Hi Marilena

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P.O.V. Mena:
Es war mittlerweile kurz vor 10. Mir ging es eigentlich ganz gut. Klar, ich fühlte mich nicht gerade wohl hier, aber es war aushaltbar. Leander schien wirklich freundlich zu sein. Er hatte mir erzählt, dass er früher, als er noch ein Kind war selber oft Angst hatte vor Krankenhäusern und Ärzten. Doch irgendwann hatte er angefangen sich mehr mit dem Beruf des Arztes auseinanderzusetzen. Schließlich wollte er selber Arzt werden, um Kindern wie ihm und mir helfen zu können, wenn sie ins Krankenhaus müssen.
Ich hatte ihn nur kurz gesehen, als er mir ein Glas Wasser gebracht hatte. Die Tür öffnete sich und Leander kam rein. „Hi Marilena. Wie geht's?", „Ganz gut. Ich wäre trotzdem gerne an einem anderen Ort, aber es geht. Was machst du hier?", „Dein Bruder hat mir aufgetragen deine Temperatur um 10 nochmal zu messen. Ist das okay für dich? Paulo hat eine OP weshalb er es nicht selber machen kann." Ich wurde unruhig und begann an meiner Hand zu zupfen. „Hey Mena, ganz ruhig. Wir schaffen das zusammen.", sagte Leander beruhigend zu mir. Er kam direkt zu mir, hockte sich vor mich und hielt meine Hände mit seinen fest, damit ich aufhörte an diesen zu zupfen.
„Wir machen das Schritt für Schritt zusammen. Ganz langsam. Leg dich mal auf die Couch." Ich tat was er mir sagte und legte mich auf das Sofa mit dem Bauch nach oben. Danach legte Leander vorsichtig seine Hand auf meinen Bauch. „Schließ deine Augen... Jetzt atme ganz ruhig ein und aus. Und bei jedem Einatmen versuchst du quasi meine Hand wegzudrücken mit der Luft, ich weiß klingt etwas bescheuert. Diese Vorstellung hilft aber wirklich. Mir hat es früher oft was gebracht.", erklärte Leander mir und lächelte mich an. Ich schloss meine Augen und begann gegen seine Hand zu atmen. „Sag mal, die zwei besten Freunde deines Bruders sind doch deine Lehrer, oder?", „Ja, das stimmt.", „Wie ist das so?", „Naja, manchmal ist es echt super nervig. Da hab ich dann das Gefühl, dass mein Bruder überall ist. Ich kann auch rein gar nichts vor ihnen geheimhalten. Die kennen mich halt schon seit ich lebe. Ich glaube die waren alle drei so um die 15 als ich geboren wurde. Riccardo ist außerdem auch noch mein Klassenlehrer. Das heißt er bekommt alles von den anderen Lehrern gesagt. Es hat aber auch viele Vorteile. Zum Beis.." Ich erschrak und zuckte mit meinem Kopf weg von Leander. Er hatte mir das Fieberthermometer ins Ohr gesteckt. „Ganz ruhig Marilena. Das Ding tut dir nicht weh. Erzähl weiter. Das hilft oft, wenn du dich auf etwas anderes konzentrierst."
Also erzählte ich ihm weiter von Rick und davon wie wichtig er für mich war und, dass ich ihn zwar manchmal hasste, im Herzen er aber immer wichtig für mich bleiben wird.
Nach kurzer Zeit war das Thermometer fertig mit messen. Leander schaute auf das Display und tippte dann etwas auf sein Diensthandy. Danach setzte er sich neben mich und schaute mich fröhlich an. „Und?", fragte ich erwartungsvoll. „37,3. Dein Fieber ist merklich gesunken. Ich habe die Werte deinem Bruder gerade geschickt, aber eigentlich müsste alles super sein. Ich schätze du wirst morgen wieder die Schule betreten dürfen.", „Yay!" Also was machen wir jetzt bis Riccardo dich abholt?", „Können wir Mario Kart spielen?", „Na klar. Du wirst aber kläglich verlieren, denn gegen mich hast du keine Chance.", „Das werden wir ja sehen."
Und so spielten wir Runde um Runde Mario Kart und hatten sehr viel Spaß. Paulo hatte Leander geschrieben, dass mein Fieberwert wirklich super sei. Ich freute mich sehr und schlug Leander in fast jeder Runde.

Ich und meine 5/3 BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt