Kapitel 17

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Kapitel 17

Louis POV

Als ich nach dem Krankenhausbesuch bei Thea nach Hause gekommen bin, hab ich mich aufgeregt bei Harry erkundigt, was seine Mutter gesagt hat.

"Sie war... wie soll ich sagen... Etwas überfordert mit meinem Vorschlag. Sie meinte, dass sie sich das erst mal überlegen muss und sich dann nochmal bei mir meldet", erklärte er mir.

Nachdem ich von Thea erfahren habe, was ihr Vater mit ihr angestellt hat, habe ich direkt Christoph geschrieben und ihn darüber informiert. Er wollte sich die Wunde anschauen und dann entsprechend verarzten.

Gemeinsam sitzen wir gerade im Auto auf dem Weg zur Schule. Anders als beim letzten Mal hängt jeder seinen eigenen Gedanken nach.

Als Harrys Handy klingelt, zucke ich geschockt zusammen. Mit diesem lauten Geräusch hatte ich nicht gerechnet.

"Meine Mutter", erklärt Harry und geht schließlich hin. "Hey Mum", lächelt er leicht, als er seine Mutter begrüßt.

Gespannt lauschen wir, ob wir dem Gespräch bereits etwas entnehmen können. Doch eine Weile lang geschieht gar nichts, als Harry seiner Mutter nur zuhört.

Nach einigen Minuten nickt Harry und sagt schließlich: "Verstanden. Danke, Mum."

Dann legt er auf und atmet tief durch. "Sie hat nein gesagt. Immerhin ist Thea für sie ein fremdes Mädchen und sie sieht sich der Aufgabe nicht gewachsen", erklärt er, als er die allgemeine Aufmerksamkeit spürt, die auf ihm liegt.

Ich seufze. "Ich hatte zwar damit gerechnet, aber... trotzdem weiß ich nicht, was wir jetzt machen sollen."

"Vielleicht sollten wir mal mit Christoph sprechen, ob er in der Zwischenzeit eine Idee hatte", wirft Liam ein.

"Etwas anderes wird uns im Moment wohl nicht übrig bleiben", nickt Zayn.

Daraufhin hängt jeder wieder seinen Gedanken nach. Wie können wir Thea nur helfen?

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Als wir den Flur zu Theas Klassenzimmer entlang laufen, erkenne ich bereits Christoph vor der Tür stehen.

Ich nicke ihm zu und gemeinsam folgen wir ihm in ein angrenzendes Zimmer.

"Die Wunde ist extrem lang, aber zum Glück nicht allzu tief. Ich hab sie desinfiziert und einen Verband angelegt", erklärt er, sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist.

"Was hast du für einen Eindruck von ihr?", frage ich und beobachte ihn aufmerksam.

Christoph zuckt mit den Schultern. "Ehrlich gesagt verhält sie sich nicht anders wie sonst. Hätte mich auch gewundert, wenn sie es sich so extrem anmerken lassen würde. Dann wäre es bestimmt schon längst einem anderen Lehrer aufgefallen."

Ich nicke. Dann erzählen wir dem Lehrer im Schnelldurchlauf, wie das Gespräch mit Harrys Mutter verlaufen ist.

"Hattest du in der Zwischenzeit vielleicht eine andere Idee?", frage ich den jungen Mann vor uns.

Christoph schüttelt seinen Kopf. "Leider nein. Ich weiß auch nicht, ob wir überhaupt eine gute Möglichkeit finden, sie aus dieser verzwickten Situation zu befreien, ohne, dass sie in ein Heim muss."

Ich seufze. "Das widerstrebt mir eigentlich. Ich weiß nicht, ob es die Situation für sie verbessern würde."

Liam schüttelt den Kopf. "Vermutlich nicht. Aber ich denke, wir sollten uns eine Frist überlegen. Wenn wir bis dahin keine andere Idee haben, sollten wir das Heim als letzten Ausweg in Betracht ziehen. Ich will es ungern weiter hinauszögern mit dem Wissen, dass ihr Vater inzwischen vor nichts mehr zurückschreckt."

Fear of NothingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt