Ich hab Recht

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„Komm her Engel." Weinend kletterte sie rüber zu mir auf den Schoß. „Schon gut. Ich hab dich lieb.", „Tut mir leid Pau.", „Hey schon gut. Ich hab dich auch lieb." Ich schloss sie in meine Arme. „Schon gut. Tranquila. Sshh..." Langsam strich ich ihr über den Kopf. „Du hast mich angelogen.", schluchzte sie traurig. „Was? Nein. Wann soll ich dich denn angelogen haben Mena?", „Du hast behauptet, dass du Angst hättest ich würde untergewichtig werden. Das ist ne Lüge. Mama hatte Recht."
Innerlich zerbrach mein Herz. Unsere Mutter hatte sie seelisch kaputt gemacht. Ein paar wenige Worte ihrerseits hatten dafür gereicht. Ich wollte sie unterbrechen,aber besser lies ich sie jetzt reden als dass sie nachher wieder nichts von sich gab. „Mama hat Recht. Ich muss mehr Sport machen und weniger essen. Aber wieso sagst du es mir nicht einfach? Ich mein, du bist doch Arzt. Du weißt doch, dass ich weniger essen sollte. Wieso lügst du mich an? Wieso machst du das Paulo?"
Ich drückte sie ganz fest. „Marilena hör mir jetzt bitte zu.", „Aber Ich hab Recht!", „Hey, ganz ruhig. Was denkst du wieso ich dich anlügen sollte?", „Das weiß ich doch nicht!", „Marilena, du bist mein kleiner Engel. Ich würde dich nie, nie anlügen. Ich weiß, es klingt für dich unvorstellbar, aber ich habe dich nicht angelogen. Ich mache mir große Sorgen, und ich weiß, dass du jetzt glaubst, dass Mama Recht hat. Aber du musst mir bitte vertrauen. Sie hat absolut keine Ahnung. Finanzen, die Firma, ja da schon. Aber Gesundheit und Wohlergehen sind nicht so ihre Stärken.", „Ich weiß nicht was ich machen soll.", „Was meinst du?", „Es ist als ob mein Kopf sich die ganze Zeit lustig über mich macht. Ständig höre ich diese innere Stimme, die mir sagt: Willst du das jetzt wirklich essen? Hast du nicht schon viel zu viel gegessen? Ich kann nicht mehr Pau.", „Ich versteh, dass das schwer für dich ist."
Es machte mich fertig sie so zu sehen. So gebrochen und hilflos. „Mena wir machen einen Deal. Wenn dich deine Gedanken wieder ärgern oder du nicht weißt ob das was du isst genug oder zu viel ist, dann sagst du mir das bitte und ich helfe dir und ich schwöre dir, ich werde dich nicht anlügen. Okay?" Sie nickte vorsichtig. „Sagst du mir bitte, dass du einverstanden bist?", „Jjjja."
Ich dachte, dass damit alles geklärt wäre, doch nach ein paar Minuten fing sie an schneller zu atmen. „Mena, was ist los?", „Mir ist schlecht.", „Musst du dich übergeben?" Sie nickte. Schnell suchte ich eine Tüte und gab sie ihr. Sofort beugte sie sich vorn über und übergab sich. Ich versuchte sie zu beruhigen und für sie da zu sein. „Alles wird gut. Ich bin da. Lass alles raus." Sie beugte sich wieder vorn über und ich hielt ihre Haare zurück. „Sshh. Schon gut.", „Pau..", „Ich weiß. Besser?" Sie nickte und lehnte sich erschöpft an mich. Ich machte das Fenster der Autotür auf um frische Luft rein zu lassen. Danach legte ich meine Hand an ihre Stirn, kein gutes Zeichen. Sie hatte Fieber. „Du bist ganz schön heiß Schwesterherz.", „Danke für das Kompliment.", sagte sie trocken. Ich musste lachen. „Du weißt was ich meine. Meinst du wir schaffen es bis nach Hause?", „Ich glaube schon."
Sie setzte sich zurück auf den Beifahrersitz und machte das Fenster auf. Ich stieg kurz aus und schmiss die Tüte weg. Anschließend stieg ich wieder ein und wir fuhren nach Hause. Mena krümmte sich ab und zu und war sichtlich blass. Sie machte mir große Sorgen.

Ich und meine 5/3 BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt