1 Uhr verließen auch meine Freunde und ich den Ball, da wir am folgenden Morgen früh aufstehen mussten um unser Abschlusszeugnis zu erhalten und danach wieder nach Hause zu fahren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir immer noch keine Gedanken darüber gemacht ob ich wieder nach Hause sollte oder lieber zu einen meiner Freunde. Dracos Familie, Die Weaslys und sogar Hermines Familie hatten mir angeboten bei ihnen unter zu kommen, aber ich wollte keinen davon zur last fallen, also hatte ich noch keine Entscheidung getroffen.

Im Schlafsaal angekommen schliefen schon ein paar und auch Hermine schlief, nachdem sie sich fertig gemacht hatte, recht schnell ein. Nur ich konnte nicht schlafen, ich hatte das verlangen danach noch eine Sache zu tun. Einen Brief zu schreiben. An IHN. An Severus. Alles hatte mit einem Brief an meine Mutter, den er fand, angefangen und alles sollte anscheinend auch wieder mit einem Brief enden, also nahm ich Pergament und Feder und begann einen Brief zu schreiben.

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