Zu Hause gehe ich in den Keller und suche nach meinem Koffer. Als ihn endlich finde, ist er ziemlich verstaubt. Das letzt mal, als ich ihn gebraucht habe, ist Jahre her. Damals bin ich mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren, aber seit zwei Jahren tun wir das nicht mehr.
Ich schleppe ihn nach oben und fange an ihn sauber zu machen, dann ziehe ich ihn hinter mir her in mein Zimmer, mitten im Flur höre ich dann wie die Haustür aufgeht.
>>Hallo Schatz.<< Begrüßt sie mich. Sie hat Tüten in der Hand, sie war einkaufen. Ich lasse den Koffer im Flur stehen und gehe wieder zu meiner Mutter, um ihr zu helfen. Ich nehme ihr die Tüten ab und bringe sie in die Küche, dort fange ich an, alles einzuräumen. Sie bringt die letzten Einkäufe herein und hilft mir dann dabei alles einzuräumen.
>>Danke, Hayley.<< Sagt sie, als wir fertig sind.
>>Kein Problem.<< Lächel ich.
>>Schon aufgeregt wegen morgen?<< Fragt sie. Ich schüttel meinen Kopf. Ich kenne meine Noten schon.
>>Hast du vor zu dem Ball zu gehen?<< Wieder schüttel ich den Kopf. Sie sieht mich traurig an, widerspricht mir aber nicht. Sie weiß, dass es keinen Sinn hätte.
>>Packst du schon für Boston?<< Fragt sie weiter. Meine Mutter scheint, seitdem sie von meinen Plänen erfahren hat, noch trauriger über meine Anwesenheit zu sein, als sonst. Vor wenigen Monaten war sie traurig über ihre Tochter, weil sie damals davon ausging, dass sie Depressionen hatte, und jetzt ist sie traurig, weil ich mich endlich verbessert habe, und nun werde ich sie verlassen. Wahrscheinlich hat sie aber innerlich sich schon immer damit abgefunden, dass ich verschwinden würde. Auf welche Art und Weise auch immer. Jedenfalls vermute ich das, denn sonst würde sie es nicht so einfach nehmen. So einfach, wie es als Mutter halt ist, sein Kind los zu lassen.
Meine Mutter wusste wahrscheinlich schon immer, dass ich hier weg wollte,weil ich nicht dazu gehöre, nur musste ich erst selbst einige Erfahrungen machen, damit ich es selber wusste. Vor einigen Monaten, wäre mir der Gedanke mit Bosten nicht mal in meinen Träumen gekommen. Vielleicht war die Sache mit Luke der richtige Wegweiser.
>>Ja, mein Flug geht doch schon Montag.<< Sage ich. Da sie nichts darauf erwidert, gehe ich wieder zurück.
>>Hayley?<< Hält sie mich auf, als ich schon aus der Küche bin. Ich drehe mich um und sehe sie fragend an.
>>Wir sind stolz auf dich.<< Ihre Stimme hat etwas aufrichtiges, aber auch trauriges an sich. In ihren Augen erkenne ich jedoch, die Liebe die sie für mich empfindet. Sie würde stets nur das Beste für mich wollen. Auch wenn sie denkt, dass Boston vielleicht ein Fehler ist, würde sie mir das niemals sagen, denn sie will das ich aufrichtig glücklich bin, egal wie schwer es sie selber trifft.
Ich lächel, da ich nicht weiß, was ich sonst machen soll. Es fällt mir schwer nicht die richtigen Worte für meine Mutter zu finden. Ich würde sie gerne mit irgendetwas trösten, aber da gibt es nichts. Es gibt nichts, was ich schön reden könnte. Die Wahrheit ist vielleicht schwerer zu verkraften, aber keine Lüge der Welt könnte schön reden, dass ich sie für eine Weile im Stich lassen werde. Ich würde gerne nette Worte finden um meine Mutter aufzumuntern und ihr zu sagen, dass sie sich keine Sorgen machen muss, aber Mütter machen sich halt sorgen um ihre Kinder. Menschen kümmern sich halt um die Dinge, die sie lieben.
Es ist nur menschlich sich gleichzeitig traurig und erleichtert zu fühlen. Es war nicht gerade eine schwere Entscheidung für mich, alles hinter mich zu lassen, aber es wäre gelogen, wenn ich sagen würde ich wäre bei dieser Entscheidung vollkommen glücklich. Zum ersten, weil ich das nie wirklich war, außer mit Luke in wenigen Momenten, wie ich mir eingestehen muss. Und zum zweiten ein Teil von mir würde immer hier hin zu meiner Familie und zu meinen neuen Freunden gehören.
Ich bin traurig darüber es nicht allen recht zu machen, aber ich bin erleichtert darüber, das auch diese Last von mir abfällt. Denn man kann es nicht immer allen Recht machen. Und wenn ich nicht hier bin, kann ich es erst gar nicht versuchen. Vielleicht bin ich egoistisch, aber nach einer Zeit in der ich versucht habe wer zu sein, wer ich definitiv nicht bin, gebe ich es auf.
Ich will nicht zu der Therapie, ich will hier nicht bleiben und Erinnerungen an die Zeit mit Luke haben. Ich will mich nicht weiter verändern lassen nur um irgendwo dazu zugehören.
Luke hat mir gezeigt, wie es sein kann ich zu sein, aber gleichzeitig auch ein Freund. Nur durch ihn habe ich gelernt offener zu sein. Aber durch ihn auch verschlossener. Bis ich eine Mitte gefunden habe, muss ich mich selbst neu erfinden und das kann nur dadurch passieren, in dem ich mich von niemanden herum kommandieren lassen muss.
Keine Eltern die mich zur Therapie schicken und keine Freunde, die von mir verlangen eine lustige, fröhliche, aufmerksame Person zu sein.
Wenn ich vielleicht wo anders bin, kann ich lernen nach meinen eigenen Regeln zu leben. Ich kann entscheiden mit wem ich etwas zu tun haben will und ich kann entscheiden wie ich mich gerade fühlen will. Hier ging das nicht, aber wo anders wo mich keiner kennt, ist das möglich.
Ich sage nicht, dass ich mich wieder von Menschen distanziere um allein zu sein, aber ich möchte nicht herum geschubst werden. Ich möchte nicht unter dem Druck leben, allen es Recht machen zu müssen. Aber vor allen Dingen, möchte ich nicht Luke vor meinen Augen haben. Luke, der mich das fühlen lassen hat, aber auch Luke, der mir das alles erst bewusst gemacht hat.
In meinem Zimmer, lege ich den Koffer auf mein Bett, dann gehe ich zu meinem Schrank und schmeiße alle meine Klamotten auf den Boden. Ich fange an zu sortieren, was ich mit nach Amerika nehme und was nicht.
Nach dem Abendessen habe ich keine Lust mehr, also gehe ich nur noch duschen und lege mich dann schlafen. Morgen hat alles endlich ein Ende.
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Nichts besonders, aber dann in den nächsten Kapitel.
Das sind die verwirrenden Gedanken von Hayley, vielleicht sind sie nicht einfach zu durchschauen, aber in ihrem Kopf machen sie Sinn...
Vielleicht update ich heute noch:)
Würde mich natürlich freuen, wenn ihre meine Story auch weiter empfehlen würdet, wenn sie euch gefällt....also schließlich lest ihr sie...
Falls ich für irgendwen auch Werbung machen soll, schreibt mir einfach Privat <3 xx
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Unpredictable. // l.h.
Fanfiction" She sits at home with the lights out Seeing life in different colours I think it's time that we wake up So let me take you away " Die melancholische Hayley ist eine Einzelgängerin. Sie nimmt das Leben so hin wie es kommt. Sie lebt eingeschlosse...