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Mit großen Augen blickte er mich erwartungsvoll an und nickte für den Bruchteil einer Sekunde, ohne dabei auch nur einen Laut von sich zu geben.

Meine Hände wurden augenblicklich feucht als ich realisierte, was ich ihm gerade angeboten hatte.

Nervös wendete ich den Blick ab und kaute auf meiner Unterlippe herum.

Ich wollte es ihm erzählen. Ich wollte, dass er wusste, warum ich mich an diesem Ort so unwohl fühlte.

Aber ich war gleichzeitig unglaublich nervös, schnappte nach Luft und fühlte mich in dem Augenblick wie auf einem Präsentierteller, auf den ich mich ganz allein gesetzt hatte und nicht mehr herunter kam.

„Hey", flüsterte er, was mich wieder zu ihm aufsehen ließ.

„Ich ahne, dass es um deine verstorbenen Eltern geht, wenn ich in dein Gesicht schaue. Ich kenne diesen Blick von dir.
Ich rechne es dir hoch an, dass du es mir anvertrauen willst, aber wenn der richtige Moment dafür nicht dieser hier ist, dann überstürz nichts, sondern warte lieber noch."

Oh Mann!

Wer war dieser Mensch nur?

Diese wundervolle Person, die mir meine Ängste an den Augen ablas und sie mir Sekunden später nahm.

Erleichtert atmete ich aus. Seine liebevolle Art beruhigte mich in diesem Moment so sehr.

Doch trotz allem: Ich wollte es ihm sagen.

Die Standuhr tickte einige Male wie gewohnt laut vor sich hin, bis ich wieder in der Lage war zu sprechen.

„Ja, es geht um meine Eltern. Sie ... sind hier ums Leben gekommen. Hier, an diesem Ort.
Deshalb fühle ich mich so unwohl in der Hütte.
Nicht permanent, aber immer wieder, wenn die Erinnerungen an sie durch irgendetwas hervorgerufen werden, das ich hier sehe."

Mein Herz pochte wie wild und ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte.
Schlagartig wurde mir eiskalt, sodass ich zu zittern begann.

„Stopp!", hörte ich meinen Gast eingreifen.
„Bitte rede nicht weiter. Es passt jetzt einfach nicht für dich. Dein Körper spricht Bände. Du bist nicht bereit Lynn."

Ich blickte auf meine von Gänsehaut gezeichneten Arme.

Er hatte Recht. Mit jedem Wort - wie so oft.

Dann griff er plötzlich nach meiner Hand auf dem Esstisch und nahm sie in seine.

„Was kann ich tun, um dich besser fühlen zu lassen?"

Oh!

Die Härchen auf meinen Unterarmen stellten sich noch etwas weiter auf, während mein Puls zunehmend mehr in die Höhe schoss.

Bevor ich auch nur irgendeine ganz belanglose Antwort als Ausrede geben konnte, ließ er meine Hand los und stand auf.

„Welche Sache hier unten gibt dir die meisten schmerzhaften Erinnerungen?", fragte er dann und blickte auf mich herab.

Was hatte er bloß vor?

„Ähm...", gab ich verwirrt von mir und spürte mein Herz sich durch den verlorenen Körperkontakt langsam etwas beruhigen.

Ich sah mich um und schaffte es, meine Gedanken wieder auf das Thema zu lenken, das er begonnen hatte.

„Die Küche."

„Okay.
Ich dachte mir, vielleicht bekommen wir es hin, mit den Dingen - oder in den sehr belasteten Räumen - ein paar neue, schöne Erinnerungen zu schaffen. Die alten werden dadurch natürlich nicht verschwinden, treten aber eventuell etwas in den Hintergrund."

Criminal tension - Wie ich einem Straftäter verfielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt