Elektrische Spannung

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Am nächsten Morgen ziehe ich mir einen Schal an, damit der Knutschfleck gut verdeckt ist. Meine Eltern mustern mich zwar beim Frühstück komisch, aber ich behaupte einfach nur, dass ich Hals Schmerzen habe. In der Schule versuche ich Luke aus dem Weg zu gehen, was sich nicht als einfach herausstellt, denn jedesmal wenn er mich sieht er mir zuzwinkert, bevor ich auch nur weg sehen kann. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist, aber was immer es ist, es gefällt mit nicht. In meiner nächsten Stunde habe ich Englisch, ich kann nur hoffen, dass Luke sich nicht wieder neben mich setzten wird. Wie immer bin ich die erste. Ich setzte mich an meinen gewohnten Platz und beantworte Mrs Bane Blick wie immer mit einem Schulterzucken. So weit so gut und alles wie immer, doch als Luke herein kommt und sich wieder neben mich setzt, rücke ich bis zum Rand des Tisches. Luke bemerkt dies und rückt an mich heran. Da der Unterricht schon begonnen hat, kann ich ihn leider nicht laut anschreien, damit er Abstand hält.

Während dem Unterricht passiert zum Glück nicht viel und als ich zu ihm hin über schiele, sieht er etwas genervt aus. Innerlich zucke ich mit den Schultern.

Nach der Stunde bin ich die letzte die den Klassenraum verlässt. Ich verfluche mich dafür, denn Mrs Bane ruft mich zu sich.

>>Hayley, ich weiß dass du eine kluge Schülerin bist, das beweist du an deinen Noten. Aber ich mache mir ein bisschen Sorgen... Ärgert dich jemand?<< Fragt sie und sieht mich wehleidig an. Ich seufze innerlich. Ganz ruhig, lass dir nicht ansehen, dass du genervt bist.

>>Nein, Mrs Bane.<< 

>>Was ist es dann? Du bist hübsch und ein anständiges Mädchen. Wieso benimmst du dich so, als würde nicht die Welt dich ignorieren, sondern du sie?<<

>> Ich ignoriere sie nicht. Ich nehme sie nur so hin, wie sie ist.<< Sage ich emotionslos und verlasse das Klassenzimmer. Ich habe noch genau acht Minuten bis zur nächsten Stunde. Ich bin auf dem Weg zu meinem Spind, als ich nichts ahnend von wem zu Seite gezogen werde.

>> Was soll das?<< Frage ich, noch während mich jemand mit zieht. Wir kommen in ein Klassenzimmer und es ist Luke der mich hier geschleppt hat und die Tür hinter uns zu schließt.

Eher ich mich versehe, werde ich von ihm gegen die Wand gedrückt. Nicht gewaltsam, aber dennoch so das ich nicht entkommen kann. Ich funkel ihn an, denn ich hatte nicht vor zu meiner nächsten Stunde ohne meine Bücher zu gehen.

>>Ich sehe du trägst einen Schal. Ist dir dein Knutschfleck peinlich? << Er schmunzelt und spielt mit dem Schal. Mein Atem geht schneller, da er mir immer näher kommt. Seine Gegenwart macht mich nervös. Ich kann einfach nicht sehen, was er als nächstes vor hat. Mit einer Hand streicht er mir durch die Haare und mit der anderen ,bemerke ich es leider erst zu spät, nimmt er meinen Schal weg.

>>Jetzt kannst du es nicht mehr verstecken. << Er grinst und seine Augen starren in meine.

>>Ist das alles?<< 

>>Du weißt gar nicht wie schwer es ist, dir zu widerstehen. << Flüstert er. Ich schlucke und schau an ihm vorbei. Ich war nie zu vor in so einer Situation gewesen und weiß nicht wie ich reagieren soll. Vielleicht hätte ich statt den vielen Horrorfilmen lieber ein zwei Romatikfilme sehen sollen. Aber wieso rede ich hier eigentlich von Romantik. Das hier hat nichts mit Liebe zu tun.

>>Luke, ich bin nicht die richtige für dich.<< Sage ich und schaue ihn wieder an. Plötzlich kommt er mir näher und seine eine Hand wandert an meinem Rücken herunter, bis er an meinem Po angekommen ist.

>>Sag mir nicht was du für mich bist, denn ich weiß es besser. Und ich weiß dass ich dich will.<< Seine Lippen schweben über meinen und seine Hand liegt immer noch auf meinem Hinterteil. Er drückt leicht zu. Seine Aktion lässt mich scharf die Luft einziehen. Ich bin unfähig mich zu bewegen oder überhaupt klar zu denken. Dann wandern seine Lippen an meinem Kiefer entlang. Unter meinem Ohr bleibt er stehen. Seine andere Hand wandert ebenfalls zu meinem Po. Meine Hände liegen auf seiner Brust, aber sie sind regungslos.

>>Weißt du wieso ich dich will? Abgesehen von deiner Schönheit und deinem atemberaubenden Körper? << Haucht er. Sein heißer Atem hinterlässt eine Gänsehaut auf meiner Haut und als ich spreche zittert meine Stimme ungewollt.

>> Nein.<< Ich atme flach. Er zieht mich näher an sich heran und meine Hüften stoßen an seine. Er stöhnt einmal leise gegen meinen Hals.

> > Weil du anders bist, Hayley.<< Er platziert einen Kuss unter meinem Ohr und ich ich kralle mich an sein T-shirt. Diese Intensität zwischen uns scheint den ganzen Raum zu füllen. Diese elektrische Spannung zwischen uns, fließt durch meine Adern. Seine Hände wandern wieder nach oben zu meinen Wangen. Er hält mein Gesicht zwischen seinen Händen und obwohl er sich schon zu mir herunter lehnt, muss ich zu ihm aufsehen. Wir schauen uns einfach nur an, dann klingelt es und die Spannung zwischen uns ist gerissen. Luke lässt von mir ab und verschwindet. Ich fühle mich so wacklig auf den Beinen, dass ich mich für einen Moment an der Wand abstützen muss. Ich zwinge mich aus dem Klassenzimmer herauszugehen und zu meiner nächsten Stunde Bio zu laufen, bevor ich zu spät komme.

Ich bin einer der letzten die den Raum betritt, deshalb muss ich vorne in der ersten Reihe sitzen. In Bio sitzt fast niemand gerne vorne. Ich sitze neben Jamie Brisbauer und zu meinem Pech muss ich mir mit ihm ein Buch teilen, weil ich meins nicht dabei habe. Jamie ist nicht schlecht, er ist einfach nur eim Typ mit dem man nicht gerne zusammen ist, weil er einen immer wieder korrigiert und damit auf die Nerven geht. In Bio bin ich nicht wirklich gedanklich anwesend. Ich fahre immer wieder an meinen Hals entlang. Und noch immer spüre ich seine Hände an mir.

Unpredictable. // l.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt