Kapitel 10

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Kapitel 10

Theas POV

Sobald ich die Haustür hinter mir geschlossen habe, spute ich mich, in die Küche zu kommen. Ich möchte so schnell wie möglich das Essen zubereiten, damit mein Vater keinen weiteren Grund hat, mich zu schlagen.

Sofort hole ich alles Nötige aus dem Kühlschrank und schmeiße alles in eine Pfannne.

Sobald das Essen fertig gekocht ist, richte ich einen Teller an und stelle ihn auf den Tisch. Dann verlasse ich die Küche, in der Hoffnung, ihm nicht begegnen zu müssen. Was auch glücklicherweise der Fall ist.

Auf direktem Weg gehe ich in mein Zimmer und setze mich an meinen Schreibtisch. Ich muss Hausaufgaben machen. Daran wird kein Weg vorbei führen.

Sobald ich mich auf den Stuhl setze, entfährt mir ein lauter Seufzer vor Schmerz. Wenn das so weitergeht, brauche ich noch eine Schmerztablette.

Als ich mein Mäppchen aus der Tasche fische und schließlich öffne, fällt mir ein kleiner Zettel entgegen.

Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Was ist das denn jetzt schon wieder?

Langsam nehme ich den Zettel in die Hand und öffne ihn. Und sobald ich lese, was darauf steht, reiße ich meine Augen geschockt auf. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet.

Hey Thea, Louis hier :) 
Hier hast du meine Nummer. Wenn irgendetwas ist, dann scheu bitte nicht davor, mich anzurufen oder anzuschreiben. Ich hör dir gerne zu.
Liebe Grüße, Louis. :)

Darunter steht noch eine Handynummer.

Ich spüre bereits die Tränen in meine Augen schießen. Das ist das freundlichste, was ein Mensch je für mich getan hat.

Soll ich es wagen? Soll ich ihm eine Nachricht schreiben? Er wird mit Sicherheit darauf warten, oder?

Aber was soll ich ihm schreiben? Worauf wartet er? Was erhofft er sich durch diese Aktion?

Bevor ich das alles noch weiter zu Tode analysieren kann, schnappe ich mir mein Handy, speichere die Nummer ein und schreibe ihm ein einfaches Hey.

Während ich auf eine Antwort warte, sitze ich vor meinen Hausaufgaben und versuche alles gewissenhaft zu erledigen.

Sobald ich die erste Aufgabe beendet habe, höre ich unten schon eine Tür knallen. 

Vor Schreck fällt mir der Stift aus der Hand. Das wird wohl mein Vater sein. Aber was ist los?

Polternde Schritte ertönen auf der Treppe und sofort beginne ich zu zittern. Was hab ich angestellt? Ich bin pünktlich nach Hause gekommen, hab ihm das Essen rechtzeitig serviert, darauf geachtet, dass es nur Sachen sind, die ihm schmecken, ...

"THEA!", schreit mich mein Vater an, sobald er meine Zimmertür aufgerissen hat und mich mit hochrotem Kopf anstarrt.

"Ja, Papa?", frage ich ängstlich und versuche mich nicht allzu klein zu machen.

"WAS zum Teufel FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?!" Gegen Ende wird er immer lauter und seine Spucke fliegt in mein Gesicht.

Ich bin mehr als verwirrt. "Papa, was meinst du?", frage ich vorsichtig.

"Jetzt tu doch nicht so!", schreit er und bereits jetzt knallt seine Hand in mein Gesicht.

"Aber...?"

Erneut landet seine Hand in meinem Gesicht.

"Dein verdammter Lehrer hat angerufen!", wütet mein Vater und schmeißt in seiner Wut alles von meinem Tisch.

Fear of NothingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt