Kapitel 26
Theas POV
Am nächsten Morgen wache ich auf und bin erst mal orientierungslos, bis mir wieder einfällt, wo ich bin.
Meine Stimmung sinkt etwas, als ich daran denke, dass ich heute wieder in die Schule muss und mir die gehässigen Bemerkungen meiner Mitschüler wieder anhören muss. Wahrscheinlich werden sich viele über meine vielen Verletzungen lustig machen, die wieder dazu gekommen sind. Die aber hoffentlich die letzten waren.
Schnell begebe ich mich zu den Waschräumen, um mich zu duschen und fertig zu machen. Das Frühstück lasse ich, wie die letzten Tage, aus und bin erleichtert, endlich mal in Ruhe in den Tag starten zu können, ohne mich abstressen zu müssen, um meinem Vater das Frühstück rechtzeitig auf den Tisch zu stellen.
Zehn Minuten vor der abgemachten Zeit stehe ich mit meinem Schulrucksack und meinem Ordner in der Eingangshalle und warte auf Matteo. Ich hoffe, er denkt noch an unsere Abmachung und bereut es nicht schon.
Pünktlich auf die Minute kommt Matteo die Treppen nach unten geeilt und grinst mich an, als er mich sieht.
"Einen wunderschönen guten Morgen, Thea", spricht er und steckt mich tatsächlich mit seiner guten Laune an.
"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", grinse ich und rücke meinen Rucksack zurecht, während ich Matteo nach draußen folge.
"Dann mal auf in den Wahnsinn", zwinkert mir der Junge neben mir zu und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zur Schule.
Zum Glück ist das Heim nicht so weit von der Schule entfernt, wie mein Zuhause. Also mein altes Zuhause. Deswegen sind wir schneller an der Schule angekommen.
"Bevor wir jetzt in das Irrenhaus gehen", redet Matteo, als wir noch einige Meter davon entfernt sind, "wollte ich dich noch was fragen. Tut mir leid, wenn ich etwas direkt werde, aber... Woher hast du deine Verletzungen?"
Ich schlucke kurz, bevor ich ihm dann in die Augen schaue. "Von meinem Vater."
Matteo nickt kurz. "Ich denke mal, dass das dann auch der Grund ist, wieso du zu uns gekommen bist."
Ich nicke. Dann sage ich: "Wenn wir... in dem Irrenhaus sind... Könntest du das Wort "Heim" dann bitte vermeiden? Es... müssen nicht alle mitbekommen. Das könnte ein weiterer Grund sein, dass sie mich dann mobben..."
Der Junge neben mir nickt sofort. "Aber natürlich. Von mir weiß es auch keiner, ich werde also meine Zunge hüten", zwinkert er. "Komm, dann lass uns mal nach drinnen gehen."
Schnell folge ich dem Jungen und zeige ihm schnell, wo sich mein Klassenzimmer befindet. Er verabschiedet sich mit dem Versprechen, dass er mich zur Pause hier abholen wird.
"Dann bis später", verabschiede ich mich lächelnd und betrete anschließend mein Klassenzimmer. Sofort ist mein Lächeln verschwunden, als ich Jule und ihre Freunde sehe, die mich schon gehässig mustern.
"Ist sie schon wieder zu dumm zum Treppen laufen?", kichert Jule und alle anderen fangen ebenfalls zu lachen an.
Seufzend schlage ich mir meinen Weg zu meinem Tisch durch, schmeiße meine Sachen hin und setze mich auf meinen Stuhl. Dann wende ich meinen Blick aus dem Fenster und versuche meine Klassenkameraden so gut es geht auszublenden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Sie scheinen es sich heute zur Aufgabe gemacht zu haben, mich zu nerven und lassen gar nicht mehr von mir ab.
Schon als es zur ersten Stunde gongt, brummt mir mein Schädel und mehrere Male musste ich mich zusammen reisen, um nicht in Tränen auszubrechen. Sie sind der Wahrheit ziemlich nahe gekommen, als sie behauptet haben, dass mich bestimmt jemand verprügelt hat, weil er mich nicht ausstehen kann. Wenn die wüssten...
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Fear of Nothing
FanfictionAngst. Das ist ein Thema, das Thea Smith nicht an sich heranlassen möchte. Aus einem ganz einfachen Grund: es würde sie in eine tiefe Düsternis ziehen, aus der sie nie wieder herauskommen würde. Thea ist ein 16-jähriges Mädchen, das von ihren Mitsch...