Mach das es aufhört!

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„Bitte Mena, sag mir was los ist. Ich will dir helfen.", „Nein Paulo.", „Ich lass dich so oder so nicht in die Schule. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht." Ich war so dermaßen verzweifelt. Dann musste ich wohl oder übel warten.
Ich ging in mein Zimmer und rief meinen Kollegen an.
Martin: Dr. Rose hier, was gibt es?
Paulo: Hallo Martin. Hier ist Paulo. Ich kann heute nicht ins Krankenhaus kommen, kannst du die Stellung bitte halten? Ich versuch morgen wieder zu kommen, aber ich kann es nicht versprechen.
Martin: Natürlich. Darf ich fragen wieso du nicht kommst?
Paulo: Meine kleine Schwester Marilena ist krank. Ich konnte zwar noch nicht aus ihr herausbekommen was sie hat, aber ich sehe ihr an, dass sie Schmerzen hat.
Martin: Na dann viel Glück dir. Ich ruf dich an, falls was sein sollte.
Paulo: Danke. Tschüss.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer. Da lag sie, zusammengerollt auf dem Sofa, ihre Hand am Bauch. Wusste ich es doch. Wie bereits gesagt, ihr Körper würde sie früher oder später verraten und das hatte er jetzt auch getan. Ich war mir sehr sicher, dass sie Bauchschmerzen hatte. Leise ging ich zu ihr und kniete mich neben das Sofa. Als sie mich sah zog sie schnell ihre Hand weg und ich merkte ihr an, dass sie schneller atmete und sehr unruhig war.
„Hey, Mena ganz ruhig. Ruhig ein und ausatmen. Es ist alles gut.", „Lass mich bitte in Ruhe Pau, mir geht es gut.", Ich atmete einmal kurz durch um mich zu beruhigen. Anschließend sagte ich ganz ruhig zu Marilena: „Hör mir zu. Ich weiß, dass dein Bauch weh tut. Das brauchst du auch nicht abstreiten. Ich habe deine Hand gesehen. Darf ich mir deinen Bauch anschauen?", „Nein!", „Wieso nicht?", „Fass mich nicht an!", schrie sie mich an. „Ganz ruhig Marilena. Ich fass dich nicht an. Siehst du, meine Hände sind hier auf meinem Schoß."
Sie musste unglaubliche Schmerzen haben, denn sie hatte so eine unglaubliche Angst davor, dass ich sie am Bauch anfasste. Es brach mir das Herz. Schon krümmte sie sich wieder vor Schmerzen. „Auuu! Das tut so weh! Pau, es tut so weh!"! „Ich weiß mein Engel.", „Bitte hilf mir. Pau Pau es tut so weh.", „Okay, aber dafür muss ich deinen Bauch anfassen, darf ich das? Sonst kann ich dir nicht helfen.". „Ja. Ja. Aber mach bitte, dass die Schmerzen aufhören! Ich halte diese Schmerzen nicht mehr aus!" Mena wand sich hin und her und Tränen liefen an ihrem Gesicht runter. Ihr Anblick brach mir das Herz. Ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
Ich rannte in den Flur und holte meine Arzttasche, die dort immer für alle Fälle stand. „Ich weiß es fällt dir schwer, aber du musst dich kurz auf den Rücken legen und still liegen bleiben damit ich dich untersuchen kann, schaffst du das?", „Ich weiß nicht.", wimmerte sie vor sich hin. „Versuch es einfach. Ich bin dir nicht böse, wenn du es nicht schaffst, versuch es aber."
Langsam drehte ich Marilena auf den Bauch. Man konnte ihr anmerken wie schwer es ihr fiel ruhig liegen zu bleiben. „Darf ich dein Oberteil hochschieben?", „Ja!", presste sie hervor. Langsam schob ich ihr T-Shirt hoch und wärmte meine Hände kurz an. Ich tastete so vorsichtig wie nur möglich erst ihren Oberbauch ab. Sie stöhnte zwar, doch ich war mir sicher, dass es nicht an meinem Abtasten lag. Je weiter runter ich mit meinen Händen kam, desto schwerer fiel es ihr sich nicht zu bewegen. Mena schob meine Hände weg. „Hör auf! Du tust mir weh!", „Ich weiß, dass es weh tut. Nur noch ganz kurz, ja? Ich verspreche dir, danach höre ich auf.", „Nein, ich will, dass es aufhört! Mach, dass es aufhört!" Ich blieb ganz ruhig und versuchte sie dadurch zu beruhigen. „Mena, hör mir zu. Ich kann dir nur helfen, wenn ich ganz genau weiß was du hast. Ich weiß, dass es unglaublich weh tut, aber es muss sein, ja?" Marilena fing wieder an sich zu winden. Sie stöhnte und nickte mit ihrem Kopf.
Ich überlegte kurz, was ich tun könnte. Kurzentschlossen hob ich Mena vom Sofa hoch, setzte mich auf den Fußboden und hielt sie in meinem Schoß fest. Anschließend schob ich ihr T-Shirt wieder hoch und tastete mit einer Hand ihren Unterbauch ab, als ich die Stelle erreichte,genau da wo die Gebärmutter lag, zuckte sie wieder zusammen und wand sich in meinen Armen. „Au, das tut so weh! Mach, dass es aufhört!", „Schon gut schon gut mein Engel. Es ist vorbei. Alles wird gut.", flüsterte ich in ihr Ohr und wiegte sie auf meinem Schoß hin und her.
„Kann es sein, dass du deine Tage heute oder morgen bekommst?", „Ich weiß nicht, vielleicht.", „Okay. Ich bring dich jetzt in mein Zimmer. Da ist mehr Platz. Dann gebe ich dir eine Tablette.", „Aber die bringen nix!", „Woher willst du das wissen?", fragte ich sie irritiert, auch wenn ich den Grund schon ahnte. „Ich habe vorhin eine Buscopan genommen und die hat ja anscheinend nichts gebracht." Ich wurde kurz etwas wütend. Sie wusste, dass sie ohne meine Erlaubnis keine Medikamente nehmen sollte. Meine Wut flaute allerdings wieder schnell ab. Schließlich wollte ich ihr ja nur helfen und es gab jetzt wichtigeres. „Ich bin Arzt Mena. Ich habe auch stärkere Schmerzmittel. Also, ich gebe dir ein krampflösendes Medikament und dann lege ich dir einen Zugang, nur zur Sicherheit, Okay?", „Wenn es sein muss. Ich will nur, dass die Schmerzen aufhören!" Schnell brachte ich meine kleine, zerbrechliche Schwester in mein Zimmer und legte sie auf meinem Bett vorsichtig ab.

Ich und meine 5/3 BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt