Ich und meine 5/3 Brüder

Unausgeschlafen bist du nicht zu gebrauchen

Es war bereits 18:30 Uhr, als ich meine Sachen wieder in den Schulrucksack packte und ihn in mein Zimmer bei Pau in der Wohnung stellte. Mein Vater rief an und fragte wie es mir ginge. Ich antwortete ihm, dass es mir gut gehe, was nicht ganz stimmte, aber ich hatte das Gefühl, dass es ihn sowieso nicht ernsthaft interessierte. Er erzählte noch ellenlang vom heutigen Meeting und was sie für einen tollen Deal für die Firma abschließen konnten, auch wenn mich das gar nicht interessierte. Meine Mutter war gerade anscheinend im Spa. Papa meinte, dass sie später noch mal anrufen würde, wenn Paulo auch zu Hause wäre. Wer's glaubt wird selig. Ich kannte meine Mutter und wusste, dass sie nie im Leben später anrufen würde.
Um kurz nach Acht kamen Fede und Pau auch schon und wir aßen unsere Pizzen und redeten über den Tag. Fede fragte mich wieso ich denn nicht bei Sport gewesen wäre. Ich druckste etwas herum: „Also, naja... Ich.." Rick sprang mir zum Glück zur Seite und sagte: „Mena war heute etwas übermüdet und da hab ich sie ins Theaterzimmer gebracht, damit sie sich ausruhen konnte. Ich hab vergessen dir Bescheid zu geben. Sorry." Fede schaute mich zwar etwas kritisch an, aber hakte nicht weiter nach. Ich warf Rick einen dankbaren Blick zu.
Wir blieben noch etwas sitzen, bis es 21 Uhr war und ich von den dreien ins Bett geschickt wurde. „Aber ich bin überhaupt nicht müde!", protestierte ich. Fede lachte: „Du wirst schon ganz schnell müde, glaub mir. Außerdem hast du morgen früh Mathe bei mir und unausgeschlafen bist du bekanntlich nicht zu gebrauchen.", „Na komm geh ins Bett Mena. Ich komm auch gleich nochmal zu dir ins Zimmer zum kuscheln, ja?", sagte Rick. Ich gab mich geschlagen und trottete in mein Zimmer.