Irgendwann schaffe ich es aufzustehen. Ich fühle mich taub, nach all dem weinen. Ganz einfach leer. Als wäre nichts mehr übrig. Ich gehe weiter, da ich jetzt klarer sehen kann, und erkenne den großen See, an den Luke mich vor Wochen gebracht hat. Nur, dass ich glaube ich auf der anderen Seite stehe. Meine Beine tun vom Laufen schrecklich weh, aber generell tut alles so weh, dass jeder Schmerz den anderen verdrängt.
Es wird langsam dunkel und ich sollte wahrscheinlich nach Hause gehen. Doch dahin will ich nicht. Ich will meinen Eltern nicht gegenüber treten müssen, denn letzten Endes hatte mein Vater damit recht gehabt, dass Luke mich verletzten werden würde.
Werde ich überhaupt den Weg aus dem Wald finden? Ehe ich länger darüber nach denken kann, mache ich mich in die Richtig auf, aus der ich gekommen bin.
Aus meiner Hosentasche krame ich mein Handy, damit es mir noch mehr Licht spenden kann. Das erste, dass mir auffällt ist, dass ich 11 Nachrichten habe und 20 Anrufe in Abwesenheit.
Die Anrufe sind von Luke und meinen Eltern. Einer ist sogar von Bee.
Ich gehe die Nachrichten durch und lese sie mir alle durch, sogar die von Luke.
Nachricht 1:
von Mom:
Schatz, bitte komm nach Hause, wir können das klären.
Nachricht 2:
von Dad:
Sag und wenigstens ob du bei Luke oder Bee bist.
Auch noch fünf weitere Nachrichten sind von ihnen.
And Mom;Dad
Ich verbringe die Nacht bei Bee.
Ich bin zwar noch immer sauer auf sie, aber sie haben es nicht verdient sich weiterhin Sorgen um mich zu machen. Schließlich hatten sie irgendwo recht, auch wenn ich es hasse zugeben zu müssen.
Nachricht 8:
von Luke:
Hayley, renn nicht ständig weg. Wir müssen reden.
Nachricht 9:
von Luke:
Wo bist du ? Ich hol dich ab. Geh an dein Handy!
Nachricht 10:
von Luke:
Antworte mir Hayley! Bitte! Ich mach mir langsam Sorgen.
Die letzte Nachricht ist von Bee.
Nachricht 11:
von Bee:
Was ist passiert? Luke terrorisiert mich mit Anrufen und Nachrichten. Wo bist du?
Ich antworte Luke nicht, dafür rufe ich jedoch Bee an. Vielleicht kann ich bei ihr eine Nacht unterkommen. Es dauert nicht lange, da nimmt sie schon ab.
>>Oh Gott Hayley! Wo bist du? Was ist passiert!<< Brabbelt sie drauf los. Ich seufze.
>>Ich bin...auf der Straße vom Wald.<< Krächze ich. Mein Mund ist immer noch völlig ausgetrocknet. Und ich habe es tatsächlich auf die Straße geschafft.
>>Schick mir deinen Standpunkt, dann holen wir dich ab.<< Sagt sie und legt sofort auf, bevor ich irgendwas sagen kann.
Wer ist wir? Doch nicht etwas sie und Luke? Hoffentlich nicht! Ich will ihn jetzt nicht sehen! Ich schicke ihr den Standpunkt und setzte mich auf die Straße.
Man müsste meinen, dass ich Angst haben sollte, da es nun schon dunkel ist und ich an der Straße des Waldes sitze. Aber über die Jahre hin ist die Dunkelheit mein bester Freund geworden. Und die Stille nicht zu vergessen.
Ich mache mir zwar immer noch Gedanken darüber, ob Luke gleich auftauchen wird oder nicht, aber ich bin einfach nur noch müde und kann die Kraft nicht dazu auftreiben mich weiter hin den schmerzvollen Gedanken auszusetzen.
Es dauert bestimmt eine gute halbe Stunde bis Bee endlich bei mir ankommt. Als ich ins Auto steige, bin ich erleichtert Luke nicht zu sehen. Stattdessen ist Michael dabei. Gegen ihn habe ich absolut nichts. Als ich drin sitze, sagt keiner von ihnen etwas. Auch ich bleibe still. Müde lehne ich meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe und sehe den Wald an uns vorbei rauschen.
>>Luke hat uns erzählt was passiert ist.<< Sagt Michael nach einer Zeit. Ich schließe meine Augen und das Bild der zwei nackten Teenager tauchen in meinen Gedanken auf.
>>Das ist aber nicht alles.<< Flüstere ich. Verdammt, bin ich durstig.
>>Was meinst du?<< Fragt Bee und sieht mich kurz an. Sie sitzt am Steuer und Michael ist hinten auf der Rückbank.
Auf dem restlichen Weg zu Bee nach Hause erzähle ich ihnen von meinem Streit mit meinen Eltern. Ich bemerke, dass beide nicht ganz wissen was sie dazu sagen sollen. Aber auch wenn sie mir nur zuhören reicht es mir.
Bei Bee zu Hause gehen wir in ihr Zimmer und sie bereitet alles für meine Übernachtung vor. Sie bietet mir an duschen zu gehen und ich willige glücklich über ihr Angebot ein.
Unter der Dusche kommen mir alle Ereignisse des heutigen Tages zurück in meine Gedanken. Morgen ist Schule und ich werde Luke sehen. Nach der Schule werde ich nach Hause gehen müssen.Als ich zurück ins Zimmer komme, fällt mir als erste auf, dass Michael nicht mehr da ist.
>>Wo ist Michael?<< Frage ich und lasse mich auf der Matratze nieder, die sie mir zu recht gemacht hat. Auch Schlafklamotten hat sie mir geliehen.
>>Er ist nach Hause gegangen, als du duschen warst.<< Antwortet sie. Bee ist dabei alle Lichter auszumachen, bevor sie sich in ihr eigenes Bett kuschelt.
>>Was läuft denn eigentlich zwischen euch?<< Frage ich nach ein paar Minuten.
Ich höre sie seufzen und dann das Rascheln ihrer Decke, so dass ich mir denken kann, dass sie sich gerade aufrecht hingesetzt hat.>>Wenn ich das bloß wüsste. Im Grunde benehmen wir uns wie ein Paar. Herr Gott wir sind sogar schon einige Male ausgegangen aber er fragt mich einfach nicht, ob ich seine Freundin sein will.<< Sie klingt frustriert. Irgendwie tut sie mir leid.
>>Vielleicht ist Mikey ja auch einfach nur...schüchtern?<< Ich merke selber wie absurt das klingt.
>>Ich weiß es nicht. Ich hoffe einfach nur, dass er nicht mit mir spielt, weil ich ihn echt gerne habe.<< Flüstert sie.
Jetzt bin ich die jenige, die seufzt. Luke hat auch nur mit mir gespielt. Aber dann wieder...das habe ich auch mit ihm irgendwie.
>>Luke ist vielleicht jetzt in deinen Augen ein Arschloch. Aber ich glaube, dass er es bereut was er getan hat. Er klang ziemlich fertig, als er mich angerufen hat.<< Erzählt Bee mir. Aber ich will nichts davon hören. Ich will darüber heute nicht mehr nachdenken. Also sage ich einfach nur >>Gute Nacht<< und schlafe ein.
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Irgendwie macht mich das voll sad...
Ich hoffe ihr könnt mit ihr fühlen...
Danke für die Votes und Kommentare, freue mich immer sehr <3
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Unpredictable. // l.h.
Fanfiction" She sits at home with the lights out Seeing life in different colours I think it's time that we wake up So let me take you away " Die melancholische Hayley ist eine Einzelgängerin. Sie nimmt das Leben so hin wie es kommt. Sie lebt eingeschlosse...