Aufklärungsgespräch?

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Am nächsten Morgen wache ich als erstes auf, aber nur weil mir so warm ist. Erst fühle ich mich total gefangen und bekomme schon fast Platzangst, aber dann höre ich neben mir jemanden atmen. Ich sehe nach oben und Lukes Engelsgesicht kommt zum Vorschein. Ich schließe meine Augen noch einmal und mache sie dann wieder auf, aber Luke ist immer noch da. Er schläft noch. Mir wird bewusst, dass ich mit meinem Kopf auf seiner Brust geschlafen habe und er mich die ganze Zeit fest an sich gepresst hat. Kein Wunder dass ich mich so erdrückt fühle. Ich versuche mich langsam zu lösen, aber das scheint fast unmöglich, ohne ihn zu wecken. Also nutze ich die Gelegenheit um ihn mir genauer anzusehen. 

Luke sieht viel jünger aus wenn er schläft. Seine Gesichtszüge sind dann nicht angespannt. Sein Piercing ist verrutscht, aber das macht ihn nicht unattraktiver. Seine Haare sind total verwuschelt und nicht wie sonst immer perfekt nach oben gerichtet. Damit sieht er nicht wirklich cool aus, sondern eher...süß? Seine Lippe ist zu dem nicht mehr angeschwollen und an seinem Auge erkennt man nur einen Kratzer und das es leicht bläulich ist. Dann hat Kaylee ihn wohl doch nicht so hart getroffen.Plötzlich klopft es an meine Tür und erst jetzt erinnere ich mich daran, dass ich letzte Nacht vergessen habe mein Zimmer abzuschließen. In letzter Zeit scheint das öfter zu passieren. 

Die Klinke geht nach unten und die Tür öffnet sich. Vor Schreck halte ich die Luft an. Was soll ich tun?! Nichts bleib ruhig. 

>>Hayley?!<< Fragt meine Mutter. Ich drehe meinen Kopf so gut es geht zu ihr und bemerke ihren geschockten Blick.

>>Psh.<< Mache ich, damit sie Luke nicht aufweckt. Zu spät, denn seine Lider flackern auf.

Sein Griff um meinen Oberkörper wird locker und er reibt sich mit einer Hand den Schlaf aus den Augen. Erst schaut er mich an und seine Mundwinkel heben sich leicht, aber dann sieht er zu meiner Mutter und sieht sie etwas panisch an. Hat er Angst vor meinen Eltern?

>>Morgen.<< Sage ich und grinse. Meine Mutter steht peinlich berührt in der Tür, aber schaut uns noch immer an. 

>>Mom?<< Frage ich und sehe sie abwartend an. Ein Zeichen dafür, dass sie gehen soll. 

>>Ehm ja...Frühstück ist fertig. Es ist schon fast elf.<< Sagt sie und verschwindet dann schnell.

Ich rolle mich von Luke runter und wische mir meine zerzausten Haare aus dem Gesicht. Ich schließe kurz meine Augen und frage mich was meine Eltern dazu sagen werden, dass Luke hier die Nacht verbracht hat. Daran hätte ich gestern Nacht denken sollen, wie dumm von mir, dass ich einfach meinen Gefühlen gefolgt bin. 

>>Morgen.<< Sagt Luke in mein Ohr. Unerwartet bekomme ich von seiner rauen morgendlichen Stimme eine Gänsehaut. Verdammt hört sich das sexy an. 

>>Hey.<< Sage ich.

Ich fühle mich auf einmal unwohl, weil ich mir vorstellen kann, wie schlimm ich aussehen muss und zu dem wahrscheinlich auch noch Mundgeruch habe, also stehe ich auf. 

>>Was machst du?<< Fragt Luke noch immer verschlafen. 

>>Mich fertig machen.

Er stöhnt und lässt sich zurück ins Bett fallen.

Beim Frühstück bemerke ich sofort die angespannte Stimmung. Mein Vater scheint genervt zu sein, denn er faltet die Zeitung zu energisch zusammen. Luke neben mir isst vergnügt sein Brötchen, da er wohl amüsiert von der Situation ist. Meine Mutter spielt mit ihren Händen und ich sitze einfach hier und warte darauf dass etwas passiert. 

Unpredictable. // l.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt