Kapitel 32
Theas POV
Die nächsten Tage vergehen ohne weitere Vorkommnisse. Matteo wartet immer auf mich, damit ich nicht alleine zurücklaufen muss. Er hat inzwischen auch mitbekommen, dass ich einen Nervenzusammenbruch vor der Schule hatte. Ich vermute stark, dass Herr Goldmann ihn mal zur Seite genommen und ihn darum gebeten hat.
Meine Mitschüler haben es sich wohl wieder zur Aufgabe gemacht, mir mein Leben noch schwerer zu machen und auch die Schonfrist von meinem Mathelehrer scheint vorüber zu sein. Also ist alles wieder beim Alten.
Ziemlich abgelenkt kritzle ich auf meinem Block herum. Wir haben gerade Mathe und ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, mich zu konzentrieren. Mein Blick schweift immer wieder zu meinem Lehrer, in der Hoffnung, dass er nicht mitbekommt, dass ich absolut nicht beim Thema bin. Aber bisher scheint es gut auszusehen.
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich nur noch 10 Minuten habe, bis die schreckliche Stunde endlich vorüber ist. Aber noch während ich meinen Blick wieder auf meinen Blick wende, klingelt das Telefon im Klassenzimmer.
Verwirrt sehe ich auf, genauso wie meine anderen Klassenkameraden. Im Normalfall klingelt das Telefon nie. Nur in Ausnahmen, wenn etwas vorgefallen ist.
Unauffällig lasse ich meinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen. Nein, meine Mitschüler sind alle hier. Das bedeutet also auf jeden Fall, dass niemand im Krankenzimmer ist und sich abholen lässt.
Mein Blick wandert zu meinem Lehrer zurück, der inzwischen den Hörer abgenommen hat und mit angespannter Miene lauscht. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, bevor er nickt und "Okay" sagt. Dann legt er auch schon wieder auf.
"Thea Smith, bitte zum Rektor", spricht mein Lehrer und schaut mich etwas schadenfroh an.
Ich spüre, wie mich alle ansehen. Mein Herz rutscht mir in die Hose. Bisher musste noch niemand zum Rektor. Was ist nur geschehen? Ich hab mir doch nichts zuschulden kommen lassen?! Ich bin doch eine vorbildliche Schülerin, oder nicht?
Bevor ich mir noch mehr meinen Kopf zerbrechen kann, nicke ich und stehe auf. Schnell verlasse ich das Klassenzimmer und mache mich auf den Weg zum Rektor. Vor der Tür angekommen atme ich nochmal tief durch, bevor ich nach Anweisung der Sekretärin klopfe und nach einem lauten "Herein" schließlich die Tür öffne.
Ich traue meinen Augen kaum, als ich Nick und James sehe, die am Schreibtisch des Rektors sitzen.
"Hallo Thea", lächelt mich Nick warm an und auch James schenkt mir ein Lächeln.
"Ähm... hallo", murmle ich verwirrt. Unschlüssig bleibe ich nach der Tür stehen, die ich schon geschlossen habe.
"Thea, setz dich doch", meint nun auch mein Rektor und zeigt auf den dritten Stuhl, der neben Nick steht.
Langsam laufe ich zu den beiden Polizisten und spüre, wie schnell mein Herz schlägt. Meine Hände sind schweißnass und ich merke auch, dass ich bereits zu zittern anfange. Es muss irgendetwas mit meinem Vater zu tun haben, ansonsten wären die beiden nicht hier. Aber wieso haben sie Herr Goldmann nicht dazu geholt? Mir wäre wesentlich wohler, wenn er auch hier wäre und ich nicht alleine wäre.
Nervös knete ich meine Hände und lasse meinen Blick zwischen den drei Männern unruhig hin und her wandern. Nick wirft mir ein beruhigendes Lächeln zu, doch das bewirkt eher, dass ich noch nervöser werde.
"Es geht um deinen Vater", fängt James schließlich das Gespräch an.
Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu. "Darauf wäre ich nicht gekommen", kann ich mir einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen, was Nick mit einem Lachen quittiert.
DU LIEST GERADE
Fear of Nothing
FanfictionAngst. Das ist ein Thema, das Thea Smith nicht an sich heranlassen möchte. Aus einem ganz einfachen Grund: es würde sie in eine tiefe Düsternis ziehen, aus der sie nie wieder herauskommen würde. Thea ist ein 16-jähriges Mädchen, das von ihren Mitsch...