Ich weiß mein Engel

2K 70 0
                                    

Sie weinte immer und immer weiter. Man könnte das Gefühl haben, sie würde nie aufhören. Mir zerbrach es das Herz, doch ich konnte es nicht ändern. Das einzige was ich tun konnte war sie zu beruhigen, für sie da zu sein und so weit es ging ihr Arzt zu sein. „I i i i ich willll n n n icht ins Krankenhaus Pau" schluchzte sie unter Tränen. „Ich weiß mein Engel, aber es geht nicht anders. Wir müssen schauen wie dein Bein gebrochen ist und es möglicherweise operieren." Sofort versteifte sie sich wieder. „Hey tranquila, alles wird gut. Ich habe gesagt möglicherweise und nicht definitiv. Und selbst wenn du operiert werden musst, dann ist das nicht schlimm. Ich lass dich nie alleine und du schläfst sowieso die ganze Zeit, du wirst nichts mitbekommen." Ich holte ein Taschentuch aus meiner Jackentasche und reichte es Mena. „Besser?", „Nein.", sagte sie etwas sauer. „Na komm schon, ich pass auf dich auf, aber du musst wirklich unbedingt ins Krankenhaus. Du willst doch, dass dein Bein aufhört wehzutun. „Ich hab aber Angst!", meinte sie trotzig zu mir. „Ich weiß, aber niemand wird dir mutwillig weh tun und ich werde immer an deiner Seite sein. Einverstanden?", „Ich weiß nicht... Kann Rick mitkommen?", „Das weiß ich nicht, aber ich kann ihn mal fragen.", „Sonst komme ich nicht mit." Ich atmete einmal tief durch um nicht die Beherrschung zu verlieren. Manchmal brachte Marilena mich echt an die Grenzen meiner Geduld. „Ich frag ihn Okay?", „Ja."
Ich rief Rick an und fragte ihn ob er mit ins Krankenhaus kommen würde. Er stimmte zu. „Siehst du? Rick kommt mit und du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Wir sind die ganze Zeit bei dir. Darf ich jetzt die Rettungsdienstler mit der Trage reinlassen?", „Was wenn die mir wehtun?","Die sind super vorsichtig. Es kann natürlich sein, dass dein Bein wehtut, aber die würden das nie und nimmer mit Absicht machen.", „Mh.", sagte Mena etwas gedankenverloren. So ganz schien sie nicht überzeugt, aber ich war froh, dass sie nicht mehr lautstark protestierte.
Rick wollte gerade durch die Hallentür, als ich ihn aufhielt. „Warte kurz. Könntest du den Rettungsdienst rein holen? Ich hatte den Jungs gesagt, dass sie draußen warten sollen." Sofort machte Rick auf dem Absatz kehrt und kam kurz danach mit den zwei Männern wieder. Sofort verschnellerte sich Menas Atmung. „Ganz ruhig. Marilena schau mich an." Sie hörte tatsächlich auf mich und schaute mir in die Augen. „So ist gut. Du musst ganz ruhig ein und ausatmen, so gut es geht. Komm wir machen das zusammen. Ein.... und Aus..... Ein.... und Aus...... Ein.... und Aus..... Super machst du das. Wir packen dein Bein jetzt in eine Vakuummatratze. Da sind ganz viele Styroporkügelchen drin und wenn man da die Luft raussaugt, dann wird das super fest. Das kann ein bisschen unangenehm sein, aber es tut eigentlich nicht weh. Wenn doch, dann sag mir was.", „Okay.", „Ich meine es ernst. Du sollst keine Qualen leiden.", „Jahaaa." Ich schmunzelte.
Schnell packten wir sie auf die Trage während einer ihr Bein stabilisierte und brachten sie dann in den RTW. Da ich Arzt war und die Beiden mich kannten, saßen die Rettungsdienstler beide vorne und ich und Rick saßen hinten. Er hielt ihre Hand und redete ruhig auf sie ein, während ich damit beschäftigt war sie zu überwachen und ihr ein Schmerzmittel zu geben. Ich rief Leander an und gab ihm Anweisungen was er alles vorbereiten sollte und wann wir da sein werden. So fuhren wir Richtung Krankenhaus.

Ich und meine 5/3 BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt